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Wohnungen durchsucht, 29-Jähriger und 35-Jähriger hinter Gittern. Nach einem weiteren Verdächtigen wird derzeit gefahndet.

(ty) Beamten von der Kripo ist in Freising ein massiver Schlag gegen die Rauschgift-Szene in Region gelungen. Wie das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord dazu heute mitteilte, stellten die Ermittler bei Durchsuchungen von Wohnungen insgesamt mehr als 30 Kilogramm verschiedener Drogen sicher. Gegen zwei festgenommene mutmaßliche Täter im Alter von 29 und 35 Jahren wurde mittlerweile jeweils Haftbefehl erlassen. Ein weiterer Verdächtiger ist auf der Flucht, nach ihm wird auch mit Foto-Veröffentlichung gefahndet (siehe unten). Bei der Erdinger Kriminalpolizei-Inspektion wurde zur Bearbeitung des Falls eine eigene Ermittlungs-Gruppe eingerichtet. Wir fassen den aktuellen Stand zusammen.

Am Donnerstag, 11. März, sei bei der örtlichen Polizeiinspektion die Mitteilung eines Anwohners eingegangen, dass es seit etwa einer Woche aus einem Appartement an der Giggenhauser Straße in Freising nach Marihuana rieche. Der Sachverhalt sei daraufhin von zwei Beamten, die sich mit Rauschgift-Fällen befassen, vor Ort überprüft worden. Hierbei sei ein 35-jähriger deutscher Student angetroffen worden, als dieser das besagte Appartement gerade betreten habe.

"Es wurde tatsächlich erheblicher Marihuana-Geruch festgestellt", heißt es weiter. Im Rahmen einer ersten Wohnungs-Durchsuchung seien zunächst rund 200 Gramm Marihuana, etwa 60 Gramm Amphetamin sowie vier griffbereite Messer sichergestellt worden. Daraufhin sei das für die Bekämpfung der Rauschgift-Kriminalität zuständige Fachkommissariat der Erdinger Kripo verständigt worden, das die Leitung der weiteren Ermittlungen übernommen habe. 

 

In der Nacht seien bereits weitere Maßnahmen getroffen worden. Eingebunden gewesen seien dabei auch Einsatzkräfte der Freisinger Inspektion sowie der operativen Ergänzungs-Dienste (OED) aus Erding. Im Zuge einer erneuten Durchsuchung des betroffenen Appartements seien darin "eine Vielzahl unterschiedlichster Betäubungsmittel aufgefunden und sichergestellt" worden. Den Angaben zufolge handelte es sich unter anderem um rund sechs Kilogramm Amphetamin, mehr als 1,5 Kilogramm Marihuana, Haschisch, Kokain, MDMA und Heroin.

"Ferner wurden in der Unterkunft über 2400 Euro Bargeld sichergestellt", berichtete heute ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord. In der Folge habe sich herausgestellt, dass der tatverdächtige 35-jährige Student das Appartement lediglich zur Lagerung von Betäubungsmitteln als so genannte Bunkerwohnung genutzt habe. Der Mann selbst habe in der Freisinger City gewohnt.

Diese Wohnung des 35-Jährigen sei dann in Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Landshut ebenfalls durchsucht worden. "Es konnten weitere kleinere Mengen Amphetamin sowie GHB – Gammahydroxybuttersäure – sichergestellt werden", wurde dazu erklärt. 

Während der Durchsuchung des Appartements an der Giggenhauser Straße näherte sich laut Polizei ein Mann dieser Wohnung. Er habe jedoch den Polizei-Einsatz realisiert und daraufhin das Anwesen umgehend wieder verlassen. Der Mann habe allerdings gestoppt werden können.

Eine Identitäts-Feststellung ergab, dass es sich um einen 29 Jahre alten Auszubildenden aus Freising handelt. In dessen Kleidung seien knapp 30 Gramm Kokain entdeckt worden, weshalb er vorläufig festgenommen worden sei. "Die anschließende Durchsuchung seiner Wohnung in Freising führte zur Auffindung einer kleineren Menge Cannabis sowie rund 850 Euro Bargeld", so der Polizei-Sprecher weiter.

"Konkrete Anhaltspunkte auf eine Verbindung des 29-Jährigen zur ersten Bunkerwohnung konnten bis dahin nicht gewonnen werden, heißt es weiter. "Allerdings fielen den Ermittlern Schlüssel im Besitz des Auszubildenden auf, die zunächst nicht zugeordnet werden konnten." Die akribischen Folgeermittlungen ergaben, "dass sie zu einem weiteren Appartement im Gebäude-Komplex in der Giggenhauser Straße passten".

Auch diese Wohnung sei durchsucht worden. Dabei seien "wiederum eine Vielzahl unterschiedlicher Betäubungsmittel" gefunden worden. Unter anderem seien knapp 22 Kilogramm Marihuana, über 200 XTC-Pillen, 50 Gramm Kokain und fast 700 Ampullen mit THC-haltiger Flüssigkeit sichergestellt worden.

Gegen die beiden 29 und 35 Jahre alten Tatverdächtigen sei auf Antrag der Staatsanwaltschaft Landshut mittlerweile ein Haftbefehl erlassen worden. Im Zuge der Ermittlungen ergaben sich laut Polizei dann Anhaltspunkte auf einen weiteren Tatbeteiligten. Dieser stehe im Verdacht, die Betäubungsmittel gemeinsam mit seinen mutmaßlichen Mittätern "in bandenmäßiger Begehung beschafft und gewinnbringend veräußert zu haben".

Nach diesem dritten mutmaßlichen Täter werde jetzt öffentlich gefahndet. Die offizielle Fahndungs-Ausschreibung sowie ein Foto des gesuchten Mannes ist unter diesem Link abrufbar. Hinweise nimmt jede Polizei-Dienststelle entgegen. "Weitere Angaben zum Sachverhalt können zum derzeitigen Stand der Ermittlungen nicht gemacht werden", so das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord am heutigen Nachmittag. 


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