Bislang nicht identifizierter Sattelzug-Lenker löste folgenreichen Unfall aus und fuhr einfach davon.
(ty) Drei Verletzte, drei demolierte Fahrzeuge, ungefähr 100 000 Euro Sachschaden, aufwändige Bergungs-Maßnahmen und bis zu acht Kilometer Stau in Richtung Nürnberg. Das ist die Bilanz eines Unfalls, den am frühen gestrigen Nachmittag ein bislang nicht identifizierter Sattelzug-Fahrer auf der Autobahn A9 im Landkreis Freising verursacht hat. Die Verkehrspolizei ermittelt und hofft dabei auch auf Hinweise zu dem unbekannten Lkw-Lenker, der sich einfach aus dem Staub gemacht hat.
Wie die Freisinger Verkehrspolizei heute berichtete, war gestern gegen 13.20 Uhr folgendes passiert. Auf der A9 in Richtung Norden wechselte kurz vor dem Autobahn-Kreuz Neufahrn im fünfspurigen Bereich der bislang unbekannte Sattelzug-Lenker mit seinem Gefährt von der zweiten auf die dritte Spur, ohne den dort fahrenden Sattelzug eines 49-Jährigen aus Polen zu beachten. Um einen Zusammenstoß der beiden Lkw zu verhindern, musste der Pole nach links auf die vierte Spur ausweichen – und es schepperte.
Dort kollidierte der Lkw des 49-Jährigen nämlich mit einem Audi-Q3, der von einer 40-jährigen Magdeburgerin gesteuert wurde. Deren Pkw schleuderte daraufhin laut Polizei in die Mittelleitplanke und einige Meter weiter schlug auch der Sattelzug des Polen in die Mittelleitplanke ein. Durch herumfliegende Teile sei auch noch ein in Gegenrichtung fahrender Skoda ramponiert worden. Bei dem Crash seien die Magdeburgerin und deren 13-jährige Tochter sowie der 49-jährige Lastwagen-Fahrer jeweils leicht verletzt worden. Sie wurden in Krankenhäuser gefahren.
Die Bergung des mit 23 Tonnen Zementsäcken beladenen Sattelzugs gestaltete sich äußerst langwierig, da dieser erst einmal entladen werden musste. "Dadurch waren die ganz linke und die Spur daneben für etwa sieben Stunden gesperrt", so ein Polizei-Sprecher. "Durch den einsetzenden Berufsverkehr kam es zwischenzeitlich zu Stauungen von bis zu acht Kilometern." Wer Angaben zu dem geflüchteten Sattelzug machen kann, wird darum gebeten, sich unter der Rufnummer (0 81 61) 95 20 bei der Freisinger Verkehrspolizei zu melden.