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"Erhebliche Belastungen" für Fahrgäste wegen Kurzfristigkeit und Umfang. Auch Schulverkehr betroffen. "Unverständnis über Zeitpunkt".

(ty) Am Tag nach dem von den Gewerkschaften "ver.di" und "NahVG" durchgeführten Warnstreik im öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV) hat die Ingolstädter Verkehrs-Gesellschaft (INVG) heute Bilanz gezogen: Im Ingolstädter Stadtverkehr sowie in sechs INVG-Partnergemeinden im Landkreis Eichstätt (Gaimersheim, Lenting, Kösching, Hepberg, Stammham und Großmehring) war das kommunale Verkehrs-Unternehmen "Stadtbus Ingolstadt" (SBI) den Angaben zufolge mit Beginn der Betriebs-Aufnahme ab 4.15 Uhr bis Mitternacht bestreikt worden

 

Neben dem ÖPNV-Linienverkehr sei auch der Ingolstädter "Airport-Express" von Streik erfasst worden. Die privaten Busunternehmen seien indes nicht das Ziel der Arbeitskampf-Maßnahme gewesen; konnten daher den Linienverkehr "ohne Einschränkungen" fortführen. "Im Ergebnis konnten somit trotz Streiks zirka 35 Prozent der Fahrten im Stadtgebiet Ingolstadt erbracht werden", heißt es von der Ingolstädter Verkehrs-Gesellschaft. Der gesamte Regionalverkehr im Gebiet der "Verkehrs-Gemeinschaft für die Region Ingolstadt" (VGI) sei nach regulärem Fahrplan gerollt.

Für die Fahrgäste brachte der Streik laut INVG-Mitteilung erhebliche Belastungen, da er zum einen sehr kurzfristig bekannt gegeben worden sei und weil er zum anderen alle Sparten des öffentlichen Personen-Nahverkehrs – auch den Schulverkehr – erfasst habe. Im INVG-Kunden-Center habe sich das Telefon-Aufkommen auf etwa 150 Anrufe verdoppelt: Der Großteil der Kunden habe dabei über die Auswirkungen und die Dauer des Streiks informiert werden wollen. "Viele Kunden äußerten zudem Unverständnis über den Zeitpunkt des Streiks, mitten in der zweiten Welle der Covid-19-Pandemie", heißt es von der INVG.

Deren Geschäftsführer Robert Frank fasste heute zusammen: "Der Warnstreik belastete in erster Linie unsere Kunden und fand unter Corona-Bedingungen zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt statt." Die Tarif-Autonomie gelte es selbstverständlich zu wahren, im Sinne der Fahrgäste sollte aber seiner Ansicht nach nicht gestreikt, sondern zielgerichtet verhandelt werden. "Es geht nicht nur um die Interessen der Tarif-Beschäftigten, sondern auch um den Erhalt der kommunalen Leistungsfähigkeit im ÖPNV", so Frank. "Ein Tarif-Abschluss darf die Arbeitgeber nicht finanziell überfordern, ansonsten drohen Sparzwänge und Fahrpreis-Erhöhungen zum Nachteil aller Kunden."


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