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Experte Andreas Kastner vom Pfaffenhofener Landratsamt gibt konkrete Tipps und weist auf fachliche Hintergründe hin.

(ty) "In den letzten Jahren sind immer mehr Hecken und Feldgehölze aus der Landschaft verschwunden, wodurch diese immer monotoner geworden ist", heißt es aus dem Pfaffenhofener Landratsamt. "Dabei erfüllen Hecken eine Vielzahl an Funktionen für den Naturhaushalt, strukturieren und bereichern das Landschaftsbild und gehören zu unserer Umwelt." Aus naturschutz-fachlicher Sicht seien Hecken und Feldgehölze "sehr wichtige Lebensstätten für Tiere und Pflanzen, daher stehen sie auch unter gesetzlichem Schutz", erklärt Andreas Kastner, Fachberater für Gartenkultur und Landespflege an der Landkreis-Behörde. "Leider fallen immer wieder Hecken auf, die heruntergeschnitten wurden, ohne dabei die fachlichen Grundsätze zu beachten."

Auch Hecken in freier Natur benötigen eine gewisse Pflege, um den typischen Charakter sowie ihre Funktion zu erhalten, heißt es von der Unteren Naturschutz-Behörde am Pfaffenhofener Landratsamt. Nutzungs- und Pflege-Maßnahmen an Hecken, Büschen und Feldgehölzen sind den Angaben zufolge in der Zeit zwischen 1. Oktober und 28. Februar zwar erlaubt – allerdings lediglich fachgerechte und bestand-erhaltende Maßnahmen, wie in diesem Zusammenhang betont wird. "Die richtige Pflege einer Hecke ist im Grunde einfach", verdeutlicht Kastner: "Sie muss sich nur an den traditionellen, Jahrhunderte alten Nutzungsformen orientieren."

 

Darauf sollte laut Kastner geachtet werden:

  • Natürliche Hecken in Abständen von zehn bis 15 Jahren "auf Stock setzen", soweit die naturschonendste Pflege, die Entnahme von Einzelgehölzen, nicht ausreicht. Die Schnitthöhe sollte nicht tiefer als 30 Zentimeter über dem Boden liegen. Bei Gehölzen mit geringem Stockausschlag-Vermögen, wie zum Beispiel der Kornelkirsche, muss die Schnitthöhe wesentlich höher liegen, falls diese Maßnahme hier überhaupt sinnvoll ist.
  • Hecken nur abschnittsweise pflegen, um in den anderen Bereichen der Hecke eine hohe Vegetationsdichte zu erhalten ("Umtriebspflege"). Als Faustregel gilt: Pro Jahr nicht mehr als zirka ein Fünftel der Heckenlänge "auf Stock setzen".

  • Einzelne Bäume und Sträucher als "Überhälter" stehen lassen.
  • Beim Astschnitt an Bäumen Schnittwunden größer zehn Zentimeter vermeiden und gezielt ableiten.
  • Kleine Hecken durch wiederholte Entnahme von Einzelsträuchern besonders schonend pflegen.
  • Häckselgut aus der Hecke abtransportieren beziehungsweise eine Teilmenge des Schnittguts als Reisighaufen in der Hecke belassen.
  • Baumstümpfe beziehungsweise -stämme und anfallendes Totholz im Einzelfall in der Hecke belassen.
  • Krautsäume in der Regel alle drei bis fünf Jahre mähen und das Mähgut entfernen.

"Eine nach naturschutz-fachlichen Grundsätzen gepflegte Hecke bedeutet aktiven Naturschutz und bereitet Freude, denn hier lassen sich viele Tiere beobachten und Pflanzen finden", betont Kastner. Es gibt aber noch weitere Vorzüge, wie der Naturschutz-Experte darlegt: "Hecken bieten je nach Standort auch einen Sicht- und Windschutz, verringern die Erosion und verhelfen unserer Landschaft wieder mehr Struktur und Charakter." Wer Fragen zum Thema hat, kann sich unter der Telefonnummer (0 84 41) 27 - 3 15 an Kastner wenden.


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