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Pfaffenhofener Stadtrat Mayer erinnert an Beuys-Projekt in Kassel. Gestern gab es eine Baum-Pflanz-Aktion im neuen "Naturpark" am Gerolsbach.

(ty) Im neuen "Naturpark Pfaffenhofen" am Gerolsbach hat am gestrigen Samstag eine Baum-Pflanz-Aktion stattgefunden. Gewählt wurde dafür ein besonderes Datum: der 100. Geburtstag von Joseph Beuys. Der Bildhauer, Aktionskünstler, Zeichner und Mitbegründer der Grünen zählt zu den weltweit bedeutendsten Künstlern des 20. Jahrhunderts – und seine Ideen gelten für nicht wenige als hochaktuell. Sein sozial-ökologischer "Documenta"-Beitrag, das Landschafts-Kunstwerk "7000 Eichen – Stadtverwaldung statt Stadtverwaltung", das von 1982 bis 1987 in Kassel realisiert worden war, habe die Ökologie-Bewegung vorweggenommen, findet Manfred "Mensch" Mayer. Er sitzt nicht nur für die GfG ("Gemeinsam für Gemeinwohl") im Pfaffenhofener Stadtrat, sondern ist erklärter Beuys-Fan.

"Beuys prägte mit dieser Aktion, an deren Umsetzung unzählige Menschen mit beteiligt waren, maßgeblich das Stadtbild und die Wahrnehmung von Natur in der Stadt", sagt Mayer und verweist auch auf die aktuelle Baum-Pflanz-Offensive vor Ort: Die gestrige Pflanz-Aktion im "Naturpark Pfaffenhofen" setzt seinen Worten zufolge auf das derzeit auf öffentlichen Flächen in Pfaffenhofen laufende Projekt "500 Bäume in die Stadt" auf und erweitert dieses um zusätzliche Akteure und eben auch um weitere heimische Laubbäume. GfG-Stadtrat Mayer ist städtischer Referent für Umweltschutz, Naturschutz und Biodiversität. Er ist auch Künstler und vielfältig engagierter Bürger der Kreisstadt. Und er darf als Ideengeber der gestrigen Pflanz-Aktion bezeichnet werden.

Für die Vor- und Nachbereitung der Pflanz-Aktion vor Ort zeichne Mario Dietrich verantwortlich, der oberste Gärtner bei den Pfaffenhofener Stadtwerken. Insgesamt sieben Akteure haben laut Mayer jeweils einen Baum finanziert und diesen gestern in die Erde gesetzt: die Pfaffenhofener Kreisgruppe des "Bund Naturschutz" (BN), die hiesige Kreisgruppe des "Landesbunds für Vogelschutz (LBV), das Aktions-Bündnis "Pfaffenhofen an der Ilm summt! – Wir tun was für Bienen!", der Neue Pfaffenhofener Kunstverein, die Grundschule Niederscheyern, die "Soziale Skulptur Hallertauer" und – für die Stadt – Bürgermeister Thomas Herker (SPD).

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"Die wissenschaftlichen Fakten liegen glasklar auf dem Tisch", sagt Mayer zum Hintergrund. "Die Zerstörung der Artenvielfalt und der Ökosysteme hat die planetaren Belastungsgrenzen bereits – und teilweise unwiederbringlich – überschritten. Konsequenterweise müssten wir, jeder in seinem Bereich, also auch wir in Pfaffenhofen, sofort, eigentlich minütlich, umfassend tätig werden." Ein interkulturelles Sprichwort zeige das Dilemma sehr anschaulich auf: "Die beste Zeit, einen Baum zu pflanzen, war vor 20 Jahren. Die nächstbeste Zeit ist jetzt." Für optimales Handeln zugunsten der Ökologie ist es nach Dafürhalten von Mayer leider schon zu spät. "Was uns bleibt, ist das Nächstbeste zu tun. Mir persönlich blutet bei diesem Dilemma das Herz." Trotzdem sage er zu der gestrigen Aktion: "Immerhin!“

 

Zum "Naturpark Pfaffenhofen"

Die Stadt Pfaffenhofen war, wie berichtet, als eine von insgesamt 40 Kommunen beim Bundeswettbewerb "Naturstadt – Kommunen schaffen Vielfalt" für ihre Projekt-Idee "Naturpark Pfaffenhofen: Lebensräume leben" ausgezeichnet worden. Für die Realisierung erhielt die Kreisstadt ein Preisgeld in Höhe von 25 000 Euro. Im Rahmen des Projekts soll der Bereich entlang des Gerolsbachs zwischen der Schrobenhausener Straße und der Adolf-Rebl-Straße weiterentwickelt werden. Ziel ist es den Angaben zufolge, Insekten zu schützen und die biologische Vielfalt zu fördern. "Hierzu sollen insbesondere zusätzliche Lebensräume für Insekten – wie zum Beispiel Bäume, Hecken, Stauden, Tothölzer, Nisthilfen aus Sand, Mulden und Aufschüttungen – geschaffen werden", hieß es aus der Stadtverwaltung. 

Neben der Förderung der Artenvielfalt stehen den Angaben aus dem Rathaus zufolge auch Umweltbildung und Naturerfahrung für die kleinen und großen Bürger der Stadt im Fokus des Projekts. Mit Lehr- und Erlebnispfad, Bürger-Aktionen wie eben Baum-Pflanzungen, mit Schul-Projekten sowie Führungen durch die "Gerolsbach-Paten" soll das Verständnis für Natur-Zusammenhänge geweckt werden. Die Stadt Pfaffenhofen beabsichtigte laut Mitteilung vom November vergangenen Jahres, das "Naturpark"-Projekt innerhalb von zwei Jahren umzusetzen.

Zum Hintergrund:

"Naturpark Pfaffenhofen": Umsetzung ist binnen zwei Jahren geplant


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