Logo
Anzeige
Anzeige

Falsche Enkel und falsche Polizisten versuchen nach wie vor, die Menschen mit Lügen-Geschichten um ihr Geld zu bringen.

(ty) Gestern haben erneut falsche Polizisten beziehungsweise falsche Enkel per Telefon in der Region ihr Unwesen getrieben. Eine 52 Jahre alte Frau aus dem Gemeinde-Bereich von Geisenfeld bekam gegen Mittag einen Festnetz-Anruf von einem Betrüger, der sich als Beamter von der hiesigen Polizeiinspektion ausgab. Wenig später hat auch ein 26-Jähriger einen ähnlichen Anruf erhalten. In beiden Fällen fielen die angerufenen Personen zum Glück nicht auf diese perfide Masche herein, sondern erstatteten Anzeige bei der echten Polizei. Die hat mittlerweile, wie heute berichtet wurde, jeweils ein Strafverfahren eingeleitet.

"In beiden Fällen erfolgten die Anrufe mit unterdrückter Rufnummer", berichten die Ermittler. In den betrügerischen Gesprächen sei es – wie bei dieser Masche üblich – um angebliche Festnahmen von Einbrechern gegangen, bei denen angeblich die Adresse der jeweils angerufenen Person gefunden worden sei. Die 52-Jährige sei von dem unbekannten Anrufer auch nach ihrer Hausbank und einem möglichen Schließfach gefragt worden – sie habe aber nicht darauf geantwortet. Auch der 26-Jährige habe die Betrugs-Absicht durchschaut und das Gespräch unverzüglich beendet.

Am frühen gestrigen Nachmittag wurden auch der Polizeiinspektion in Schrobenhausen insgesamt acht Anrufe gemeldet, bei denen sich die Betrüger des Enkel-Tricks bedienten oder sich ebenfalls als falsche Gesetzeshüter ausgaben. Dabei ging es ebenfalls um Lügen-Geschichten – über einen vermeintlichen Einbruch in der Nachbarschaft oder über einen angeblichen Enkel in einer Notlage. Besonders perfide: "Um die vermeintliche Glaubwürdigkeit zu untermauern, meldete sich nach dem ersten Anruf eine weitere Person und fragte, ob die Angerufenen gerade Opfer eines Betrugs-Anrufs geworden sind", berichtet die Polizei. Auch in Schrobenhausen erkannten alle Angerufenen die kriminelle Absicht.

Tipps der Polizei gegen den Enkel-Trick:

  • Seien Sie misstrauisch, wenn sich Anrufer am Telefon nicht selber mit Namen melden. Raten Sie nicht, wer anruft, sondern fordern Sie Anrufer grundsätzlich dazu auf, ihren Namen selbst zu nennen.
  • Seien Sie misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als Verwandte oder Bekannte ausgeben, die Sie als solche nicht erkennen. Erfragen Sie beim Anrufer Dinge, die nur der richtige Verwandte / Bekannte wissen kann.
  • Geben Sie keine Details zu Ihren familiären und finanziellen Verhältnissen preis.
  • Lassen Sie sich nicht drängen und unter Druck setzen. Nehmen Sie sich Zeit, um die Angaben des Anrufers zu überprüfen. Rufen Sie die jeweilige Person unter der Ihnen lange bekannten Nummer an und lassen Sie sich den Sachverhalt bestätigen.
  • Wenn ein Anrufer Geld oder andere Wertsachen von Ihnen fordert: Besprechen Sie dies mit Familien-Angehörigen oder anderen Ihnen nahe stehende Personen.
  • Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen wie Schmuck an unbekannte Personen.
  • Kommt Ihnen ein Anruf verdächtig vor, informieren Sie unverzüglich die Polizei unter der Nummer 110.
  • Sind Sie bereits Opfer eines Enkeltricks geworden, zeigen Sie die Tat unbedingt bei der Polizei an. Dies kann der Polizei helfen, Zusammenhänge zu erkennen, andere Personen entsprechend zu sensibilisieren und die Täter zu überführen.
  • Lassen Sie Ihren Vornamen im Telefonbuch abkürzen (aus Herta Schmidt wird beispielsweise H. Schmidt). So können die Täter Sie gar nicht mehr ausfindig machen. Zum Ändern eines Telefonbuch-Eintrags wenden Sie sich an die Telekom.
  • Bewahren Sie Ihre Wertsachen, zum Beispiel höhere Geldbeträge und andere Wertgegenstände, nicht zuhause auf, sondern auf der Bank oder im Bankschließfach. 

Fallen Sie nicht auf falsche Polizisten herein!

  • Seien Sie grundsätzlich misstrauisch bei derartigen Anrufen!
  • Gelegentlich wird auf Telefon-Displays durch einen technischen Trick die Nummer 110 angezeigt. Beachten Sie hierzu, dass die Polizei Sie niemals unter der Notruf-Nummer 110 anruft!
  • Beenden sie im Zweifelsfall das Gespräch schnellstmöglich, ohne persönliche Daten oder Informationen über vorhandene Wertgegenstände oder Bargeld preiszugeben!
  • Gehen Sie nicht auf Forderungen zur Überweisung oder Übergabe von Geldbeträgen ein! Die echte Polizei fordert niemals Bargeld, Überweisungen oder Wertgegenstände von Ihnen!
  • Übergeben Sie niemals Geld oder Wertgegenstände an unbekannte Personen!
  • Rufen Sie im Zweifelsfall die Polizei unter einer dem Telefonbuch entnommenen Telefonnummer an, in eiligen Fällen auch unter der Notrufnummer 110 – benutzen sie dabei aber nicht die Rückruf-Taste, sonst landen Sie möglicherweise wieder bei den Betrügern!
  • Lassen Sie grundsätzlich keine Unbekannten in Ihre Wohnung!
  • Gesundes Misstrauen ist keine Unhöflichkeit: Fordern Sie von angeblichen Amtspersonen, zum Beispiel Polizisten, den Dienstausweis!
  • Sprechen Sie auch mit ihren Angehörigen über das Phänomen und warnen Sie sie vor dem Vorgehen der Täter
  • Weitere offizielle Informationen und Präventions-Tipps, auch zu anderen betrügerischen Maschen, gibt es auf www.polizei-beratung.de.

Anzeige
RSS feed