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Polizei ermittelt im Kreis Freising und hofft auf Hinweise, Landratsamt nennt Details und warnt vor Verharmlosung solcher Taten.

(ty) Auch im Kreis Freising ist jetzt ein schwerer Fall von Jagdwilderei bekannt geworden. Wie das Landratsamt heute mitteilte, fand der zuständige Revier-Inhaber im Bereich der Autobahn A92 und der Staatsstraße 2584 auf Höhe des Flughafens am Donnerstag, 14. Juli, in einer Unterführung der Autobahn die abgetrennten Schädel zweier Rotwild-Hirsche – gut versteckt unter frischem Gras. "Da kein Blut vor Ort war, ist davon auszugehen, dass die Schädel nicht am Auffindeort, sondern an anderer Stelle vom Körper getrennt wurden", so die Behörde. "Die Körper der Tiere wurden aller Wahrscheinlichkeit mitgenommen und die Schädel auf diese Weise entsorgt."

Die Polizeiinspektion von Freising ermittelt laut heutiger Mitteilung in diesem Zusammenhang wegen Jagdwilderei. Um sachdienliche Angaben etwaiger Zeugen wird gebeten. Die Frage lautet: Wer hat im genannten Bereich auffällige Fahrzeuge oder Personen beobachtet? Hinweise werden unter der Telefonnummer (0 81 61) 53 05 -0 bei der Polizeiinspektion Freising oder jeder anderen Polizei-Dienststelle entgegengenommen. Wie mehrfach berichtet, hat es auch im Landkreis Pfaffenhofen in jüngster Zeit etliche ähnliche Fälle gegeben. Lesen Sie dazu: Rätselhafter Fund in Wiese bei Ilmmünster: Abgetrennter Schafskopf mit Einschuss und Rehe getötet und Köpfe abgeschnitten: Wilderei-Serie im Kreis PAF geht weiter

Die untere Jagdbehörde am Landratsamt von Freising warnt angesichts des aktuellen Falls vor einer Verharmlosung der Jagdwilderei. "Es handelt sich um eine Straftat und wird strafrechtlich mit allen Konsequenzen verfolgt", wird in einer Presse-Mitteilung klargestellt. Weiter heißt es von der Behörde: "Laut Strafgesetzbuch kann Jagdwilderei in besonders schweren Fällen mit bis zu fünf Jahren Haft geahndet werden." Und: Schwere Fälle liegen demnach etwa bei gewerbs- oder gewohnheitsmäßiger Jagdwilderei vor." Die Fachleute empfehlen vor diesem Hintergrund: "Wird Wildbret unbekannter oder zweifelhafter Herkunft angeboten, sollte man dieses deshalb nicht kaufen."

Die meisten Wilderer streifen nach Erkenntnissen des Landratsamts nicht durch die Reviere oder warten auf Hochsitzen auf Beute, sondern schießen aus dem Auto heraus. "Bei dieser so genannten Pirelli-Pirsch werden die Tiere getötet und die Kadaver anschließend direkt in den Kofferraum gepackt", heißt es dazu. Die Polizei appelliert an Jäger und Bürger, bei einem Verdacht auf Wilderei umgehend die Polizei einzuschalten und nicht selbst einzuschreiten. "Auf keinen Fall sollten sich Menschen durch ein unbedachtes Ansprechen oder Provozieren verdächtiger Personen selbst in Gefahr bringen, da diese Schusswaffen bei sich haben könnten", warnt auch das Landratsamt.


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