Neue Ausgabe der heimatkundlichen Schriftenreihe "D'Hopfakirm" beleuchtet den Dialekt im Pfaffenhofener Land. Kostenlos erhältlich.
(ty) Eine weitere Ausgabe der heimatlichen Schriftenreihe "D'Hopfakirm" hat der Landkreis Pfaffenhofen jetzt herausgegeben. In der Veröffentlichung Nummer 56, die aus der Feder von Reinhard Haiplik stammt, dreht sich auf rund 100 Seiten unter dem entsprechenden Titel alles um den Dialekt im Pfaffenhofener Land. Haiplik, pensionierter Gymnasial-Lehrer, ist bekannt als passionierter Heimatforscher. Er hat auch schon für mehrere frühere Ausgaben der "Hopfakirm" verantwortlich gezeichnet. Das neue Exemplar ist laut aktueller Mitteilung ab sofort kostenlos bei der Servicestelle im Landratsamt in Pfaffenhofen sowie in der Behörden-Außenstelle in Vohburg erhältlich.
"Ich wollte schon immer einmal den Dialekt meiner Heimat in all seiner bunten Vielfalt nachspüren und näher untersuchen", erklärt Haiplik. Inspiriert zu diesem Vorhaben habe ihn schon als jungen Mann der große bayerische Sprachforscher Johann Andreas Schmeller. Schon in der Einleitung dieser neuen "Hopfakirm" wird deutlich, wie facetten- und nuancenreich der bayerische Dialekt im Landkreis Pfaffenhofen ist: Welches Wort verwenden alt eingesessene Landkreis-Bewohner für Milch? Mille, Muich, Möuch oder Meaich? Und wenn im Sommer das Getreide geerntet wird, ist das für die Bauern im Landkreis das Koan, das Koun, das Koon oder gar das Koin, Keain oder Koen?
Untersucht hat Haiplik unter anderem die Aussprache von Ortsnamen sowie von Begriffen für Tierarten, Körperteilen oder Gewändern. Es geht auch um die Sprache im Wirtshaus oder im Bauern-Haushalt sowie im Advent und an Weihnachten. Ein Kapitel ist außerdem den Schimpfwörtern gewidmet: "Hart und respektlos ist der Ausdruck Brauereiroos ("Brauerereiross") für korpulente Damen. Dürre, wenig attraktive Frauen nennt man Haigaing ("Heugeigen"; eigentlich Holzgestell zum Trocknen des gemähten Grases)", heißt es da. "Ein Biadimpfe sitzt gern im Wirtshaus und spricht dem Bier zu, der Gschwoischääl ("geschwollener Schädel") hat einen (vom vielen Bier?) aufgedunsenen Kopf."
Von oberster Stelle hat Haiplik, der kommunalpolitisch für die ÖDP aktiv ist, bereits Lob für sei jüngstes Werk bekommen. "Beim Lesen der neuen Hopfakirm gerät man nicht selten ins Schmunzeln", sagt Landrat Albert Gürtner (FW). "Man findet viele Ausdrücke darin, die man kennt, aber schon lange nicht mehr gehört hat." Er danke Reinhard Haiplik für dessen Arbeit und für sein Engagement. "Die neue Hopfakirm ist ein mehr als gelungenes Werk im Rahmen unserer heimatkundlichen Schriftenreihe", erklärt Gürtner.