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Im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Geisenfeld wurden im vergangenen Jahr 1939 Straftaten erfasst – ein Plus von gut acht Prozent und damit deutlich über dem bayernweiten Schnitt

(ty) Im Jahr 2013 wurden im Dienstbereich der Inspektion Geisenfeld 1939 Straftaten statistisch erfasst. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies eine Zunahme von Straftaten um 8,3 Prozent oder 148 Delikte – das liegt deutlich über dem bayernweiten Schnitt. Zum Vergleich: Im gesamten Freistaat weist die Statistik 635 131 Straftaten aus. Dies entspricht einer Zunahme von 1,3 Prozent bayernweit.

Die polizeiliche Kriminalstatistik ist eine Zusammenstellung aller bekannt gewordenen strafrechtlichen Sachverhalte, also aller Verstöße gegen das Strafgesetzbuch und strafrechtlichen Nebengesetze ohne Verkehrs- und Staatsschutzdelikte. Die nachfolgende Kriminalitätslage beinhaltet alle Tatorte, die im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Geisenfeld liegen. Dazu gehören die Gemeindebereiche Geisenfeld, Wolnzach, Reichertshofen, Vohburg, Baar-Ebenhausen, Münchsmünster und Ernsgaden. In diesen Gemeinden lebten im vergangenen Jahr auf einer Fläche von  300 Quadratkilometern  rund 46 500 Einwohner.

Die Belastung der Bevölkerung mit Straftaten im vergangenen Jahr lag in Bayern bei 5073 pro 100 000 Einwohner; im Bereich des Präsidiums Oberbayern-Nord bei 4257 und im Landkreis Pfaffenhofen bei 4243 Straftaten pro 100.000 Einwohner. Die Zahl der Straftaten, umgerechnet pro 1000 Einwohner, ergibt im Zuständigkeitsbereich der Inspektion Geisenfeld folgenden Index für die jeweiligen Gemeinden

  • Geisenfeld: 46 Straftaten pro 1000 Einwohner   
  • Wolnzach:  47       
  • Reichertshofen: 39       
  • Vohburg: 34       
  • Baar-Ebenhausen: 47       
  • Münchsmünster: 32       
  • Ernsgaden: 29

Das Risiko, Opfer einer Straftat zu werden,  ist  also – wie auch bereits in den Jahren zuvor –  in den Gemeinden Ernsgaden und Münchsmünster, am geringsten. Als Fazit ist festzustellen, dass im Dienstbereich der Inspektion Geisenfeld die HZ zwar geringer ist als im bayernweiten Durchschnitt, aber einzelne Gemeindebereich deutlich über dem Index mit Blick auf den Landkreis Pfaffenhofen liegen.

Bei einer Aufklärungsquote von 64,1 Prozent in Bayern konnten 406 873 im Freistaat Straftaten geklärt werden.  Im Zuständigkeitsbereich der Inspektion Geisenfeld konnte eine Aufklärungsquote von 66,0 Prozent erzielt – das ist eine Steigerung um einen Prozentpunkt gegenüber dem Vorjahr. Konkret bedeutet das für die Inspektion Geisenfeld, dass von den 1939 bearbeiteten Straftaten 1279 Fälle geklärt wurden. 

Hohe Aufklärungsquoten sind im Zuständigkeitsberich der Inspektion Geisenfeld insbesondere im Bereich der Rohheitsdelikte (91,3 Prozent), Sexualstraftaten (85,3 Prozent), der Vermögens- und Fälschungsdelikte (78,6 Prozent) oder der Rauschgiftkriminalität (99,2 Prozent) zu verzeichnen. Niedrige Aufklärungsquoten sind beispielsweise beim schweren Diebstahl (22,2 Prozent) oder im Bereich der Sachbeschädigung (22,8 Prozent) zu verzeichnen.

Die Kriminalität im Zuständigkeitsbereich der PI Geisenfeld wird im Wesentlichen folgenden Diebstählen, Rohheitsdelikten, Sachbeschädigungen und Rauschgiftdelikten geprägt. Aus der Statistik gehen folgende Fallzahlen hervor:

  • Diebstahl  456 Fälle im Jahr 2013 (Vorjahr: 475)
  • davon einfacher Diebstahl 258 (296)
  • davon schwerer Diebstah 198 (179)
  • Rohheitsdelikte  401 (380)
  • davon Körperverletzung  267 (247) 
  • Sonstige Straftaten  527 (471)
  • davon Sachbeschädigung 219 (229)
  • Rauschgiftdelikte 118 (141)

Zu den im Jahr 2013 im Dienstbereich der PI Geisenfeld aufgeklärten Fällen waren insgesamt 960 (Vorjahr: 992) Tatverdächtige ermittelt worden: 752 Männer und 208 Frauen. 146 der 960 Tatverdächtigen waren bei der Tatbegehung alkoholisiert; das entspricht 15,2 Prozent.  Unter den Tatverdächtigen waren insgesamt 254 Personen im Alter von 21 Jahren zu verzeichnen, wobei hier wiederum 37 Kinder, 103 Jugendliche im Alter von 14 bis 18 Jahren und 114 Heranwachsende als Täter einer Straftat ermittelt worden waren.  17,3 Prozent aller Tatverdächtigen unter 21 Jahren standen zur Tatzeit unter Alkoholeinfluss. „Erfreulicherweise war kein alkoholisiertes Kind unter den Tatverdächtigen zu verzeichnen“, so ein Sprecher der Inspektion Geisenfeld. Der Anteil nicht deutscher Tatverdächtiger lag bei 17,6 Prozent.

Die Straßenkriminalität, der alle Straftaten mit konkretem Bezug zu öffentlichen Wegen, Straßen und Plätzen zugeordnet werden, war bereits im Jahr 2012 mit 313 Delikten hoch. Im vergangenen Jahr waren 324 Fälle zu verzeichnen. Dies entspricht einem Anteil von 16,7 Prozent an der Gesamtkriminalität. „Hier stagniert erfreulicherweise die Anzahl der Delikte, jedoch waren hier im Jahr 2011 nur 253 Fälle zu verzeichnen“, so der PI-Sprecher.

Die zur Anzeige gebrachten Fahrraddiebstähle sanken 2013 von 56 Taten im Vorjahr auf 42. Sie bewegen sich damit im mehrjährigen Vergleich auf einem niedrigen Stand. Allerdings ist hier auch eine sehr niedrige Aufklärungsquote von 7,1 Prozent zu verzeichnen. Dies liegt insbesondere daran, dass es nur selten Zeugenhinweise gibt und bei vielen älteren Fahrrädern keine Rahmennummern bekannt sind. Und: Die Hälfte der entwendeten Fahrräder war nicht versperrt.

Insgesamt wurden im vergangenen Jahr im Zuständigkeitsbereich der Inspektion Geisenfeld 39 Einbrüche in Wohnhäuser und Wohnungen zur Anzeige gebracht. Besonders betroffen waren die Gemeinden Geisenfeld und Vohburg. Die Einbruchserie vom Winter/Frühjahr konnte bisher nicht aufgeklärt werden. Lediglich in einem Fall konnte über eine gesicherte DANN-Spur ein aus Osteuropa stammender Tatverdächtiger ermittelt werden. Vorletzte Woche konnte dieser schließlich festgenommen werden.

Die Deliktszahlen im Bereich  der so genannten Rohheitsdelikte sind im Vergleich zum Vorjahr um 5,5 Prozent auf 401 Fälle gestiegen. Die Aufklärungsquote ist hier mit 91,3 Prozent sehr hoch. Zu den Rohheitsdelikten zählen beispielsweise Raubstraftaten und die Körperverletzungsdelikte. Im Bereich der Körperverletzungsdelikte  wurden 289 Tatverdächtige ermittelt. Die enthemmende Wirkung von Alkohol zeigt sich bei diesen Delikten besonders deutlich: 75 der 289 Tatverdächtigen begingen die Tat alkoholisiert – das entspricht mehr als einem Viertel aller Tatverdächtigen. 

Erfreulich ist, dass im Bereich der Rauschgiftkriminalität im vergangenen Jahr 118 Fälle und damit um 23 Vorgänge weniger als im Jahr 2012 bearbeitet wurden. Allerdings zeigten die Ermittlungen auch, dass unter anderem in Geisenfeld auch an Kinder Cannabisprodukte abgegeben wurden und sich die Ermittlungen umfangreicher gestalteten. Darüber hinaus gab es auch klare Hinweise auf den Handel beziehungsweise die Herstellung synthetischer Drogen. „Der bisher hohe und konstante Verfolgungsdruck wird aufgrund der im Dienstbereich vorliegenden Erkenntnisse zur Rauschgiftkriminalität weiterhin angebracht sein“, heißt es aus der Inspektion.

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