Aktuelle Daten zur Marktsituation und Preisentwicklung bei Grundstücken, Häusern und Wohnungen liegen vor.
(ty) Zum dritten Mal hat der zuständige Gutachter-Ausschuss des Landkreises Pfaffenhofen einen Grundstücks-Marktbericht herausgegeben. Anknüpfend an die in den Jahren 2016 und 2017 erschienenen Veröffentlichungen, gibt dieser einen Überblick über die Immobilien-Verkäufe der Jahre 2018 sowie 2019 und informiert über aktuelle Preisentwicklungen im Landkreis. Der durchschnittliche Kaufpreis für ein freistehendes Einfamilienhaus betrug demnach im vergangenen Jahr im Neubau etwa 550 000 Euro und im Wiederverkauf um die 530 000 Euro. Der mittlere Quadratmeter-Preis für Neubau-Wohnungen lag 2018 bei zirka 4370 Euro und im Folgejahr bei 4470 Euro.
"Da der Bericht teilweise auch auf früheres Datenmaterial zurückgreift, werden zudem in manchen Bereichen Vorjahres-Vergleiche ermöglicht und Trends veranschaulicht", erklärt Kreisbaumeister Gunther F.-L. Hasse in seiner Funktion als Vorsitzender des so genannten Gutachter-Ausschusses für Grundstückswerte. Der Marktbericht bietet seinen Worten zufolge somit eine wertvolle Orientierungs- und Entscheidungshilfe für interessierte Marktteilnehmer und leistet zugleich einen wichtigen Beitrag zur Schaffung von Transparenz am Grundstücksmarkt.
Wie schon bei den bereits erschienenen Veröffentlichungen liege der Schwerpunkt des aktuellen Grundstücks-Marktberichts aufgrund der Marktsituation bei den unbebauten Grundstücken auf dem Wohn- und Gewerbebauland sowie bei den bebauten Grundstücken auf Ein- und Zweifamilienhäusern. Daneben werde der Bereich des Wohnungs- und Teileigentums dargestellt und analysiert.
Die in dem Bericht enthaltenen Daten und Auswertungen basieren nach Angaben des Pfaffenhofener Landratsamts auf der Kaufpreis-Sammlung der Geschäftsstelle des Gutachter-Ausschusses. In dieser seien für den Bericht alle Urkunden von Eigentums-Übertragungen im Zeitraum von 1. Januar 2018 bis 31. Dezember 2019 gesammelt, anonymisiert erfasst und statistisch ausgewertet worden.
"Während der Grundstücksmarkt in den Jahren 2018 und 2019 insgesamt eine rückläufige Anzahl an Vertrags-Urkunden und einen sinkenden Flächenumsatz verzeichnete, erreicht der Geldumsatz im Jahr 2019 das höchste bisher gemessene Niveau", berichtet Hasse. Wie in den Jahren zuvor, mache das baureife Wohnland sowohl bei den Vertragszahlen, als auch beim Geldumsatz den größten Anteil der Verkäufe unbebauter Grundstücke aus. Sowohl bei den Wohn- und Gewerbebauflächen, als auch bei den landwirtschaftlichen Flächen setze sich der Trend des seit 2012 ansteigenden Preisniveaus unbebauter Grundstücke unterschiedlich stark fort.
Bei den bebauten Grundstücken bilden den Angaben zufolge freistehende Ein- und Zweifamilienhäuser gemessen an den Vertragszahlen und am Geldumsatz wie schon in den Vorjahren die größte Sparte, gefolgt von Reihenhäusern und Doppelhaushälften. Insgesamt zeige der Geldumsatz bei den bebauten Grundstücken im Zeitraum 2018 bis 2019 eine steigende Tendenz: Es seien in diesen Jahren jeweils mehr Verträge beurkundet worden als 2017.
"Im Mittel steigen im Landkreis die Kaufpreise für freistehende Ein- und Zweifamilienhäuser, Doppelhaus-Hälften und Reihenhäuser seit über sechs Jahren sowohl im Wiederverkauf als auch im Bereich Neubau an", fasst der Gutachter-Ausschuss zusammen. Der durchschnittliche Kaufpreis für ein freistehendes Einfamilienhaus habe im Jahr 2019 rund 550 000 Euro im Neubau betragen sowie rund 530 000 Euro im Wiederverkauf.
Im dritten vom Gutachter-Ausschuss untersuchten Teilmarkt, den Verkäufen von Wohnungs- und Teileigentum, zeige der gesamte Geldumsatz in den Jahren 2018 und 2019 zunächst eine widersprüchliche Entwicklung. "Während hier 2018 ein Rückgang der Geldumsatzzahlen bei einer ebenfalls rückläufigen Anzahl der Kaufverträge feststellbar ist, zeichnet sich 2019 wieder ein Anstieg des Geldumsatzes ab", erklärt Hasse.
Bezogen auf einen Quadratmeter Wohnfläche verzeichne der Landkreis sowohl bei Wohnungen im Neubau, als auch bei Objekten im Wiederverkauf seit über zehn Jahren steigende Durchschnittspreise. Bei den wiederverkauften Wohnungs-Einheiten erreichte das durchschnittliche Preisniveau jedoch 2018 mit rund 3400 Euro pro Quadratmeter einen etwas höheren Wert als 2019 mit zirka 3310 Euro pro Quadratmeter. Der mittlere Quadratmeter-Preis für Neubau-Wohnungen lag 2018 bei zirka 4370 Euro und im Folgejahr bei 4470 Euro.
Neben einer Darstellung der Marktsituation und Marktentwicklung sowie einer Wiedergabe durchschnittlich bezahlter Wohn- beziehungsweise Nutzflächen-Preise informiert der Bericht auch über die vom Gutachter-Ausschuss verwendeten, sonstigen zur Wertermittlung erforderlichen Daten. Hierzu gehörten im Wesentlichen Indexreihen, Vergleichs-Faktoren, Sachwert-Faktoren und Liegenschafts-Zinssätze. "Der Marktbericht kann jedoch keine gutachterliche Verkehrswert-Ermittlung im Einzelfall ersetzen", wird betont.
Der nun vorliegende, neue Grundstücks-Marktbericht kann von jedermann bei der Geschäftsstelle des Gutachter-Ausschusses für 40 Euro in gedruckter Form erworben werden – er ist allerdings ausschließlich im Ganzen erhältlich. Auf der Internetseite des Landkreises wird laut heutiger Ankündigung ein Antrags-Formular zur Bestellung des Berichtes bereitgehalten.
Landrat Albert Gürtner (von links), Benjamin Wolf von der Geschäftsstelle des Gutachter-Ausschusses und der Vorsitzende des Ausschusses, Gunther F.-L. Hasse. (Foto: Rottler)