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Ratschläge für sicheren Pilz-Genuss. Johanniter erklären zudem, welche Symptome auf Vergiftung hinweisen, was die häufigsten Ursachen sind und was im Verdachts-Fall zu tun ist.

(ty) Die diesjährige Schwammerl-Saison hat begonnen. Passionierte Pilzsammler können in den nächsten Wochen also auch in der Region wieder ihrer Leidenschaft nachgehen und mit Korb und Messer durch die Wälder ziehen. Doch nicht jeder Pilz ist bekanntlich essbar. Und der Verzehr eines giftigen Schwammerls kann schwere Folgen haben. Die Johanniter-Unfall-Hilfe erklärt, welche Symptome auf eine Vergiftung hinweisen, was im Verdachts-Fall zu tun ist und was die häufigsten Ursachen von Pilz-Vergiftungen sind.

1. "Nur nehmen, was man genau kennt", appellieren die Johanniter: Das sei die wichtigste Regel beim Pilze-Sammeln. "Ist man sich nicht absolut sicher zur Genießbarkeit des Pilzes, sollte er auf keinen Fall gegessen werden.

2. "Bei Unsicherheit: Rat einholen", so lautet ein weiterer Hinweis. "Viele Pilz-Ratgeber geben einen guten Überblick über die heimischen Pilze und helfen bei der Erkennbarkeit", heißt es von den oberbayerischen Johannitern. Auch könne der Rat von Pilz-Sachverständigen der "Deutschen Gesellschaft für Mykologie" eingeholt werden. Weitere Infos dazu finden Sie auf www.dgfm-ev.de

3. "Kommt es trotz aller Vorsicht zu einer Verwechslung, ist rasches Handeln geboten", betont die Johanniter-Unfall-Hilfe. "Bereits geringste Mengen von Pilzgiften können schwere Vergiftungs-Erscheinungen hervorrufen, bis hin zu tödlichem Ausgang."

"Typische Symptome, die auch erst Stunden oder sogar Tage nach der Mahlzeit auftreten können, sind Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Schweiß-Ausbrüche oder eine Gelbfärbung der Haut", erklärt Joern Osenbrück in seiner Funktion als Erste-Hilfe-Ausbildungs-Leiter der Johanniter in Oberbayern. "Bei Verdacht auf eine Vergiftung sollte man sofort den Rettungsdienst rufen sowie alle Pilz-Reste und gegebenenfalls Erbrochenes aufbewahren", empfiehlt der Experte. Denn: Ärzte könnten so die Art des Giftes feststellen lassen sowie die geeigneten Gegenmaßnahmen einleiten. Von Eigenbehandlungen raten die Johanniter dringend und ausdrücklich ab.

 

"Es gibt keine Hausmittel gegen Pilzvergiftung, die ohne ärztlichen Rat eingesetzt werden sollten. Erbrechen sollte nicht aktiv herbeigeführt werden", heißt es in einer aktuellen Pressemitteilung. "Ruhe bewahren und unter der Notruf-Nummer 112 professionelle Hilfe rufen, das sind die besten Hilfsmittel", sagt Osenbrück. Er rät ferner: "Wer nach einem Pilzessen bewusstlos wird, sollte sofort in die stabile Seitenlage gebracht werden." Und: "Da sich der Zustand von Menschen mit Vergiftungen jederzeit verschlechtern könne, sollten Betroffene nicht selbst ins Krankenhaus oder zum Arzt fahren, sondern transportiert werden."

Nicht nur Giftpilze seien gefährlich, Gefahr lauere insbesondere auch bei der Lagerung und Zubereitung. "Zu Vergiftungs-Erscheinungen kommt es laut der Deutschen Gesellschaft für Mykologie sogar am häufigsten dann, wenn Speisepilze zu lange aufgehoben, falsch gelagert oder nicht richtig zubereitet wurden", so die Johanniter. Denn auch genießbare Pilze seien im rohen Zustand meistens giftig. Ausnahmen bildeten Zucht-Champignons und Steinpilze. "Achten Sie auch bei Speisepilzen auf Frische und ein appetitliches Aussehen", rät Osenbrück. "Sicherheit geht in jedem Fall vor." Die Johanniter empfehlen eine regelmäßige Auffrischung von Erste-Hilfe-Kenntnissen, um im Ernstfall richtig helfen zu können.


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