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Mit dem von THI-Forschern entwickelten Angebot kann man per Schiebe-Regler den Energie-Mix zum Erreichen der Klimaziele zusammenstellen.

(ty) Wie soll Ihre persönliche Energiewende aussehen? Wissenschaftler der Technischen Hochschule von Ingolstadt (THI) haben ein Online-Tool entwickelt, mit dessen Hilfe sich die Bürgerinnen und Bürger aus der Region – also aus den Landkreisen Pfaffenhofen, Neuburg-Schrobenhausen und Eichstätt sowie aus Ingolstadt – über die erneuerbaren Energien in ihrer Heimat informieren können. Außerdem können sie ermitteln, wie ihr ganz persönlicher Energie-Mix für die Region aussehen könnte, um das Ziel der Bundesregierung zu erreichen, die bis zum Jahr 2050 rund 80 Prozent des Brutto-Strombedarfs aus erneuerbaren Energien ziehen möchte. Das Energiewende-Tool gibt es unter www.energiewende-regionalisieren.de

Professor Uwe Holzhammer und Robin Tutunaru haben das Online-Tool "Energiewende regionalisieren" im Rahmen des Transfer-Projektes "Mensch in Bewegung" entwickelt, berichtet die THI. Es werfe einen Blick auf die Energiewende und ihre Änderungs-Dynamik für die Region. "Damit haben die Menschen vor Ort, aber auch Akteure aus Wirtschaft und Politik die Möglichkeit, die Energiewende nach ihren Wünschen für die Region zu gestalten", sagt Holzhammer.

Ziel sei es, dass sich jeder seine Meinung zur Umsetzung der Energiewende in der Region 10 selbst bilden könne. Werden die klimapolitischen Ziele durch die persönlichen Vorstellungen erreicht? Wo würden die unterschiedlichen erneuerbaren Anlagen bevorzugt entstehen? "Alle Variationen des zukünftigen Energie-Mix können für die Region 10 simuliert werden", so die THI.

Die Handhabung des Tools sei einfach, wird erklärt. Über Schiebe-Regler lasse sich zum Beispiel einstellen, ob man mehr Photovoltaik-Anlagen möchte oder lieber auf Windkraft setzt. Zehn Prozent Strom aus Biomasse und dafür mehr Wasserkraft? Lieber den Stromverbrauch in den Haushalten durch Energie-Einsparung reduzieren oder besser den der Industrie einschränken? Setzt man auf E-Autos in der eigenen Garage und Batterie-Speicher im heimischen Keller? All diese Überlegungen verändern die Zusammensetzung des Strombedarfs und den Energie-Mix.

Die gewählten Einstellungen werden anhand einer Karte der Region sowie Grafiken visualisiert. Dabei sieht man nicht nur die eigene Energiewende-Vision, sondern es wird die eigene Einstellung auch im Vergleich zur allgemeinen Meinung der Bevölkerung in der Region ausgewertet.

"Die Veränderungen in Bezug auf die Energiewende betreffen alle Bevölkerungsgruppen, sei es durch verändere Energiepreise, Eingriffe ins Landschaftsbild oder in Form neuer Berufsbilder", heißt es in einer Pressemitteilung der THI zu dem Online-Angebot. "Wir wollen mit unserem Tool mithelfen, Transparenz und dadurch Akzeptanz zu schaffen", sagt Robin Tutunaru. "Die Menschen sollen sich informieren können mittels einer neutralen Homepage." Die Energiewende solle nachhaltig in der Gesellschaft implementiert werden. "Und das geht nicht nur durch staatliche Vorgaben, sondern vor allem, indem die Gesellschaft sich fundiert eine eigene Meinung bilden kann. Dazu liefern wir nun ein Werkzeug." 

Seit dem Jahre 2018 entwickeln die Forscher der THI das Tool. Schulen und Unternehmen könnten sich bei Bedarf von den Entwicklern im Umgang mit dem Werkzeug unterstützen lassen. Am Ende der Analysen werde eine ganz persönliche Auswertung als PDF zur Verfügung gestellt. 

 

"Mensch in Bewegung" ist ein gemeinsames Projekt der Technischen Hochschule Ingolstadt und der katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Mit Partnern aus Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft wollen die Hochschulen nach eigenem Bekunden ein regionales Netzwerk für den Wissens-Austausch in den Themenfeldern innovative Mobilität, digitale Transformation, nachhaltige Entwicklung und bürgerschaftliches Engagement aufbauen. Das Projekt wird laut THI im Rahmen der Förder-Initiative "Innovative Hochschule" vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und dem Land Bayern mit zirka 15 Millionen Euro über fünf Jahre gefördert. Weitere Infos dazu gibt es auf https://mensch-in-bewegung.info

Screenshot des Energiewende-Tools. (Foto: THI)


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