Bauzaun-Banner sorgt für Spekulationen. Die Eigentümerin des Gebäudes bringt nun zwar kein Rotlicht ins Dunkel, sorgt aber für Befriedigung durch Aufklärung.
(zel/ty) Seit einigen Wochen darf über die Zukunft dieses Gebäudes an der Raiffeisenstraße in Pfaffenhofen wild spekuliert werden. Dafür sorgte vor allem ein Bauzaun, an dem ein stattliches Banner angebracht worden war mit der rosa-farbigen und vieldeutigen Aufschrift: "Heißer Scheiß zwischen Raiffeisen und Gleis... Endlich auch in unserer Stadt durchs LAUF HAUSEN!" Ist hier ein Etablissement geplant? Rotlicht-Milieu hinter gelben Mauern? Ein horizontales Gewerbe im Gewerbe-Gebiet? Tummeln sich hier künftig leichte Mädchen und schwere Freier? Oder ist das Ganze ein ausgebuffter – oder vielmehr: ausgepuffter – Marketing-Schachzug. Der Gebäude-Inhaber bringt nun zwar kein Rotlicht ins Dunkel, sorgt aber für Befriedigung durch Aufklärung.
Eigentlich handelt es sich ja um eine Gebäude-Inhaberin. Nämlich die hiesige Reg10-GmbH, vertreten durch Erik Duckstein. Und eben diese Immobilien- und Projekt-Entwickler-Firma erklärte dieser Tage per Presse-Mitteilung, es ginge hier, an der Raiffeisenstraße 12, um "regionale Förderung" sowie darum, "Gelder in der Region zu belassen". Naja, kann man sagen: Das steht nicht zwingend im Widerspruch zu einem Laufhaus. Aber weiter proklamiert die Gesellschaft: "Unternehmen und Unternehmer sollen hier ein Zuhause finden." Die Rede ist von "vielfältigsten Branchen" und von ökologischer Nachhaltigkeit. "Nachverdichtung und sinnvolle Nutzung vorhandener Flächen sei das Gebot der Stunde", wird betont. Also halt doch kein Puff.
Tatsächlich geht es laut Reg10-GmbH um Folgendes: Das besagte Anwesen, in dem zuletzt ein CNC-Betrieb und ein Billard-Verein – sowie vor vielen Jahren auch ein Sex-Shop – untergebracht gewesen seien, werde kernsaniert und energetisch modernisiert. Geplant sei wohl – so heißt es weiter – neben einer leistungsstarken Photovoltaik-Anlage und einer Schnell-Lade-Station für Elektro-Fahrzeuge mit regionalen Anbietern auch eine Aufstockung des Gebäudes im nächsten Jahr. Die große Überschrift des von Erik Duckstein selbst geleiteten Projekts sei: "Das Geld bleibt hier!" Es gehe um regionalen Mehrwert und regionale Wertschöpfung.
Nach Angaben der Reg10-GmbH haben "mehrere Vereine und Unternehmen" bezüglich der Anmietung von Räumlichkeiten im "R12" bereits einen Vor-Vertrag abgeschlossen – aktuell genannt werden in der Presse-Mitteilung ein Motorrad-Händler, ein Foto- und Produktions-Studio, ein Auto-Veredler sowie weitere Gewerbetreibende, Dienstleister und Berater. Außerdem sollen Sportler hier im "Laufhaus" eine zusätzliche Auswahl an Möglichkeiten bekommen: Ein regionaler Fitness-Studio-Betreiber habe Interesse an mehr als 1000 Quadratmetern bekundet, ein Cross-Fit-Box-Anbieter an weiteren Flächen.
Wie das Areal an der Raiffeisenstraße 12 in Pfaffenhofen künftig aussehen könnte, das zeigt schon mal eine Projekt-Studie von Gerlsbeck-Architekten, die jetzt ebenfalls von der Reg10-GmbH herausgegeben wurden (siehe Abbildungen). "Sicher ist auf alle Fälle", verspricht Duckstein, "dass die Flächen-Nachverdichtung nur von regionalen Dienstleistern und Handwerkern umgesetzt wird." Außerdem kündigt er an, "dass auch Vereinen ein neues Zuhause gegeben werden soll".
