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Einigkeit über Fraktions-Grenzen hinweg bei Klausur-Tagung. Konkrete Beschlüsse sollen in einer der nächsten Stadtrat-Sitzungen folgen.

(ty) "Die Stadt Pfaffenhofen soll bis zum Jahr 2035 klimaneutral werden." Das wurde am gestrigen Freitag aus dem Rathaus mitgeteilt. Wie erst jetzt gemeldet wurde, haben alle Teilnehmer bei einer Klausur-Tagung des Stadtrats am vorletzten Oktober-Wochenende dieses Ziel befürwortet. Das bedeute für die Kreisstadt, bis dahin den Ausstoß des Klimagases CO2 auf null zu senken. Das sei zehn Jahre vor dem Bund und fünf Jahre vor dem Freistaat Bayern. "In einer der nächsten regulären Sitzungen wird der Stadtrat über die nötigen Maßnahmen beraten und einen entsprechenden Beschluss fassen", wurde per Presse-Mitteilung dargelegt.

Über das Ziel sowie darüber, dass jetzt gehandelt werden müsse, "herrschte unter den rund 20 anwesenden Stadträten über alle Fraktionen und Wählergruppen hinweg Einigkeit", so die Stadtverwaltung. Einige Mitglieder des Rats-Gremiums habe wegen anderweitiger Verpflichtungen nicht an der Klausur-Tagung teilnehmen können. Bürgermeister Thomas Herker (SPD) habe betont, dass es beim Thema Klimaschutz um eine einheitliche Haltung gehe. "Nur, wenn wir in Pfaffenhofen alle an einem Strang ziehen und eine gemeinsame Strategie erarbeiten und verfolgen, können wir unsere engagierten Ziele auch erreichen", erklärte er gestern. "Wir dürfen uns nicht darauf ausruhen, welche Einspar-Ziele wir bereits erfolgreich umgesetzt haben."

Bei der Tagung erörterten die anwesenden Stadtrats-Mitglieder aller sieben im Rats-Gremium vertretenen Parteien und die Spitzen der Verwaltung nach Angaben aus dem Rathaus "mit führenden Experten intensiv und engagiert, wie die Stadt Klimaneutralität bis 2035 erreichen kann". Außerdem habe man erfahren, welche Rolle eine Kommune wie Pfaffenhofen spiele, wenn es darum gehe, die weltweiten Klima-Ziele noch zu erreichen: "Städte und Gemeinden haben beim Klimaschutz eine Schlüsselfunktion. Die Kommunen schaffen in vielen Bereichen, wie Energie, Industrie, Gebäude, Verkehr, Landwirtschaft oder Abfallwirtschaft die Rahmenbedingungen und können so entsprechende Maßnahmen für CO2-Einsparungen festlegen."

 

Professor Manfred Miosga von der Universität Bayreuth, Wirtschafts-Geograph und Experte für Stadt-Entwicklung, habe hervorgehoben, dass Pfaffenhofen seine eigenen Handlungs-Spielräume auslote und bereits CO2 einspare. Er habe den Stadträten jedoch verdeutlicht, dass die Klima-Krise endlich als echte Krise behandelt werden müsse. Bei einem allgemeinen "Weiter so" würde sich, so berichtete die Stadtverwaltung über Miosgas Worte, die Geschwindigkeit der weltweiten Erwärmung in den nächsten 30 Jahren verdoppeln. Ein tiefgreifender Wandel, zum Beispiel in den Bereichen Strom-Erzeugung, Sanierung, Heizen und Mobilität, sei daher auch in Pfaffenhofen unabdingbar.

Benjamin Gugel vom "Institut für Energie und Umwelt-Forschung" (Ifeu) habe die bisherigen Erfolge der Stadt Pfaffenhofen gelobt, mit denen der CO2-Ausstoß bereits deutlich gesenkt worden sei. Er sehe vier Bereiche, in denen weitere Einsparungen möglich seien: Strom-Erzeugung ausschließlich aus erneuerbaren Energie-Quellen, eine Mobilitäts-Wende, die den CO2-Ausstoß im Verkehr langfristig auf null senke, sowie alle Möglichkeiten der Energie-Einsparungen bei neuen und bestehenden Gebäuden zu nutzen. Vierter Punkt sei die breite Aufklärung, Beteiligung und intensive Einbindung der gesamten Bevölkerung bei den nötigen Maßnahmen.

 

"Die Stadt Pfaffenhofen hat seit Jahren im Klimaschutz eine Vorreiter-Stellung inne", so die Stadtverwaltung in der aktuellen Presse-Mitteilung. Das zeige sich unter anderem in einem städtischen Klima-Schutz-Konzept, dessen Aktualisierung gerade erarbeitet und im kommenden Jahr vom Stadtrat in seinen Details beraten werde. Es umfasse zum Beispiel die Bereiche der Strom-Versorgung, Wärme-Versorgung und Mobilität sowie den Neubau und die Sanierung vorhandener Gebäude.

 

Teilnehmer der Stadtrats-Klausur-Tagung zum Klimaschutz auf der Dachterrasse des Hotel "Alea". Foto: Stadtverwaltung


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