Sie bekleidet eine neu geschaffene Position am Pfaffenhofener Krankenhaus. Jährlich werden hier rund 18.000 Notfälle versorgt.
(ty) Die Notaufnahme an der Ilmtalklinik in Pfaffenhofen hat seit Anfang des Monats eine eigene ärztliche Leiterin: Stefanie Kromer (44) habe diese neu geschaffene Position übernommen und werde gemeinsam mit dem Pflege- und Ärzteteam diesen zentralen Bereich weiterentwickeln, wurde heute mitgeteilt. Hansjörg Aust, ärztlicher Direktor der Ilmtalklinik-GmbH mit den beiden Standorten in Pfaffenhofen und Mainburg, zeigt sich erfreut und erklärt: "Die zentrale Notaufnahme ist ein wichtiger Zugang zu unserer Klinik und in den letzten Jahren sind die Anforderungen an die Notfall-Medizin deutlich gestiegen." Mit Kromer habe man "eine erfahrene Ärztin mit großer fachlicher Kompetenz und viel Empathie" für diese Leitungs-Position gewonnen. Die Klinik in Pfaffenhofen versorgt nach eigenen Angaben rund 18 000 Notfälle im Jahr.
Die 44-jährige Oberärztin Stefanie Kromer ist Fachärztin für allgemeine Chirurgie sowie Fachärztin für Allgemein-Medizin und besitzt die Zusatz-Bezeichnung Notfall-Medizin sowie den "Master of Health Business Administration" (MHBA). Sie hat an der LMU in München studiert und an der TU München promoviert. Ihr Ziel war dabei immer die Notfall-Medizin.
"Während meiner Ausbildung zur Fachärztin Allgemein-Chirurgie habe ich viel in der Notaufnahme gearbeitet und gemerkt: Hier gehöre ich hin", sagt Kromer. Da es in Deutschland noch keine Möglichkeit gebe, den Facharzt in Notfall-Medizin zu absolvieren, habe sie – um in der Notaufnahme möglichst viele Kenntnisse mitzubringen – noch zusätzlich den Facharzt Allgemein-Medizin abgeschlossen.
Zuletzt war Kromer in einer Praxis für Allgemein-Medizin in Garching tätig und hat Erfahrungen bei ihren Einsätzen als Notärztin gesammelt. Die Wissensvermittlung und Ausbildung junger Mediziner sei ihr ebenfalls ein großes Anliegen; daher ist sie zudem als Lehrbeauftragte an der LMU München am Lehrstuhl für Allgemein-Medizin tätig.
"Gemäß der aktuellen gesetzlichen Vorgaben müssen Notaufnahmen an den Krankenhäusern interdisziplinär und unabhängig von einem Fachbereich der Klinik sein", erklärte heute Klinik-Sprecherin Bianca Frömer. "Daher wurde die Position einer ärztlichen Leitung der Notaufnahme, die keinem Fachbereich zugeordnet ist, neu geschaffen."
Ziel dabei sei – so heißt es in einer aktuellen Pressemitteilung aus der Ilmtalklinik-GmbH eine verbesserte Zusammenarbeit der unterschiedlichen Disziplinen einer Klinik und damit auch eine bessere Patienten-Versorgung. "Wir sind hier auf einem guten Weg, aber es müssen neue Strukturen geschaffen werden, um die interdisziplinäre Zusammenarbeit noch besser zu gewährleisten", sagt Kromer.
Ein weiteres Ziel von Kromer sei die zunehmende Digitalisierung der Arbeitsabläufe. Im Umbau der Notaufnahme, der zum ersten Bauabschnitt der bevorstehenden Generalsanierung der Pfaffenhofener Klinik gehört und nächstes Jahr begonnen werden soll, sieht sie einen Meilenstein. Hier solle die Notaufnahme der Dreh-und Angelpunkt auch für die Versorgung der Patienten der "Stroke Unit" (Schlaganfall-Einheit) sowie der "Chest Pain Unit" (Brust-Schmerz-Einheit) werden.
Auch das Thema "Wartezeiten" hat Kromer auf der Agenda. An den Ilmtalkliniken werden die Patienten in der Notaufnahme zunächst nach dem so genannten Triage-System auf Dringlichkeit untersucht. Für leichte Fälle kann das unter Umständen längere Wartezeiten mit sich bringen – weil hier nicht nach Reihenfolge behandelt wird, sondern nach Schwere der Erkrankung. "Eine Notaufnahme ohne Wartezeiten wäre ein Wunsch, adäquate Wartezeiten sind das zu erreichende Ziel", sagt Kromer.
"Außerdem ist Menschlichkeit und eine qualitativ hochwertige Versorgung unserer Patienten in einer Ausnahme-Situation von großer Bedeutung", betont sie. "Dazu gehört eine transparente Kommunikation mit dem Patienten mit Erklärungen zu den Abläufen seiner Behandlung und viel Empathie. Die Ilmtalklinik in Pfaffenhofen versorgt nach eigenen Angaben rund 18 000 Notfälle im Jahr. Die Notaufnahme ist rund um die Uhr besetzt.
