Tipps von Experten des ACE-Kreises Ingolstadt-Pfaffenhofen, um das Risiko von unliebsamen Überraschungen zu reduzieren.
(ty) "Die Autos in Deutschland werden immer älter. Und mit dem Alter der Fahrzeuge steigt die Anfälligkeit für Mängel", heißt es vom "Auto-Club Europa" (ACE). Während Neuwagen einmalig erst nach drei Jahren zur Haupt- und Abgas-Untersuchung müssen, wechselt das Prüfintervall danach dauerhaft in den Zwei-Jahres-Rhythmus. Die dann fällige Hauptuntersuchung (HU) stellt die Verkehrs-Sicherheit, Vorschriftsmäßigkeit und Umwelt-Verträglichkeit der Wagen sicher und ist gesetzlich vorgeschrieben. "Zuerst wird durch eine Sichtkontrolle geprüft, ob die Scheinwerfer in Ordnung sind, Windschutzscheibe und Außenspiegel keine Steinschläge, Risse oder andere Beschädigungen aufweisen", erklären Helmut Steinmeier und Thomas Pfeil vom ACE-Kreis Ingolstadt-Pfaffenhofen und geben hilfreiche Tipps für Fahrzeug-Halter.
Auch die Profiltiefe der Reifen und die Pflicht-Ausstattung wie Verbandskasten, Sicherheitsweste und Warndreieck würden von den Prüfern im Rahmen der Hauptuntersuchung kontrolliert. Unter der Motorhaube würden zudem der Sitz der Batterie und die Bremsflüssigkeit gecheckt. Bevor das Auto aber zur Hauptuntersuchung in der Werkstatt vorgestellt wird, könnten Verkehrsteilnehmer – auch Laien – laut "Auto-Club Europa" aber auch schon selbst einige Dinge am Auto überprüfen, um Mängel rechtzeitig zu erkennen und zu beseitigen.
Steinmeier und Pfeil informieren in einer aktuellen Pressemitteilung darüber, was bei der Vorbereitung auf die HU zu beachten ist. "Ein wichtiger Hinweis gleich vorab", so die beiden: "Brennt eine Warnleuchte am Armaturenbrett, unbedingt vor der HU einen Werkstatt-Besuch einplanen."
HU-Termin vereinbaren
"Die Jahreszahl, die in der Mitte der Prüf-Plakette eingetragen ist, zeigt an, wann die nächste Hauptuntersuchung (HU) ansteht", erklären die beiden Experten und empfehlen: "Ist die HU noch in diesem Jahr, sollte mit der Werkstatt zügig ein Termin vereinbart werden."
Beleuchtung überprüfen
"Defekte Scheinwerfer sowie kaputte Rückleuchten, Brems- und Blinklichter mindern die Verkehrs-Sicherheit und müssen repariert werden", so Steinmeier und Pfeil. Sie erklären in diesem Zusammenhang: "Gerade durch Risse kann Feuchtigkeit in die Scheinwerfer gelangen und teure Schäden verursachen."
Einmal kräftig hupen
"Die Hupe kommt im Normalfall selten zum Einsatz", wissen die ACE-Fachleute. Hier lohne sich ein Test der Einsatzfähigkeit vor jeder Hauptuntersuchung. Gerade bei älteren Autos komme es nämlich vor, dass der Signalgeber mit der Zeit verstummt.
Reifen untersuchen
Die Profiltiefe der Reifen dürfe nie die gesetzliche Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern unterschreiten. Der ACE empfiehlt bei Sommerreifen mindestens drei sowie bei Winterreifen vier Millimeter Profiltiefe. "Auch der Luftdruck sollte vor der HU überprüft werden", so ein weiterer Tipp. Im Handbuch des Fahrzeugs finden sich die Angaben zum optimalen Reifendruck. Nachfolgend zwei konkrete Hinweise des ACE-Kreises Ingolstadt-Pfaffenhofen dazu.
Erstens: "Die Reifendruck-Angaben der Fahrzeug- oder Reifen-Hersteller beziehen sich immer auf den kalten Reifen. Der Druck sollte also nie nach einer längeren Fahrt, sondern bei der nächsten Gelegenheit kurz nach der Abfahrt überprüft werden." Zweitens: "Eine automatische Reifendruck-Kontrolle ist kein Ersatz für die regelmäßige Überprüfung des Reifendrucks. Sie ist eine zusätzliche Sicherheits-Ausstattung, die den Reifendruck während der Fahrt überwacht."
Verbands-Kasten überprüfen
Jedes Auto muss mit Warndreieck und Verbands-Kasten ausgerüstet sein. Beide Utensilien werden bei der Hauptuntersuchung kontrolliert. Was jeder selbst checken kann: Lässt sich das Warndreieck einwandfrei aufstellen? Sind alle Bestandteile des Verbands-Kastens vollständig und ist das Haltbarkeits-Datum nicht schon abgelaufen?
Scheiben
"Ein uneingeschränkter Blick auf das Verkehrs-Geschehen muss am Steuer immer gewährleistet sein", betont der ACE. "Deshalb sollte insbesondere die Frontscheibe penibel auf Beschädigungen wie Steinschlag oder Kratzer untersucht werden." Selbst kleine Beschädigungen könnten die Scheibe so weit schwächen, dass sie während der Fahrt irreparabel beschädigt werde oder sich plötzlich große Risse bilden. Ebenso wichtig für die Hauptuntersuchung: funktionsfähige Scheibenwischer und ausreichend Wasser in der Scheibenwasch-Anlage.
Tuning- und Anbauteile
"Achtung bei nachträglich verbauten Tuning- und anderen Anbauteilen", warnen Steinmeier und Pfeil: "Sie müssen gesetzliche Anforderungen erfüllen und gegebenenfalls im Kfz-Schein eingetragen sein oder bei der HU vermerkt werden, damit es im Fall einer Verkehrs-Kontrolle keinen Ärger gibt."
Fazit
Die Zusammenfassung der beiden hiesigen Verkehrs-Sicherheits-Experten lautet: "Auch technische Laien können mit dem selbst durchgeführten Vorab-Check das Risiko von unliebsamen Überraschungen bei der Hauptuntersuchung reduzieren." Deshalb raten Steinmeier und Pfeil: "Etwas Zeit vorab zu investieren lohnt sich finanziell und erspart eine erneute Vorstellung zur HU."