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Jungvogel wirkte am Samstag im Nest zunehmend apathisch, brach dann zusammen und starb wenig später. Experten werteten Video-Aufzeichnung aus.

(ty/zel) Nach dem tödlichen Storchen-Drama, das sich – wie berichtet – am vergangenen Samstag in Pfaffenhofen abgespielt hat, soll das aus bislang nicht bekannter Ursache ums Leben gekommene Jungtier von Experten untersucht werden. Das wurde am heutigen Nachmittag auf Anfrage unserer Zeitung aus dem Landratsamt bestätigt. Weil an dem Nest eine Kamera angebracht ist, war das Verenden des Tiers nicht nur live im Internet übertragen, sondern auch aufgezeichnet worden. Die Auswertung der Aufnahmen durch Fachleute habe nun zu der Entscheidung geführt, dem Vorfall auf den Grund zu gehen.

Sowohl von hiesigen Fachleuten des Landesbundes für Vogelschutz (LBV) als auch vom bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittel-Sicherheit (LGL) sei die Video-Aufzeichnung mittlerweile ausgewertet und analysiert worden, heißt es aus dem Pfaffenhofener Landratsamt. Die sich daraus ergebende Einschätzung der Experten habe schließlich zu der Entscheidung geführt, den Kadaver untersuchen zu lassen. Freilich geschieht dies in der Hoffnung, die Todes-Ursache möglichst genau feststellen zu können. Die Untersuchung des toten Jungstorchs soll am LGL erfolgen, so ein Behörden-Sprecher gegenüber unserer Redaktion.

Warum brach das Tier im Storchennest auf dem Kamin des Schyren-Gymnasiums zusammen und verendete noch am selben Tag? Starb das Tier an einer Vergiftung? Wie es aus dem Landratsamt heißt, erscheint das Ableben dieses jungen Storchs zumindest erst einmal dubios und rätselhaft. Denn unter Verweis auf die bisherigen Erkenntnisse der Fachleute heißt es, dass dieser Storch eigentlich eines der kräftigeren der insgesamt vier Jungtiere in diesem Nest gewesen sei. Am Samstag habe das Tier dann allerdings nach seiner Rückkehr von der Nahrungssuche zunehmend apathisch gewirkt – und sei ungefähr zwei Stunden später tot gewesen.

"Der Storch fiel nach bisherigen Erkenntnissen aus seinem Horst und hing seitlich am Kamin", hatte die Pfaffenhofener Polizeiinspektion erklärt. "Der Vorfall konnte live mitverfolgt werden, da am Storchennest eine Kamera angebracht ist." Das Tier sei am Abend von Einsatzkräften der örtlichen Feuerwehr geborgen worden, aber zu diesem Zeitpunkt bereits verendet gewesen. Todesursache unbekannt. Die Feuerwehr fasste den Einsatz wie folgt zusammen: "Am Samstagabend wurden wir durch die Leitstelle mit unserer Drehleiter zu einer Tierrettung an das Storchennest auf dem Kamin des Schyren-Gymnasiums gerufen. Eines der Jungtiere war verunfallt und konnte sich nicht mehr selbstständig befreien. Leider mussten wir feststellen, dass der Jungvogel bei unserem Eintreffen bereits verendet war. Wir konnte das Tier daher nur noch Tod bergen."

Im "Storchen-Tagebuch", das nebst den Live- und Archiv-Bildern aus der Video-Kamera auf der Homepage des Schyren-Gymnasiums abrufbar ist (hier der direkte Link), wurde zu dem Vorfall folgendes vermerkt: "Am frühen Abend ist auf dem Horst einer der Jungstörche verunglückt. Wir hoffen, dass wir nach der Bergung des Jungstorchs die Ursache herausfinden können. Die Beobachtungen über die Kamera zeigen den Jungstorch zunächst noch stehend auf dem Horst, wobei er zu diesem Zeitpunkt bereits sehr apathisch wirkte. Auch als der Altstorch zur Fütterung auf den Horst kam, beteiligte er sich nicht mehr an der Futteraufnahme. Schließlich konnte sich der Jungstorch nicht mehr auf den Beinen halten, brach zusammen und fiel seitlich über den Horstrand bis zur Holzabgrenzung, wo er schließlich verendete."

Erstmeldung zum Thema:

Kamera filmt Storchen-Drama in PAF: Jungtier bricht zusammen und stirbt

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