Christina Schäfer und Marie-Therese Daubner laden heute Abend zu einer musikalischen Lesung mit Texten von Mascha Kaléko
(ty) Zu einer bemerkenswerten musikalischen Lesung laden heute Abend die beiden Pfaffenhofener Künstlerinnen Christina Schäfer (Schauspiel) und Marie-Therese Daubner (Cello) ein. Beginn ist um 20 Uhr im Rathaus-Festsaal in der Kreisstadt. Dabei dreht sich alles um Mascha Kaléko (1907 bis 1975), eine der wichtigsten deutschsprachigen Dichterinnen des 20. Jahrhunderts. „Sie dichtete ihr Leben, und sie lebte ihre Dichtung“, sagte Literaturpapst Marcel Reich-Ranicki über sie.
Briefe, Tagebuchaufzeichnungen und Gedichte von Mascha Kaléko werden heute Abend mit der Musik von Johann Sebastian Bach, Max Reger, Paul Hindemith, Hans Werner Henze, Dmitri Kabalewski, und Sergei Prokofieff untermalt.
Mascha Kaléko wurde Anfang der 1930er Jahre mit ihren heiter-melancholischen Großstadtversen bekannt, in denen sie die Hoffnungen und Ängste des kleinen Mannes und der kleinen Frau auf den Punkt brachte. Humorvoll mit einem weiblichen Blick auf das Leben. Die Nationalsozialisten nahmen der Jüdin ihre vorrübergehende Heimat Berlin. Im amerikanischen Exil entstanden Gedichte voller Tiefe, aber auch Schärfe – eindrucksvolle Emigrationslyrik.
Kaléko wollte keine feingeistige Literatur für wenige schreiben, sondern humorvolle, verspielte Lyrik in der sie das Alltagsleben des kleinen Mannes und der kleinen Frau verdichtete. Man nannte sie eine Tochter Christian Morgensterns oder eine Schwester von Joachim Ringelnatz. Sie war ein Großstadtspatz, wie sie sich selbst in einem ihrer Gedichte nannte.