Im Januar war in Oberumelsdorf ein Millionen-Schaden entstanden. Die Ermittlungen konzentrieren sich auf Brandlegung.
(ty) Am 14. Januar dieses Jahres war, wie berichtet, im Siegenburger Ortsteil Oberumelsdorf eine landwirtschaftliche Lagerhalle bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Laut Mitteilung des niederbayerischen Polizeipräsidiums wurde der entstandene Sachschaden auf mehrere Millionen Euro geschätzt. Die Ermittler gehen weiterhin davon aus, dass das Feuer wohl durch fahrlässige oder vorsätzliche Brandlegung entstanden ist. Für Hinweise, die zur Aufklärung führen, wurde bekanntlich bereits eine Belohnung in Höhe von 30 000 Euro ausgesetzt. Mittlerweile hat es in Zusammenhang mit dem Großbrand auch mehrere Razzien gegeben.
"Aufgrund der bisherigen, intensiven kriminalpolizeilichen Ermittlungen in Zusammenarbeit mit einem beauftragten Gutachter schließen die Brandermittler einen technischen Defekt als Brandursache auch nach derzeitigem Stand aus", wurde jetzt aus dem niederbayerischen Polizeipräsidium erklärt. Die bisherigen Ermittlungen konzentrierten sich den Angaben zufolge auf eine fahrlässige beziehungsweise vorsätzliche Brandlegung. Für Hinweise, die zur Klärung des Brandes führen, sei von zwei Versicherungs-Gesellschaften eine Belohnung in oben genannter Höhe ausgesetzt worden.
Außerdem gab das Polizeipräsidium nun bekannt, dass bereits am 31. Juli von Ermittlern insgesamt sechs Durchsuchungs-Beschlüsse vollzogen worden seien, die von der Staatsanwaltschaft in Regensburg erwirkt worden waren. Die Razzien fanden den Angaben zufolge bei Firmen und Privatpersonen in Niederbayern sowie der angrenzenden Oberpfalz statt. Im Einsatz waren dabei neben Beamten von der Landshuter Kripo auch Polizisten der operativen Ergänzungsdienste aus Landshut sowie Beamte von der Deggendorfer und Amberger Kripo.
Bei diesen Durchsuchungs-Aktionen stellten die Ermittler eine Vielzahl von Datenträgern sicher, heißt es weiter. Die Rede ist konkret von Notebooks, Mobiltelefonen und schriftlichen Unterlagen. Aus deren Auswertung könnten sich aus Sicht der Ermittler neue Hinweise zur Klärung der Brandursache ergeben. Etwaige Zeugen-Hinweise aus der Bevölkerung, die zur Aufklärung der Brandursache beitragen könnten, werden nach wie vor unter der Telefonnummer (08 71) 92 52 0 bei der Landshuter Kriminalpolizei oder von jeder anderen Polizei-Dienststelle entgegengenommen.
Kurz vor 5 Uhr war an jenem Morgen über die integrierte Leitstelle der Vollbrand der Lagerhalle gemeldet worden. In dem Gebäude befanden sich laut Polizei mehrere landwirtschaftliche Geräte und Traktoren. Zudem waren in der Halle mehrere tausend Liter Dünger gelagert worden. Zum Teil griffen die Flammen auch auf ein Nebengebäude über, teilte die Polizei damals mit. Verletzt worden war den Angaben zufolge niemand. Ein Großaufgebot an Feuerwehrleuten hatte ein Übergreifen der Flammen auf weitere Gebäude verhindern können.
"Die Lagerhalle ließ man kontrolliert abbrennen", hatte ein Polizei-Sprecher damals erklärt. In einer ersten Schätzung war der entstandene Sachschaden noch in einer Größenordnung von insgesamt rund einer halben Million Euro angesiedelt worden. Mittlerweile wird der Schaden auf mehrere Millionen Euro beziffert. Wegen der starken Rauchentwicklung war die Bevölkerung vorsorglich gewarnt worden. Die Menschen waren dazu aufgefordert worden, ihre Fenster und Türen geschlossen zu halten. Die Landshuter Kripo übernahm die Ermittlungen, die seither laufen.
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30 000 Euro Belohnung für Hinweise zur Aufklärung der Brandursache