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Vor sechs Jahren wurde er als Bürgermeister abgewählt, setzte sich aber in den Stadtrat – und kandidiert nun wieder. Im Interview mit unserer Zeitung spricht er ganz offen über Leiden und Fehler, seine Eigentherapie und neuen Schwung

Das komplette Interview zum Anhören

Von Tobias Zell

„Zerbröselt“ hat es ihn, so bezeichnet Hans Prechter (CSU) das selbst. Nach 18 Jahren als Bürgermeister von Pfaffenhofen stieß ihn der politische Newcomer Thomas Herker (SPD) vor sechs Jahren vom Thron, degradierte ihn zu einem ganz gewöhnlichen Stadtrat. Für Prechter brach eine Welt zusammen. Er litt unter der Situation, auch körperlich und seelisch, wie er in einem sehr persönlichen und ausführlichen Interview mit unserer Zeitung berichtet.

„Ich babe einige Zeit gebraucht, wieder festen Boden unter den Füßen zu gewinnen“, sagt er und räumt freimütig ein: „Ich habe überlegt, alles hinzuschmeißen.“ Das habe er aber dann ganz bewusst nicht gemacht. Auch um sich „in Eigentherapie“ zu helfen, denn „ein Hans Prechter lässt sich nicht einfach unterkriegen“.

Er warf also nicht alles hin, setzte sich in den Stadtrat, als ein Mitglied unter vielen. Er, der vorher fast zwei Jahrzehnte lang den anderen das Wort erteilt und die Sitzungen geleitet hatte, bekam nun selbst das Wort erteilt und wurde mitunter zurechtgewiesen, wenn er übers Ziel hinausschoss. In der Gewohnheit freilich, immer Rederecht zu haben. Und in der Gewohnheit, der Chef zu sein. 

Inzwischen habe er sich längst wieder gefangen, erzählt Prechter. Während er sich anfangs in dem Gremium zurückhielt, erst einmal klar kommen musste mit dieser neuen Situation, habe er nach zwei, drei Jahren neuen Schwung erlebt.

Hans Prechter spricht entwaffnend offen über Fehler, die er damals als Bürgermeister gemacht hat, berichtet, dass und warum er vielleicht müde und ausgebrannt war. Räumt ein, dass auch falsche Akzente gesetzt worden seien. Sagt, was er heute anders machen würde; Stichwort Straßenbau und Stadtfinanzen.

Der Altbürgermeister sagt auch, was sein Nachfolger Thomas Herker gut macht. Aber er findet auch, dass „nicht alles Gold“ sei, was unter Herker passiert sei. Da sei schon auch einiges „Katzengold“ dabei. Prechter erklärt, warum Thomas Röder, der Bürgermeisterkandidat der Pfaffenhofener CSU, seiner Meinung nach der richtige Mann ist für den Chefsessel im Rathaus. Er erklärt, warum er sich bei der Wahl am Sonntag noch einmal für sechs Jahre als Stadtrat bewirbt und welche Themen ihm wichtig sind.

Auch aus seiner eigenen, bitteren Erfahrung mahnt er seinen Nachfolger Thomas Herker (SPD) zur Demut: "Dein Nachfolger läuft schon irgendwo umeinander", sagt er. Und als das Aufnahmegerät schon längst aus ist, rückt Prechter noch mit zwei „persönlichen“ Anliegen heraus, für die er sich im Falle seiner Wiederwahl in den Stadtrat einsetzen möchte: „Angemessene Proberäume für unsere Stadtkapelle und Trainingsmöglichkeiten für den MSC.“

Das komplette Interview zum Anhören gibts hier 


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