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Auch eine Untersuchung des am 16. Juli verendeten Jungtiers beim LGL konnte die Todes-Ursache nicht genau klären. Wir fassen zusammen.

(zel/ty) Nach dem tödlichen Storchen-Drama, das sich – wie berichtet – am Samstag, 16. Juli, in Pfaffenhofen abgespielt hatte, ist das aus zunächst völlig unbekannter Ursache ums Leben gekommene Jungtier mittlerweile von Experten untersucht worden. Das wurde am heutigen Nachmittag auf Anfrage unserer Zeitung aus dem Landratsamt erklärt. Weil an dem Nest eine Kamera angebracht ist, war das Verenden des Tiers nicht nur live im Internet übertragen, sondern auch aufgezeichnet worden. Die Auswertung der Aufnahmen durch Fachleute hatte zu der Entscheidung geführt, dem Vorfall auf den Grund zu gehen. Nun liegen die Ergebnisse vor; wir fassen zusammen.

"Hinweise auf eine Vergiftung wurden bei dem Storch nicht gefunden – eine solche kann jedoch nicht mit letzter Sicherheit ausgeschlossen werden", erklärte das Pfaffenhofener Landratsamt heute unter Verweis auf die Untersuchung des Kadavers, die beim bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittel-Sicherheit (LGL) durchgeführt worden war. "In Lunge und Leber wurden zwar Bakterien gefunden, wie sie unter anderem nach Tierbissen auftreten und welche zum raschen Versterben betroffener Vögel führen können", so die Landkreis-Behörde weiter. "Eindeutige Bissspuren waren allerdings nicht nachweisbar." Fazit: "Letztlich bleibt die Ursache für das Verenden unklar." Und unbeantwortet die Frage: Warum war das Tier im Storchennest auf dem Kamin des Schyren-Gymnasiums zusammengebrochen und noch am selben Tag verendet? 

Sowohl von hiesigen Fachleuten des Landesbundes für Vogelschutz (LBV) als auch vom LGL waren zunächst die Video-Aufzeichnungen ausgewertet und analysiert worden. Die sich daraus ergebende Einschätzung der Experten hatte dann dazu geführt, das tote Tier untersuchen zu lassen – freilich in der Hoffnung, die Todes-Ursache möglichst genau feststellen zu können. Denn wie damals aus dem Landratsamt erklärt worden war, erschien das Ableben des jungen Storchs zumindest erst einmal dubios und rätselhaft. Denn unter Verweis auf die ersten Erkenntnisse der Fachleute hatte es geheißen, dass dieser Storch eigentlich eines der kräftigeren der insgesamt vier Jungtiere in diesem Nest gewesen sei. Am 16. Juli habe das Tier dann allerdings nach seiner Rückkehr von der Nahrungssuche zunehmend apathisch gewirkt – und sei ungefähr zwei Stunden später tot gewesen.

"Der Storch fiel nach bisherigen Erkenntnissen aus seinem Horst und hing seitlich am Kamin", hatte die Pfaffenhofener Polizeiinspektion damals berichtet. "Der Vorfall konnte live mitverfolgt werden, da am Storchennest eine Kamera angebracht ist." Das Tier sei am Abend von Einsatzkräften der örtlichen Feuerwehr geborgen worden, aber zu diesem Zeitpunkt bereits verendet gewesen. Todesursache unbekannt. Die Feuerwehr fasste den Einsatz wie folgt zusammen: "Am Samstagabend wurden wir durch die Leitstelle mit unserer Drehleiter zu einer Tierrettung an das Storchennest auf dem Kamin des Schyren-Gymnasiums gerufen. Eines der Jungtiere war verunfallt und konnte sich nicht mehr selbstständig befreien. Leider mussten wir feststellen, dass der Jungvogel bei unserem Eintreffen bereits verendet war. Wir konnte das Tier daher nur noch Tod bergen."

Im "Storchen-Tagebuch", das nebst den Live- und Archiv-Bildern aus der Video-Kamera auf der Homepage des Schyren-Gymnasiums abrufbar ist (hier der direkte Link), wurde zu dem Vorfall folgendes vermerkt: "Am frühen Abend ist auf dem Horst einer der Jungstörche verunglückt. Wir hoffen, dass wir nach der Bergung des Jungstorchs die Ursache herausfinden können. Die Beobachtungen über die Kamera zeigen den Jungstorch zunächst noch stehend auf dem Horst, wobei er zu diesem Zeitpunkt bereits sehr apathisch wirkte. Auch als der Altstorch zur Fütterung auf den Horst kam, beteiligte er sich nicht mehr an der Futteraufnahme. Schließlich konnte sich der Jungstorch nicht mehr auf den Beinen halten, brach zusammen und fiel seitlich über den Horstrand bis zur Holzabgrenzung, wo er schließlich verendete."

Bisherige Beiträge zum Thema:

Nach Storchen-Drama in Pfaffenhofen: Das tote Tier soll untersucht werden

Kamera filmt Storchen-Drama in PAF: Jungtier bricht zusammen und stirbt


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