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353 junge Leute treten jetzt im Kreis Pfaffenhofen eine Ausbildung in IHK-Berufen an. Rückgang um sieben Prozent. Bewerber-Mangel bleibt ein Problem.

(ty) Zum September treten im Kreis Pfaffenhofen 353 Jugendliche eine Ausbildung in IHK-Berufen an. Das teilte die IHK für München und Oberbayern heute mit. Nach der vorläufigen Statistik zum Beginn des Ausbildungsjahrs ergebe sich hier ein Minus von 26 abgeschlossenen Ausbildungs-Verträgen gegenüber dem Vorjahres-Zeitpunkt. Dies entspreche einem Rückgang von sieben Prozent. "Der Corona-Einbruch vom Vorjahr ist damit zumindest abgebremst", so Eduard Kastner, der Vorsitzende des IHK-Regional-Ausschusses für den Landkreis. "Unsere Betriebe setzen wegen des zunehmenden Fachkräfte-Mangels mehr denn je darauf, ihren Nachwuchs selbst auszubilden." Die Ausbildungs-Bereitschaft sei ungebrochen. "Das größte Problem für viele Betriebe ist nach wie vor der Mangel an Bewerbern."

Im Kreis Pfaffenhofen ist nach IHK-Angaben bei den jungen Männern der Elektroniker für Betriebstechnik der beliebteste IHK-Beruf, bei den jungen Frauen die Industrie-Kauffrau. Die Top-5 der IHK-Ausbildungs-Berufe im Landkreis insgesamt seien: Verkäufer, Elektroniker für Betriebs-Technik, Kaufleute für Büro-Management, Einzelhandels-Kaufleute und Industrie-Kaufleute. Insgesamt gebe es in Oberbayern rund 200 verschiedene IHK-Berufe, in denen Jugendliche derzeit eine Ausbildung absolvieren.

Kastner weist auf die große Zahl von noch unbesetzten Lehrstellen im Landkreis hin: Aktuell seien das laut Statistik der Arbeits-Agentur von Ende Juli noch 366. Diesem Angebot stünden nur 111 unversorgte Ausbildungs-Bewerber gegenüber. "Rein rechnerisch kommen so auf jeden unversorgten Bewerber mehr als drei offene Lehrstellen", verdeutlicht die IHK. "In den nächsten Jahren wird sich die Bewerber-Lücke am Ausbildungsmarkt noch weiter öffnen", prophezeit Kastner. 

Bis zum Jahre 2030 gehen nach IHK-Angaben in Bayern 2,8 Millionen Erwerbstätige in Rente. "Im gleichen Zeitraum wird es aber nur 1,5 Millionen Schulabgänger als potenziellen Fachkräfte-Nachwuchs für diese offenen Stellen geben", so Kastner. Dazu habe die Corona-Pandemie heuer wie schon im Vorjahr nahezu alle Maßnahmen zur Berufs-Orientierung erschwert.  "Schnupper-Praktika, Ausbildungs-Messen und persönliche Bewerbungs-Gespräche konnten oftmals gar nicht oder nur in sehr beschränkter Form stattfinden", fasst die IHK zusammen.

Auch die wichtige Bewerbungsphase im Frühjahr habe unter den außergewöhnlichen Umständen gelitten. Unterm Strich sei die Zahl der Bewerber um eine Ausbildung im Vergleich zum Vorjahr um fast acht Prozent zurückgegangen, so die IHK mit Verweis auf Daten der Arbeits-Agentur. Die Angaben der Arbeitsagentur bezögen sich auf alle Bereiche des Ausbildungs-Stellenmarkts, der neben dem IHK- Bereich der Betriebe in Industrie, Handel und Dienstleistungen auch das Handwerk, freie Berufe und öffentlichen Dienst umfasse.

"Wir setzen dennoch weiter auf einen Aufhol-Effekt bis zum Ende des Jahres. Unversorgte und unentschlossene Schulabgänger haben auch jetzt noch alle Chancen, eine geeignete Ausbildungsstelle zu finden", sagt Kastner. "Auch dieses Jahr bleibt unser erklärtes Ziel, dass jeder ausbildungswillige Schulabgänger einen Ausbildungsplatz bekommt." Er räumt ein: "Nachdem schon im vergangenen Jahr mehr als 80 Lehrstellen im Landkreis unbesetzt geblieben waren, haben manche Betriebe die aktive Suche nach Auszubildenden aufgegeben. Für die weiter von Corona-Beschränkungen betroffenen Branchen wie Gastronomie, Tourismus und die Veranstaltungs-Branche ist die Perspektive ohnehin sehr schwierig." Selbst wer Ausbildungsplätze anbiete, habe dort mitunter große Probleme, überhaupt Bewerber zu finden.

Insgesamt bilden laut IHK im Kreis Pfaffenhofen aktuell 202 IHK-zugehörige Betriebe aus. Sie stehen den Angaben der IHK zufolge für rund 60 Prozent aller Ausbildungs-Verhältnisse. Freie Lehrstellen mit sofortigem Ausbildungs-Beginn seien noch unter www.ihk-lehrstellenboerse.de zu finden.


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