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Es geht auf eine Vision der heilig gesprochenen Augustiner-Chorfrau Juliana von Lüttich im Jahre 1209 zurück.

(pba) Am morgigen Donnerstag, 11. Juni, feiern die katholischen Christen auf der ganzen Welt das Fest Fronleichnam. Mit dem "Hochfest des Leibes und Blutes Christi" verehrt die Kirche die leibliche Gegenwart Jesu Christi im Sakrament der Eucharistie. Im Hohen Dom zu Augsburg wird dazu zum Beispiel ab 9 Uhr ein Pontifikalamt gefeiert, dem Bischof Bertram Meier vorsteht. Meier war erst am vergangenen Wochenende offiziell zum neuen Oberhaupt der Diözese Augsburg – zu der auch Teile des Landkreises Pfaffenhofen gehören – geweiht worden. Was es mit Fronleichnam auf sich hat, lesen Sie hier.

Der Begriff "Fronleichnam" leitet sich vom mittelhochdeutschen "vrône lîcham", "des Herren Leib", ab. Das Fest der leiblichen Gegenwart Christi im Altarsakrament wurde erstmals anno 1246 im Bistum Lüttich gefeiert und 1264 von Papst Urban IV. zum Fest der Gesamtkirche erhoben.

Es geht auf eine Vision der heilig gesprochenen Augustiner-Chorfrau Juliana von Lüttich im Jahre 1209 zurück. Sie habe in einer Vision den Mond gesehen, der an einer Stelle verdunkelt war. Christus habe ihr dazu erklärt, dass der Mond das Kirchenjahr bedeute, der dunkle Fleck das Fehlen eines Festes des Altarsakraments. Mit einer Sakraments-Prozession wurde das Fronleichnams-Fest erstmals im Jahre 1279 in Köln begangen. 

Aber auch im Bistum Augsburg hat das Fronleichnam-Fest eine besonders lange Tradition: Bereits anno 1286 fand in Benediktbeuern die erste Fronleichnam-Prozession Bayerns statt.  Ihren Höhepunkt an festlicher Ausgestaltung erreichten die Fronleichnams-Prozessionen im 15. und im 16. Jahrhundert. Damals waren in geistlichen Prozessionsspielen Themen aus der Heilsgeschichte inszeniert worden.

"Während der Zeit des Nationalsozialismus diente die Fronleichnams-Prozession vielen als Demonstration ihres Glaubens gegen die nationalsozialistische Diktatur", fasst die Pressestelle des Augsburger Bistums in einer Pressemitteilung zusammen.  Auch in der DDR habe später die Teilnahme an einer Fronleichnams-Prozession als öffentliches Bekenntnis zum Katholizismus sowie als Zeichen für die Ablehnung der SED-Diktatur gegolten, heißt es weiter.

 

Die traditionelle Fronleichnams-Prozession durch die Augsburger Innenstadt kann heuer wegen der Corona-Pandemie nicht stattfinden. Stattdessen werde an einem Altar außerhalb des Doms eine Statio gehalten, teilte das Bistum mit. Vor dort aus werde der neue Bischof auch den eucharistischen Segen über die Stadt Augsburg spenden. Die Gläubigen werden darum gebeten, währenddessen im Dom zu bleiben.

"Fronleichnam fällt heuer nicht aus", erklärt der Bischof an die Adresse der Gläubigen. "Aber wir werden es anders begehen als gewohnt." Er lädt deshalb alle zur Mitfeier auch der eucharistischen Andachten ein, die am Donnerstag in vielen Pfarrgemeinden im Anschluss an die Gottesdienste sein werden.

Die genauen Termine und Gottesdienst-Zeiten für das Bistum Augsburg sind unter diesem Link im Internet abrufbar. Die Termine und Ansetzungen für Gottesdienste im Erzbistum München und Freising sind ebenfalls online, und zwar unter diesem Link, zu finden. 

Zum Erzbistum München und Freising gehört unter anderem das Dekanat Scheyern, das praktisch den gesamten südlichen Landkreis Pfaffenhofen umfasst – darunter die Bereiche Reichertshausen, Ilmmünster, Hettenshausen, Jetzendorf, Gerolsbach, Scheyern und Schweitenkirchen.


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