Umfangreiche Ermittlungen nach der Tat bei Aresing führten zu vorbestraftem 67-Jährigen. Er sitzt jetzt in U-Haft, zu den Vorwürfen schweigt er.
(ty) Nachdem, wie berichtet, am 9. September im Gemeinde-Bereich von Aresing (Kreis Neuburg-Schrobenhausen) eine 84 Jahre alte Pkw-Fahrerin von einem zunächst unbekannten Anhalter, den sie mitgenommen hatte, niedergeschlagen und bewusstlos liegen gelassen sowie ihres Autos beraubt worden war, hat die Kripo nun den mutmaßlichen Täter gefasst. Wie das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord heute mitteilte, führten umfangreiche Ermittlungen zu einem 67-jährigen Augsburger. Der vorbestrafte Mann sei gestern in München festgenommen worden. Heute sei gegen ihn Haftbefehl erlassen worden. Er schweige zu den Vorwürfen.
"Aufgrund der Schwere der Tat", so erklärte am heutigen Nachmittag eine Polizei-Sprecherin, sei bei der Kriminalpolizei-Inspektion in Ingolstadt eine sechsköpfige Ermittlungs-Gruppe gebildet worden, um den Tatverdächtigen zu finden. Letztendlich habe "die akribische Ermittlungsarbeit" zu einem Erfolg geführt. "Aufgrund der Spurenlage am Tatort und am Fahrzeug der Rentnerin konnte ein 67-jähriger Augsburger ermittelt werden", wurde weiter erklärt. In enger Zusammenarbeit mit Beamten der Polizeipräsidien von München und Schwaben-Nord sowie dem bayerischen Landeskriminalamt (LKA) sei der Tatverdächtige gestern von Ingolstädter Kriminalern festgenommen worden.
Die Handschellen für den mutmaßlichen Täter klickten in München, teilte eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord mit. Der 67-Jährige sei bereits mehrfach vorbestraft. Am heutigen Vormittag sei er auf Antrag der Staatsanwaltschaft Ingolstadt hin dem Haftrichter am Amtsgericht in Neuburg an der Donau vorgeführt worden. Dieser habe einen Haftbefehl wegen schweren Raubes gegen den Beschuldigten erlassen. Der 67-Jährige sei daraufhin in eine Justizvollzugsanstalt überstellt worden; dort sitzt er jetzt in U-Haft. Zu den gegen ihn erhobenen Vorwürfen schweige der Mann, hieß es auf Anfrage unserer Zeitung.
Nach den bisherigen Mitteilungen des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord hatte die 84-Jährige an jenem Mittwochabend, 9. September, an einem Parkplatz in der Nähe von Friedberg einen Anhalter in ihrem weinroten Volvo-V60 mitgenommen. In der Nähe des Aresinger Ortsteils Oberweilenbach habe dieser Mann dann unter einem Vorwand die Rentnerin darum gebeten, die Staatsstraße 2084 zu verlassen sowie mit dem Pkw auf einen Forstweg einzubiegen. Dort soll es dann, gegen 18 Uhr, zu dem Raub-Überfall gekommen sein. Laut Polizei schlug der Mann der Seniorin mit einem Gegenstand auf den Kopf.
Sein bewusstlos gewordenes Opfer habe der Räuber einfach zurückgelassen, er sei mit dem erbeuteten Fahrzeug geflüchtet. Erst in den frühen Morgenstunden sei die nach Angaben der Polizei "erheblich verletzte" Seniorin, die offenbar über Stunden unter freiem Himmel gelegen hatte, wieder zu sich gekommen beziehungsweise erwacht. Sie irrte dann offenbar erst einmal umher. Nach einem längeren Fußmarsch sei es ihr am Vormittag gegen 8 Uhr schließlich gelungen, auf sich aufmerksam zu machen. Die 84-Jährige wurde letztlich in ein Krankenhaus gebracht, wo sie laut Polizei stationär behandelt wurde.
Der von dem zunächst nicht identifizierten Mann erbeutete Volvo war, so hatte die Polizei später bekannt gegeben, bereits ungefähr eine Stunde nach der Tat – also an jenem Mittwochabend gegen 19 Uhr – aufgefunden worden. Und zwar an einer Wasch-Anlage im nahe gelegenen Gachenbach. Aus dem Wagen war nach Erkenntnissen der Ermittler die Geldbörse des Opfers gestohlen worden; darin habe sich ein niedriger dreistelliger Bargeld-Betrag befunden. Wie berichtet, hatte die Kripo im Zusammenhang mit einer Erstmeldung zu dem Überfall ausdrücklich davor gewarnt, Anhalter mitzunehmen.
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Polizei warnt nach Raub-Überfall: Derzeit keine Anhalter mitnehmen!