Kurznachrichten, Termine und Notizen für den Landkreis Pfaffenhofen und Umgebung
Professor Menzel, der "Ultraschall-Präsident"
(ty) Der Direktor der Medizinischen Klinik II im Klinikum Ingolstadt, der Internist Professor Josef Menzel (Foto oben), übernimmt am heutigen Freitag die Präsidentschaft der "Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin" (Degum) für zwei Jahre. Die Gesellschaft ist mit rund 11 000 Mitgliedern eine der größten medizinisch-wissenschaftlichen Fachgesellschaften im Land. Sie vereint Ärzte und Studierende verschiedener Fachgebiete, Vertreter medizinischer Assistenzberufe, Naturwissenschaftler sowie Techniker und ermöglicht ihnen den wissenschaftlichen und praktischen Austausch. Darüber hinaus ist sie ein maßgebliches Beratungsorgan für die Bundesärztekammer und kassenärztliche Bundesvereinigung in Sachen Ultraschall.
Als neuer Präsident will Menzel besonders die Qualität der Ausbildung und Anwendung in der Ultraschall-Diagnostik voranbringen. "Der Ultraschall ist heute das am häufigsten eingesetzte bildgebende Verfahren in der Medizin. Nahezu jedes Fachgebiet nutzt diese ungefährliche und kostengünstige Methode", sagt er. "Ein Schwerpunkt der Degum ist es, Ärztinnen und Ärzte nach Qualitäts-Standards auszubilden und sie beim Erwerb der erforderlichen Erfahrungen mit diesem diagnostischen Verfahren zu unterstützen", so der Gastroenterologe und Hepatologe. Darüber hinaus sei die Degum bemüht, eine adäquate Vergütung für die Anwendung dieser sicheren und effektiven Methode zu erreichen.
Die Corona-Pandemie stellt auch die ärztliche Aus- und Fortbildung vor besondere Hürden, weil viele Veranstaltungen abgesagt werden müssen. Verschiedene virtuelle Formate werden geprüft, um unter Einhaltung der Corona-Schutzmaßnahmen eine sichere Ausbildung zu gewährleisten. Mit einer Ultraschall-Simulation am Bildschirm, bei der das Smartphone als Handgerät dient, sollen künftig Ärzte im Selbstlern-Verfahren ihre Fähigkeiten trainieren. Das Simulations-Training werde von der Fachgesellschaft bereits erprobt. Menzel erwartet, dass es demnächst regulär zum Einsatz kommen kann und damit die Trainings-Möglichkeiten in der Ultraschall-Diagnostik stark erweitert.
Menzel kann bereits auf eine lange Zeit in der Fachgesellschaft zurückblicken. Vor 30 Jahren trat er der Organisation bei. "Ein schönes Jubiläum, das durch die Präsidentschaft gekrönt wird", freut sich der Klinik-Direktor. Bereits vor zwei Jahren hatten ihm seine Kolleginnen und Kollegen ihr Vertrauen ausgesprochen und ihn zum Neu-Präsidenten gewählt. Zuvor war der erfahrene Ultraschall-Kursleiter unter anderem sechs Jahre lang Leiter der Degum-Sektion für Innere Medizin.
Zeugen-Suche in Pfaffenhofen
(ty) Ein 64 Jahre alter Mann aus dem Gemeinde-Bereich von Scheyern hatte seinen Pkw am gestrigen Nachmittag auf dem Parkplatz des Rewe-Marktes an der Türltorstraße in Pfaffenhofen abgestellt. Als er dann zu seinem Wagen zurückkehrte, stellte er laut Polizei fest, dass der hintere Stoßfänger seines hochwertigen Audi verkratzt ist. Unter Berufung auf eine Schätzung des Mannes beziffert die örtliche Polizeiinspektion den angerichteten Sachschaden auf zirka 800 Euro.
"Über die Art und Weise der Verursachung ist bislang nichts bekannt", erklärte heute ein Polizei-Sprecher. Die Beamten ermitteln in dieser Sache und bitten um Hinweise. Wer sachdienliche Angaben zum Verursacher der Beschädigung machen kann, möge sich unter der Telefonnummer (0 84 41) 80 95 -0 mit der Polizei in Verbindung setzen. Die Tat hat sich nach bisherigen Erkenntnissen zwischen 13.50 und 14.05 Uhr ereignet.
Wirtschafts-Skandal im Fokus
(ty) Aus der Reihe "vhs.wissen online" steht am kommenden Dienstag, 27. Oktober, ab 19.30 Uhr der Online-Vortrag "Der Fall Wirecard" auf dem Programm der Volkshochschule. Die Journalisten Cerstin Gammelin und Jörg Schmitt von der "Süddeutschen Zeitung" legen laut VHS-Ankündigung an diesem Abend dar, wie es zum größten Wirtschafts-Skandal in der Geschichte der Bundesrepublik kam. Wirecard, einst gefeiertes Vorzeige-Unternehmen, dessen Vorstands-Chef Markus Braun den Aktionären viele Jahre lang immer höhere Umsätze und Gewinne präsentierte, brach praktisch über Nacht zusammen, weil viele Geschäfte offenbar frei erfunden waren.
Zugleich gerieten Wirtschaftsprüfer und die deutsche Finanzaufsicht in die Kritik, weil sie jahrelang nichts gemerkt hatten. Cerstin Gammelin verfolgt in Berlin die politischen Auswirkungen des Skandals; Jörg Schmitt recherchierte als Investigativ-Reporter, wie es dazu kommen konnte. Die Teilnahme an dem Online-Vortrag kostet drei Euro. Nach der Anmeldung bei der Volkshochschule im Landkreis Pfaffenhofen unter der Rufnummer (0 84 41) 49 04 80 erhalten die Teilnehmer den Link, mit dem Vortrag dann zu Hause am PC oder Tablet verfolgt werden kann.
Digiscouts für Firmen im Landkreis
(ty) Im Rahmen einer sechsmonatigen Laufphase spüren Auszubildende etwaige Digitalisierungs-Möglichkeiten im Unternehmen auf und erarbeiten einen geeigneten Plan zur eigenverantwortlichen Umsetzung – das steckt hinter den "Digiscouts". An dem Projekt, das mit einem ersten virtuellen Auftakt-Workshop in der vergangenen Woche gestartet ist, beteiligen sich 18 Auszubildende aus fünf Betrieben im Kreis Pfaffenhofen. Die Initiative wurde hier vom Kommunal-Unternehmen für Struktur-Entwicklung im Landkreis (KUS) in Kooperation mit dem RKW-Kompetenz-Zentrum und der IHK für München und Oberbayern ins Leben gerufen.
"Von den Digiscouts profitieren sowohl die Unternehmen als auch die Auszubildenden. Während die Betriebe analysieren in welchen Bereichen konkreter Digitalisierungs-Bedarf herrscht, gestalten die Azubis die digitale Veränderung aktiv mit", sagt KUS-Leiter Johannes Hofner. "Sie bringen ihre Fähigkeiten und Kenntnisse ein und liefern frische Impulse für die Prozess-Optimierung." Begleitet werden die Teilnehmer vom RKW, das das Projekt deutschlandweit initiiert hat. Das RKW ist ein bundesweites Netzwerk mit 18 Standorten, das kleine und mittelständische Unternehmen unter anderem bei Fragen der Entwicklung, des Innovations-Managements und der Fachkräfte-Sicherung mit Infos, Beratung oder Weiterbildung unterstützt.
Bis zum Jahresende finden laut KUS in allen teilnehmenden Betrieben Kick-off-Workshops statt. Anschließend erarbeiten die Azubis mit Ausbildern, Kollegen und RKW-Coaches Ideen, wie der digitale Wandel im eigenen Unternehmensumfeld vorangetrieben werden kann. Hilfsmittel wie eine elektronische Lernplattform, Analysetools und Programme für die Projektarbeit würden zur Verfügung gestellt. Die besten Ideen werden mit dem Einverständnis der Geschäftsführung umgesetzt und der Öffentlichkeit vorgestellt.
Die fünf beteiligten Unternehmen aus dem Landkreis Pfaffenhofen sind die Nadler-Straßentechnik-GmbH aus Schweitenkirchen, die Lowa-Sportschuhe-GmbH aus Jetzendorf, die Stahl-Computertechnik-GmbH aus Pfaffenhofen, die Hipp-GmbH & Co. Vertrieb KG und die Bayernwerk-Netz-GmbH aus Pfaffenhofen.
Vereinfachtes Verfahren läuft aus
(ty) "Nachdem leider vermehrt Probleme mit dem vereinfachten Kfz-Zulassungs-Verfahren aufgetreten sind, wird dieses nun zum 31. Oktober auslaufen." Das wurde heute aus dem Dachauer Landratsamt gemeldet. Unter anderem wurden den Angaben zufolge Unterlagen immer häufiger unvollständig eingereicht oder Kostenrechnungen nicht beglichen. Oder der Zulassungs-Behörde seien Unterlagen zu Vorgängen zugesendet worden, die nicht möglich seien.
"Die Fallbearbeitung hat dadurch erhebliche Mitarbeiter-Ressourcen gebunden, die nun für die Ausweitung des Termin-Angebots genutzt werden sollen", heißt es in einer Pressemitteilung des Landkreises Dachau. Die Online-Zulassung steht aber über ikfz-3 (Internetbasierte Fahrzeug-Zulassung) weiterhin zur Verfügung. Nähere Informationen dazu gibt es online unter www.Landratsamt-Dachau.de/Zulassung
Zolling: Abkoch-Gebot gilt nach wie vor
(ty) "Liebe Bürgerinnen und Bürger", schreibt Helmut Priller, der Bürgermeister von Zolling (Kreis Freising), "leider muss das Trinkwasser aus der Wasserversorgung Zolling nach wie vor abgekocht werden, da immer noch coliforme Bakterien nachgewiesen werden." Auch, wenn an den verschiedenen Probe-Entnahmepunkten des Trinkwasser-Leitungsnetzes nur vereinzelt eine geringe Anzahl an Bakterien festgestellt werde, "erlauben es uns die derzeit gültigen Vorgaben der Trinkwasser-Verordnung nicht, das Abkoch-Gebot wieder aufzuheben". Erst wenn bei den Beprobungen keinerlei coliforme Bakterien mehr nachweisbar sind, ist es laut Priller erlaubt, das Abkoch-Gebot wieder aufzuheben.
"Nach wie vor arbeiten wir täglich mit Hochdruck daran, die Ursachen für diesen Eintrag zu ermitteln", so der Rathauschef weiter. "Ob es sich um einen aktuellen Eintrag einer Verunreinigung handelt, oder ob die Verunreinigung noch auf die Ende Juli aufgefundenen Kleinsttiere und ein damit verbundenes wiederholtes Aufwachsen der Bakterien zurückzuführen ist, kann auf Grund der geringen und lokal wechselnden Befunde nur sehr schwer nachvollzogen werden." Bei der Ursachenforschung stehe man auch nach wir vor in einem sehr engen Austausch mit externen Fachkräften und Laboren.
"Auch wenn ich das Unverständnis und die Kritik, die mir von Bürgerinnen und Bürgern immer wieder rückgemeldet werden, durchaus verstehe, lässt uns unsere Verantwortung für den Schutz und die Gesundheit der Bevölkerung derzeit keine andere Wahl", so Priller. Da die Ursachen des Eintrags bisher nicht eindeutig zu bestimmen seien, könne nach wie vor auch keine Aussage dazu gemacht werden, wann das Abkoch-Gebot wieder aufgehoben werden könne. Er bitte darum, das Abkoch-Gebot nach wir vor einzuhalten.