Das Museum in Manching feiert sein 15-jähriges Bestehen: Am 2. Juni herrscht freier Eintritt, zudem startet ein humoristisches Suchspiel.
(ty) Am kommenden Mittwoch, 2. Juni, feiert das Kelten-Römer-Museum in Manching sein 15-jähriges Bestehen. "Dies bietet nicht nur die Gelegenheit, auf die noch recht kurze, aber dennoch überaus ereignisreiche Geschichte des Museums zurückzublicken", sagt Museums-Chef Tobias Esch. "Auch den Besucherinnen und Besuchern wird mit zwei Sonder-Aktionen einiges geboten." Zum einen startet ein Quiz unter dem Titel "Professor von Eulenschnurz: Jäger des verworrenen Quatsches", zum anderen herrscht am 2. Juni freier Eintritt. Ab 24. Juli läuft dann eine Sonder-Ausstellung über "Kunst in Miniatur: Antike Gemmen aus Bayern". Wir blicken auf die Geschichte des Museums, zeigen einige der Highlights (Bilder-Galerie unten) und erklären das humoristische Suchspiel.
Das Wochenende 2./3. Juni 2006 war durchaus bedeutend für die hiesige Kultur-Landschaft: Mehrere tausend Personen waren damals gekommen, um bei einem großen Fest der Einweihung des neuen Kelten-Römer-Museums in Manching beizuwohnen. In zweijähriger Bauzeit hatten die Fischer-Architekten aus München im Auftrag eines 2002 gegründeten Zweck-Verbands, dem der Bezirk Oberbayern, der Landkreis Pfaffenhofen, die Gemeinde Manching und der keltisch-römische Freundeskreis Manching angehören, ein modernes Museums-Gebäude aus Glas und Beton errichtet.
"Es präsentiert die spektakulären Funde aus der Keltenstadt von Manching und dem Römerkastell von Oberstimm", fasst Museums-Leiter Esch zusammen. Highlights bilden seinen Worten zufolge unter anderem ein Schatz mit Hunderten keltischen Goldmünzen, ein rätselhaftes Kult-Bäumchen sowie zwei bestens erhaltene Schiffs-Wracks aus der Römerzeit, die im Jahre 1986 in Manching-Oberstimm entdeckt, ab 1994 geborgen und durch das römisch-germanische Zentral-Museum in Mainz restauriert worden waren.
Der Fund dieser Wracks sei in gewisser Weise auch die Initial-Zündung zur Museums-Gründung gewesen, die nicht zuletzt von Herbert Mayr, dem damaligen Vorsitzenden des Manchinger Freundeskreises, vorangetrieben worden sei. Die museale Konzeption der Dauer-Ausstellung übernahm die archäologische Staatssammlung München, der das Manchinger Museum als Zweig-Museum zugeordnet ist. "Der Freistaat Bayern hat sich auch durch eine großzügige Förderung an den Baukosten beteiligt, ebenso private und institutionelle Sponsoren", erinnert Esch. Den Löwenanteil der Baukosten sowie den fortlaufenden Betrieb und Unterhalt gewährleisten jedoch die Mitglieder des genannten Zweckverbands – allen voran die Gemeinde, der Bezirk und der Landkreis.
In den vergangenen 15 Jahren zählte das Kelten-Römer-Museum nach Angaben der Verantwortlichen mehr als 270 000 Besucher. Ihnen seien weit über 6000 Veranstaltungen geboten worden: von Führungen, Workshops und Kindergeburtstagen über Vorträge und Kultur-Events bis hin zu großen Museums-Festen. Mit bislang 14 Sonder-Ausstellungen richtete das Museum seinen Blick auch auf archäologische Themen von internationaler Bedeutung, etwa den namengebenden Fundort der keltischen "La Tène"-Kultur in der Schweiz, reich ausgestatte Königsgräber in Makedonien oder sensationelle Artefakte mongolischer Steppenkrieger.
Mit "Kunst in Miniatur: Antike Gemmen aus Bayern" steht ab 24. Juli die nächste Sonder-Ausstellung auch schon in den Startlöchern. Während das Museum, wie berichtet, nach corona-bedingter Zwangspause seit 19. Mai wieder für das Publikum geöffnet hat, ist laut Esch eine Durchführung von museums-pädagogischen Programmen und anderen Veranstaltungen aufgrund der Pandemie dagegen leider noch nicht möglich.
Die kleinen und großen Gäste dürfen sich anlässlich des 15-jährigen Museums-Bestehens aber dennoch auf zwei Sonder-Aktionen freuen: Am 2. Juni ist der Eintritt frei. Außerdem startet an diesem Tag das neue Quiz "Professor von Eulenschnurz: Jäger des verworrenen Quatsches", das bis zum 12. September läuft. "Die fiktive Hauptrolle des humoristischen Suchspiels übernimmt Professor Dr. Eosander von Eulenschnurz von der bayerischen Fernuniversität Hintertupfing, der für seine unkonventionellen Theorien berühmt ist", heißt es dazu. "Manchmal treibt es Eulenschnurz aber doch zu bunt, wie das Kelten-Römer-Museum unlängst bei einem Besuch des Professors erfahren musste."
Kurzerhand, so das Quiz-Szenario stellte der Professor die gesamte Dauerausstellung auf den Kopf – mit wahnwitzigen Ergebnissen. So deutete er zahlreiche Funde aus der Keltenstadt von Manching und dem Römerkastell von Oberstimm vollständig um, etwa als gut belegte Familien-Pizza oder abgefahrenen Muped-Lenker. Acht dieser Eulenschnurz'schen Interpretationen werden im Rahmen des neuen Suchspiels nun vorgestellt. "Aufgabe der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ist es, die beschriebenen Objekte in der Ausstellung zu finden und ihre tatsächlichen Funktionen zu erraten", erklärt Esch.
Das Quiz liegt in einem von Dorothea Blankenhagen illustrierten Heft vor und richtet sich an Menschen ab zehn Jahren. Als Gewinne winken laut Museums-Leitung ökologisch und überwiegend fair produzierte Textilien, die das Museum neu in seinem Shop anbietet. Zur Auswahl stünden dabei T-Shirts in unterschiedlichen Farben, Größen und Schnitten sowie Turnbeutel und Tragetaschen, auf den die berühmten Raubvogel-Köpfe aus der Keltenstadt von Manching abgebildet seien. Weitere Infos auf www.museum-manching.de
Die Foto-Galerie zeigt:
- Das Museum in der Abenddämmerung.
- Blick in die Kelten-Abteilung mit Funden aus dem Oppidum von Manching.
- Der keltische Goldschatz aus Manching.
- Das rätselhafte Kultbäumchen aus Manching (rechts das Original, links eine Rekonstruktion).
- Blick in die Römerabteilung mit Funden aus dem Militärkastell von Oberstimm.
- Römisches Gürtelblech aus Oberstimm: Lupa Romana mit Romulus und Remus.
- Die Schiffshalle mit den berühmten Boots-Wracks aus Oberstimm
- Kinder erkunden den Nachbau eines Römerschiffs vom Typ Oberstimm