Im jüngsten Fall wurden einer 75-Jährigen von zwei skrupellosen Betrügern mehrere Schmuckstücke geklaut.
(ty) Zum Opfer von dreisten Kriminellen ist eine 75-jährige Frau aus dem Stadtgebiet von Riedenburg (Kreis Kelheim) geworden. Die Rentnerin wurde von einem vermeintlichen Handwerker heimgesucht, der sich mit einer perfiden Masche und einiger Überredungskunst den Zugang zum Haus verschaffte. Später kam noch der angebliche Firmen-Chef dazu und man bastelte weiter an der Lügengeschichte. Am Ende fehlte Schmuck. Die Kelheimer Polizei bittet um Hinweise etwaiger Zeugen und warnt vor solchen Betrügern, die sich als Handwerker ausgeben.
Wie die Kelheimer Polizeiinspektion am heutigen Samstag berichtete, war die 75-Jährige bereits am Mittwoch gegen 12 Uhr von dem bislang nicht identifizierten Mann aufgesucht worden. Er habe sich als Handwerker ausgegeben und die Hausherrin darauf aufmerksam gemacht, dass angeblich die Dachbalken ihres Gebäudes ganz schief seien. Durch geschickte Überredungskunst habe der vermeintliche Handwerker die Seniorin dann auch so weit gebracht, dass er auf den Speicher gelassen worden sei. Dort ging die Betrugs-Masche in die nächste Runde.
"Hier verschüttete er offensichtlich in einem unbeobachteten Augenblick ein Glas Wasser, um die Tatsache der undichten Dachbalken zu untermauern", berichtet ein Polizei-Sprecher. Anschließend habe der Betrüger seinen angeblichen Chef angerufen – dieser sei wenig später dann auch hinzugekommen. Von den beiden Männern sei die 75-Jährige schließlich geschickt in ein Angebots-Gespräch verwickelt worden, das in ihrer Küche stattgefunden habe. Die Betrüger machten der Frau laut Polizei glaubhaft, dass die dringend nötigen Reparaturen zeitnah ausgeführt würden.
Am Abend folgte dann das böse Erwachen für die Frau. Nach Angaben der Polizei musste die gutgläubige Rentnerin nämlich feststellen, dass ihr mehrere Schmuckstücke aus der Küche gestohlen worden waren. Der Wert der Beute liege im unteren vierstelligen Euro-Bereich, wurde heute gemeldet. Nun laufen die Ermittlungen zur Aufklärung dieser perfiden Straftat. In diesem Zusammenhang bitten die Beamten von der Kelheimer Inspektion auch um Hinweise aus der Bevölkerung unter der Telefonnummer (0 94 41) 50 42 0, auch zur Identität der beiden Männer.
Die Täter werden wie folgt beschrieben. Handwerker: Name angeblich Georg, zirka 50 Jahre alt, etwa 175 Zentimeter groß, schlanke Statur; kurze, grau-melierte Haare; sprach bayerischen Dialekt, berufstypische Arbeitskleidung. Das rechte Auge wirkte auffällig gerötet, laut Polizei könnte eventuell eine dauerhafte Erkrankung die Ursache dafür sein. Der "Chef" wurde wie folgt beschrieben: ungefähr 50 Jahre alt, zirka 180 Zentimeter groß, kräftige Statur; nackenlange, grau-melierte Haare; sprach bayerischen Dialekt, seriös gekleidet mit Anzug beziehungsweise Sakko.
Die Polizei warnt in diesem Zusammenhang einmal mehr vor dieser Betrugs-Masche. Solche angeblichen Handwerker seien skrupellose Betrüger. Sie gingen in der Regel ausschließlich auf Senioren zu und böten dort ihre zweifelhaften Dienste an. "Sie fordern völlig überhöhte Preise für unsachgemäße Arbeiten und nutzen jede sich bietende Gelegenheit, Bargeld und Wertgegenstände zu entwenden", fasst die Kelheimer Inspektion zusammen.