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Zahl der Öko-Betriebe im Zuständigkeits-Bereich des Pfaffenhofener Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten hat sich binnen zehn Jahren von 85 auf 138 erhöht. 

(ty) Der ökologische Landbau ist in den vergangenen zehn Jahren in Bayern kräftig gewachsen. Auch das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) aus Pfaffenhofen verzeichnet in seinem Zuständigkeits-Gebiet, also in den Landkreisen Pfaffenhofen und Neuburg-Schrobenhausen – seit 2010 ein deutliches Plus: Während laut aktuellen Behörden-Angaben vor zehn Jahren noch 85 Öko-Betriebe 4470 Hektar an Äckern und Wiesen nach den Regeln des ökologischen Landbaus bewirtschafteten, waren es im vergangenen Jahr bereits 138 Öko-Betriebe auf 6135 Hektar. Insgesamt nehme die Öko-Landwirtschaft aktuell 7,5 Prozent der gesamten landwirtschaftlichen Fläche im Zuständigkeits-Bereich des hiesigen AELF ein.

Wie der Pfaffenhofener AELF-Chef Christian Wild jetzt als Bilanz der landesweiten Aktionswoche "Ökolandbau und ökologische Lebensmittel" mitteilte, unterstütze das Amt mit der Dr.-Hans-Eisenmann-Landwirtschaftsschule die Umstellung auf den Ökolandbau und den Ausbau von Öko-Wertschöpfungsketten bereits intensiv durch eine Vielzahl von gezielten Maßnahmen – "von der Beratung von landwirtschaftlichen Betrieben über die Optimierung der Direktvermarktung bis zum Unterricht in drei Schulbereichen". 

Der Fokus der Beratung der landwirtschaftlichen Betriebe liege in der Umstellung von konventioneller auf ökologische Landwirtschaft. Wichtige Themen seien hier die Umstellungs-Zeiträume, Veränderungen bei der Flächen-Bewirtschaftung und auch Vermarktungs-Möglichkeiten. Durch den hohen Anteil an Sonderkulturen – wie Kartoffeln, Hopfen und Spargel – mit speziellen Anforderungen im Ökolandbau nehme die Bodenbewirtschaftung für Ökobetriebe eine zentrale Rolle ein. 

Dazu gehören laut Behörden-Angaben die Umstellung auf mechanische Unkraut-Bekämpfung, die Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit oder die Erosions-Minderung durch den Anbau von Zwischenfrüchten. Auch mit einem großen Beratungs-Netzwerk würden umstellungswillige Landwirte unterstützt, etwa durch Info-Veranstaltungen oder in der Fortbildung zum "Bodenpraktiker".

Aber auch im AELF-Bildungs-Angebot sei der Ökolandbau ein fester Bestandteil: vom Pflanzenbautag für landwirtschaftliche Betriebsleiter bis zum Unterricht in der Landwirtschaftsschule. Dort lernen junge Landwirtinnen und Landwirte, die fast ausnahmslos aus konventionell bewirtschafteten Betrieben kommen, im Seminar "Ökolandbau" und im Fach "Landwirtschaftlicher Pflanzenbau" unter anderem wichtige Produktions-Methoden. Gleiches gelte für das "Bildungsprogramm Landwirt", wo viele Nebenerwerbs-Landwirte die Ausbildung zum Landwirt durchlaufen.

Wichtig sei AELF-Leiter Wild auch die Verwendung von Öko-Lebensmitteln im Unterricht bei den Dorfhelferinnen und im Studiengang Hauswirtschaft. Hier würden, soweit wie möglich, regionale und ökologisch erzeugte Lebensmittel im Rahmen des Koch-Unterrichts eingesetzt. "Wir gehen hier mit gutem Beispiel voran und setzen immer stärker auf bio- regionale Lebensmittel", betont Wild. An der Dorfhelferinnenschule des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Pfaffenhofen liege der Anteil dieser Nahrungsmittel zum Beispiel bei deutlich über zehn Prozent – Tendenz weiter steigend.

Für die Optimierung der Direktvermarktung von Fleisch ab Hof, die im Ökolandbau eine überdurchschnittlich große Bedeutung habe, böten die Expertinnen des AELF zudem spezielle Workshops an – etwa das Seminar "Fit für die Fleischtheke" zusammen mit Profis der Metzgerinnung. Ziel der breiten Palette an Maßnahmen ist es nach den Worten von Wild, in den nächsten Jahren die Betriebe in der Region weiter entlang der Marktentwicklung zu beraten und das Engagement des AELF zu intensivieren. 

 

So seien die ökologische Landwirtschaft im Ackerbau oder in Sonderkulturen, "die die Region landesweit einzigartig stark prägen", insbesondere von der Marktentwicklung abhängig – eine Erklärung für das noch vorhandene Wachstums-Potenzial in den beiden Landkreisen. Für die überdurchschnittlich vielen, stark spezialisierten und kleinstrukturierten Betriebe in der Region ist die Umstellung laut Wild ein großer Schritt und erhebliches finanzielles Risiko – da seien sichere Vermarktungswege entscheidend. "Allerdings verzeichnen wir in den vergangenen Jahren neben den Milchvieh- auch eine große Anzahl von Kartoffelbau-Betrieben, die den Schritt zur Umstellung gewagt und unser Beratungs-Angebot gerne in Anspruch genommen haben", berichtet Wild. 

Ausschlaggebend seien die Perspektiven auf dem Absatzmarkt, damit die erzeugten Produkte gut verkauft werden können. Hier werde mit der Öko-Modell-Region "Pfaffenhofener Land" ein wertvoller Impuls für die nachfragegestützte Entwicklung des Ökolandbaus in der Region geleistet – von der Produktion bis zur Vermarktung. "Die landwirtschaftlichen Betriebe reagieren als Unternehmen sensibel auf Marktentwicklungen", weiß Wild: "Je nachhaltiger sich die regionale Nachfrage darstellt, desto stärker ist der Impuls für die Umstellung."


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