Logo
Anzeige
Anzeige

Im Zuständigkeits-Bereich des AELF Ingolstadt-Pfaffenhofen gibt es 86.000 Hektar Wald. Damit das so bleibt, muss gezielt etwas getan werden.

(ty) Das "Amt im Herzen Bayerns" – das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Ingolstadt-Pfaffenhofen nennt sich so aus gutem Grund: Nicht nur habe das Dienstgebiet der Behörde mit Ingolstadt sowie den Landkreisen Eichstätt, Neuburg-Schrobenhausen und Pfaffenhofen in etwa die Form eines Herzens, es liege auch zentral im Freistaat. Wer die Region vom Altmühltal bis in die Hallertau kennt, weiß: Die Natur hier ist vielseitig, insbesondere die Wälder. Rund 86 000 Hektar davon befinden sich im Zuständigkeits-Bereich der Behörde, eine Fläche von mehr als 120 000 Fußballfeldern. "Damit das so bleibt, ist der Waldumbau unverzichtbar für die Zukunfts-Sicherung und den Klimaschutz", so das AELF.

Der Wald sei Bayerns grüne Lunge und der wichtigste Klimaspeicher überhaupt. "Denn die zahllosen Bäume, die dort wachsen, entziehen der Atmosphäre jedes Jahr rund 27 Millionen Tonnen klimaschädliches CO2 und speichern es als Biomasse", erklärt das hiesige AELF. Gleichzeitig sei der Wald Lebensraum für unzählige Tier- und Pflanzenarten, er schütze Siedlungen und Infrastruktur vor Naturgefahren und liefere den klimafreundlichen und regionalen Öko-Rohstoff Holz. All diese Funktionen könnten die Wälder aber nur dann auch in Zukunft erfüllen, wenn sie klimastabil aufgebaut seien. "Deshalb arbeiten die Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer in Bayern mit Hochdruck am dringend notwendigen Waldumbau", betont die Behörde.

Auch in den Landkreisen Pfaffenhofen, Neuburg-Schrobenhausen und Eichstätt ist es nach AELF-Angaben "vielerorts erforderlich, klimaempfindliche Nadelholz-Reinbestände – vor allem aus Fichte und auch Kiefer – in widerstandsfähige Mischwälder umzubauen und frühzeitig klimatolerantere Baumarten zu säen oder zu pflanzen". Denn im Zuständigkeits-Gebiet des AELF Ingolstadt-Pfaffenhofen überwiege nach wie vor das Nadelholz – allerdings mit einem deutlichen Nord-Süd-Gefälle. Nördlich der Donau im Bereich des Juras beschränke sich das Nadelholz hauptsächlich auf die Hochflächen. Die Taleinhänge, ganz charakteristisch das Altmühltal, seien dagegen buchen- und insgesamt sehr baumartenreich. Und dann ist da noch der Donauwald. 

Der setze sich überwiegend aus Laubholz zusammen, trenne den Jura im Norden vom Tertiär im Süden. Im Tertiär dominiere auf sandigen Böden die Kiefer, ansonsten sei die Fichte die hauptsächlich vorkommende Baumart. Etwa 26 000 Waldbesitzer bewirtschaften laut Behörden-Mitteilung im Zuständigkeits-Gebiet des AELF Ingolstadt-Pfaffenhofen etwa 52 000 Hektar Privatwald. "Dazu kommen etwa 10 000 Hektar Körperschaftswald, also Flächen, die zum Beispiel den Gemeinden gehören. Weitere zirka 24 000 Hektar befinden sich im Eigentum des Freistaats Bayern oder sind Bundeswald, also direkt bei der Bundesrepublik Deutschland verortet", so das AELF. "Allein im vergangenen Jahr konnten durch gemeinsame Anstrengungen zirka 250 Hektar Waldfläche in klimatolerante Mischbestände umgewandelt werden." Diesen Erfolgsweg wolle man zusammen weiter beschreiten.

"Um den Wald hier bei uns in der Region wirksam umbauen zu können, ist die Wahl der passenden Baumarten von essenzieller Bedeutung", sagt Forstdirektor Peter Birkholz. Er ist Bereichsleiter Forsten beim AELF. Seinen Worten zufolge sollten Waldbesitzer möglichst auf etablierte heimische und klimastabile oder auch bisher seltene heimische Baumarten setzen. Im Zuständigkeits-Bereich von Peter Birkholz gehörten hierzu beispielsweise Stiel- oder Traubeneiche, Rotbuche, Weißtanne, Elsbeere, Speierling, Vogelkirsche und – nicht zu vergessen – die Walnuss. Alternative, klima-resistente Baumarten aus anderen Ländern könnten diese vorsichtig ergänzen. "Grundsätzlich sind Waldbesitzende gut beraten, auf Vielfalt im Wald zu setzen", sagt der Experte. "Denn auch hier gilt das Motto: Wer streut, der rutscht nicht."

Die Wahl der richtigen Baumart für den eigenen Waldumbau ist laut AELF also sehr bedeutend. Eine wichtige Hilfestellung bei dieser schwierigen und wegweisenden Entscheidung bietet seit kurzem der so genannte digitale Baum-Experte. Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer können sich damit online über das bayerische Waldbesitzer-Portal (hier der direkte Link) einen ersten Überblick dazu verschaffen, welche Baumarten sich in bestimmten Regionen – genannt: Wuchs-Bezirke –  für den Anbau eignen oder nicht. Für die Landkreise Pfaffenhofen, Neuburg-Schrobenhausen und Eichstätt, die vom AELF Ingolstadt-Pfaffenhofen betreut werden, seien die Wuchs-Bezirke 6.2 "Südliche Frankenalb und südlicher Oberpfälzer Jura", 12.1 "Donauried", 12.2 "Ingolstädter Donauniederung", 12.2.2 "Donaumoos" und 12.8 "Oberbayerisches Tertiärhügelland" einschlägig.

"Zusätzlich geben Steckbriefe ausführliche Informationen zu den jeweiligen Baumarten", erklärt die Behörde zum "digitalen Baum-Experten". Eine umfassende, fundierte und kostenfreie Beratung bieten freilich auch weiterhin die Försterinnen und Förster der bayerischen Forstverwaltung. Weitere Informationen zu Waldumbau und Baumartenwahl sowie zu vielen weiteren Themen rund um den Wald finden sich auch auf der Internet-Seite des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Ingolstadt-Pfaffenhofen unter www.aelf-ip.bayern.de. Den jeweils zuständigen Ansprechpartner kann man ebenfalls online in Erfahrung bringen; und zwar unter www.foersterfinder.de.


Anzeige
RSS feed