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Das Problem: Qualifizierte Lehrkräfte seien schwer zu finden, "denn auch die Schulen suchen händeringend nach pädagogischem Personal".

(ty) Große Nachfrage bei den Deutsch-Kursen verzeichnet nach eigenen Angaben aktuell die Volkshochschule (VHS) im Landkreis Pfaffenhofen. Wie heute erklärt wurde, lernen momentan insgesamt 244 zugewanderte Menschen die deutsche Sprache an der hiesigen Erwachsenen-Bildungs-Einrichtung. "Im Herbst werden noch knapp 50 Plätze dazukommen, dann aber sind die Kapazitäten ausgeschöpft", erklärte die VHS. Es fehle an einem Unterrichtsraum für Vormittags-Kurse, aber vor allem an qualifizierten Lehrkräften. Die Volkshochschule sucht daher laut heutiger Mitteilung dringend nach weiteren Dozentinnen und Dozenten. "Viele sind aber auf dem Arbeitsmarkt vergriffen, denn auch die Schulen suchen händeringend nach pädagogischem Personal", weiß Peter Sauer, der Leiter der Landkreis-VHS.

"Etwa 90 Prozent der Interessenten, die derzeit einen Integrations-Kurs besuchen wollen, stammen aus der Ukraine", berichtet VHS-Chef Peter Sauer. Am Anfang haben die Geflüchteten aus dem Kriegsgebiet seinen Worten zufolge gerne die Angebote der Ehrenamtlichen in ihrer Gemeinde in Anspruch genommen, um ein wenig die deutsche Sprache zu erlernen. "Auch jetzt, ein halbes Jahr nach dem Kriegs-Ausbruch, laufen in einigen Orten im Landkreis noch ehrenamtlich geleitete Sprachkurs-Gruppen." Obwohl die Volkshochschule laut Sauer frühzeitig offizielle Deutsch-Kurse mit qualifizierten Dozentinnen und Dozenten organisiert hatte, hätte sie den ständig wachsenden Bedarf nach Sprach-Unterricht alleine gar nicht decken können. "Der Einsatz der Ehrenamtlichen war und ist immer noch sehr wertvoll", betont er.

Mittlerweile habe sich aber unter den Flüchtlingen herumgesprochen, dass sie auch einen kostenlosen Zugang zu den staatlich geförderten, umfangreichen Integrations-Kursen haben. "Für viele Vertriebene war die Situation in der ersten Zeit völlig unklar", weiß Sauer: "Werden sie länger in Deutschland bleiben? Inzwischen dürften wohl viele für sich entschieden haben, dass sie so schnell nicht wieder in ihre Heimat zurückkehren können." Hinzu komme, dass seit Anfang Juni das Job-Center für die ukrainischen Geflüchteten zuständig sei. Dieses verpflichte seine Klienten dazu, in einem Integrations-Kurs Deutsch zu lernen, um deren Chancen, eine Arbeit aufzunehmen, zu erhöhen. Dies führt aktuell laut Sauer zu einer regelrechten Nachfragewelle bei den Integrations-Kursen. Die Kapazitäten dafür seien allerdings beschränkt.

Der VHS fehle es an einem Unterrichtsraum für Vormittags-Kurse, aber vor allem an qualifizierten Dozenten und Dozentinnen. Denn für die vom Bund finanzierten Kurse verlange das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge eine entsprechende fachliche Qualifikation. "Idealerweise wäre das ein Hochschul-Abschluss in Deutsch als Fremdsprache oder das erste oder zweite Staatsexamen mit der Lehrbefähigung für Deutsch oder eine moderne Fremdsprache", heißt es von der VHS. Allerdings: "So qualifizierte Dozenten gehen so gut wie gar nicht an eine Volkshochschule – außer diese ist so groß, dass sie solche Lehrkräfte mit einem Arbeitsvertrag fest anstellen kann", sagt Sauer. Denn Deutsch-Dozenten an der VHS seien in der Regel freiberuflich auf Honorar-Basis tätig.

Auch andere Hochschul-Abschlüsse oder auch sprachliche Bildungs-Abschlüsse werden nach VHS-Angaben unter verschiedenen Bedingungen vom Bundesamt anerkannt. So sei entweder ein Nachweis über 500 Unterrichts-Stunden an Sprachlehr-Erfahrung in der Erwachsenen-Bildung oder der Besuch einer Zusatz-Qualifizierung notwendig. "In unseren Integrations-Kursen unterrichten auch eine ganze Reihe von Dozentinnen mit Migrations-Hintergrund", sagt Sauer und ergänzt: "Deren Anteil liegt bei 62 Prozent." Mittlerweile seien die personellen Kapazitäten an der Landkreis-VHS allerdings ausgereizt. Die Erwachsenen-Bildungs-Einrichtung sucht daher laut heutiger Mitteilung dringend nach neuen Dozentinnen und Dozenten.

"Viele sind aber auf dem Arbeitsmarkt vergriffen, denn auch die Schulen suchen händeringend nach pädagogischem Personal", weiß Sauer. Wenngleich es sich bei einer Lehrtätigkeit an der VHS nicht um ein sozialversicherungs-pflichtiges Arbeits-Verhältnis handele, so sei das Honorar mittlerweile gar nicht so schlecht. Erst vor kurzem sei der Satz vom Bundesamt heraufgesetzt worden. Wer sich für eine Dozenten-Tätigkeit interessiere, könne die Zugangs-Voraussetzungen dafür auf der Homepage des Bundesamts für Migration oder der VHS nachlesen. Telefonisch ist die VHS im Kreis Pfaffenhofen unter der Rufnummer (0 84 41) 49 04 80 erreichbar.


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