Diese Woche stand in Scheyern ein spezieller Übungs-Container. Unter realistischen Bedingungen trainierten Atemschutz-Geräte-Träger für schwierige Einsätze.
(ty) Beißender Rauch, Flammen und gewaltige Hitze schlagen den Feuerwehrleuten in dem geschlossenen Container entgegen. Und obwohl mitunter eine beachtliche Rauchsäule über dem Ort aufsteigt, so ist es zum Glück kein echter Einsatz. Vielmehr findet hier eine Sonder-Ausbildung statt, die nur eher selten absolviert werden kann. Es geht um die Sensibilisierung für Brände und Brand-Verläufe sowie um ganz spezielle Trainings-Möglichkeiten für Atemschutz-Geräte-Träger – allerdings unter sehr realistischen Bedingungen. Diese Woche war ein so genannter Brand-Übungs-Container bei der Feuerwehr in Scheyern stationiert.
Am gestrigen Vormittag mussten hier zum Beispiel einige Feuerwehrleute aus Vohburg, Schweitenkirchen, Rockolding und Scheyern bis zu 500 Grad Hitze aushalten – und sie erlebten dabei, wie es sich anfühlt, wenn es im echten Unglücksfall etwa zu einem ausgedehnten Kellerbrand kommt. Tatsächlich standen in der speziell präparierten Kammer aber lediglich sieben großformatige Verlege-Platten in Flammen. Die Aufgabe für die so genannten Atemschutz-Geräte-Träger lautete, diese Bedingungen zunächst überhaupt auszuhalten, um schließlich diesen künstlich erzeugten Brand löschen zu können.
Dabei kam es auch zu einer Rauch-Durchzündung, worunter man das plötzliche Durchzünden und Abbrennen von Pyrolysegas versteht. "Diese Durchzündung wird hier nachgestellt", erläuterte Benedikt Stuber, der die Übung als Kreisbrandinspektor beobachtete. Dieser Festbrennstoff-Übungs-Container war zuletzt im Jahre 2006 im Landkreis Pfaffenhofen im Einsatz. Die Freiwillige Feuerwehr von Scheyern um ihren Kommandanten Tobias Zull hatte es organisiert, dass diese Trainings-Möglichkeit nun hier wieder angeboten werden konnte. Wir hatten im Vorfeld berichtet: Besondere Trainings-Möglichkeit für Feuerwehrleute im Kreis Pfaffenhofen
Eine gesamte Übungs-Einheit– dauert inklusive einer theoretischen Schulung – rund drei Stunden. Seit dem vergangenen Dienstag und bis einschließlich heute kamen Atemschutz-Geräte-Träger aus 50 von insgesamt 84 Feuerwehren im Kreis Pfaffenhofen in den Genuss dieser Spezial-Ausbildung. Die Floriansjünger waren aus fast allen Landkreis-Gemeinden nach Scheyern gekommen. In den Container dürfen je Lehrgangs-Durchgang nur acht Feuerwehrleute und ein Ausbilder.