Warum, das erklärte das Landratsamt auf Anfrage unserer Zeitung. Der bayerische Gesundheits-Minister warb indes für ein Einsatz solcher Fahrzeuge.
(ty/zel) Der bayerische Gesundheits-Minister Klaus Holetschek hat für den zunehmenden Einsatz von so genannten Impf-Bussen im Kampf gegen die Corona-Pandemie geworben. Sie seien "eine gute Ergänzung zu unseren bayernweit 100 Impf-Zentren", betonte er heute anlässlich der Einweihung eines Impf-Busses im Landkreis Oberallgäu. "Inzwischen wissen wir bereits von mindestens drei Orten, an denen solche rollenden Impf-Zentren eingesetzt werden", so der Minister. Als Schwabe freue er sich, dass nun auch im Oberallgäu so ein Bus den Impfstoff zu den Menschen bringe. Im Kreis Pfaffenhofen sind solche Impf-Busse, zumindest derzeit, kein Thema – das wurde heute auf Anfrage unserer Zeitung aus dem Landratsamt mitgeteilt.
"Der Landkreis Pfaffenhofen hat sich mit dem Thema Impf-Bus selbstverständlich auseinandergesetzt", wurde am heutigen Dienstag gegenüber unserer Redaktion aus dem Landratsamt dargelegt. Allerdings: "Zumindest aktuell sehen wir den Einsatz noch nicht erforderlich", so ein Behörden-Sprecher. "Wir haben im Gegensatz zu vielen anderen Landkreisen zwei Impf-Zentren etabliert, welche entsprechend den infektions-schutz-rechtlichen Vorgaben ausgestattet sind und witterungs-unabhängig in geschlossenen Räumen betrieben werden können." Außerdem hätten einzelne Gemeinden im Landkreis schon eigene Transporte für Bürgerinnen und Bürger organisiert. "Auch übernehmen die Krankenkassen unter bestimmten Voraussetzungen den Transport der zu impfenden Personen."
Zurück ins Oberallgäu: "Ich freue mich sehr, dass unser Plan, das Impf-Zentrum in der Grünten-Kaserne in Sonthofen einzurichten, durch die gute Zusammenarbeit mit der Bundeswehr realisiert werden konnte", erklärte Landrätin Indra Baier-Müller. "Und wenn jetzt unser fertig eingerichteter Impf-Bus zum Einsatz kommt, haben wir einen weiteren entscheidenden Schritt gemacht auf unserem Weg, auch unsere impfwilligen, weniger mobilen Bürgerinnen und Bürger gut zu erreichen. Ein herzliches Vergelt's Gott gilt allen Beteiligten, nämlich unseren Hilfsorganisationen, der Bundeswehr, den Akteuren aus Handwerk und Industrie sowie nicht zuletzt dem Busunternehmen."
Bei dem Impf-Bus im Oberallgäu handelt es sich den Angaben zufolge um einen ausrangierten Linienbus. "Ich danke den Freiwilligen des Technischen Hilfswerks Sonthofen, die den Bus zu einem fahrenden Impf-Zentrum ausgebaut haben", so der bayerische Gesundheits-Minister. "Mein Dank gilt auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Impf-Zentrums, die künftig die Routen planen und Termine organisieren werden." Seine Botschaft an die Menschen vor allem im ländlichen Raum laute, so Holetschek: "Wir lassen niemanden allein." Solche Impf-Busse sollen, so heißt es aus dem bayerischen Gesundheits-Ministerium, den Corona-Impfstoff verstärkt in die Fläche bringen.
Das Ziel der Impf-Busse sei es, vor allem weniger mobilen Menschen den Weg zu verkürzen und zu erleichtern. "Über den Einsatz von Bussen entscheiden die Kreisverwaltungs-Behörden selbst, die Kosten übernimmt aber der Freistaat", teilte das Ministerium in einer heute veröffentlichten Presseerklärung außerdem mit.
Insgesamt wurden den Angaben zufolge bereits 4413 Corona-Impfungen im Oberallgäu verabreicht, darunter 1680 Zweit-Impfungen. Mobile Impf-Teams haben laut Ministerium inzwischen alle 22 Alten- und Pflegeheime in diesem Landkreis besucht. Die Impfquote in den Einrichtungen liege bei 51 Prozent.
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