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Der 70-Jährige kannte die Masche mit falschen Polizisten und Schock-Anrufen, spielte aber den Ahnungslosen. Dann klickten die Handschellen.

(ty) Am gestrigen Vormittag hat in Ingolstadt ein 70-Jähriger durch schnelles und überlegtes Handeln verhindert, dass er von einem falschen Polizeibeamten mit einem Schock-Anruf betrogen worden ist. Im Gegenteil: Der Rentner trickste die Betrüger aus. Ein mutmaßliche Täter konnte deshalb auch festgenommen werden, wie das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord heute mitteilte. Den Angaben zufolge handelt es sich um einen 19-jährigen Polen. Der nun Beschuldigte wurde heute einem Haftrichter vorgeführt und sitzt mittlerweile hinter Gittern. Nachfolgend die Details zu diesem Fall und Präventions-Hinweise der Kripo.

Laut heutiger Mitteilung hat sich folgendes zugetragen: Der 70-Jährige habe zunächst einen Anruf von einem vermeintlichen Polizeibeamten erhalten. Der Betrüger habe ihm dabei vorgelogen, dass dessen Sohn einen schweren Verkehrsunfall verursacht habe, bei dem ein Mensch getötet worden sei. Zur Abwendung einer Haftstrafe, so die Lügen-Geschichte weiter, sei die Zahlung einer Kaution fällig. Da dem Ingolstädter diese Betrugs-Masche mit falschen Polizeibeamten bereits bekannt gewesen sei, habe er seine Gattin damit beauftragt, die echte Polizei zu informieren.

Indes habe der 70-Jährige jeglichem Vorhaben des Anrufers zugestimmt und diesem obendrein vorgegaukelt, einen niedrigen fünfstelligen Bargeld-Betrag sowie auch mehrere Goldbarren daheim zu haben. Kurze Zeit später sei dann auch schon ein angeblicher Mitarbeiter des Amtsgerichts zur Abholung der Beute vorstellig geworden und habe eine Tasche mit dem erhofften Inhalt in Empfang genommen. "Bei dem tatsächlichen Inhalt der Tasche handelte es sich jedoch lediglich um leere Briefkuverts sowie Haushalts-Utensilien", berichtet das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord.

Wie weiter berichtet wird, wurde der Abholer schließlich von zivilen Einsatzkräften der örtlichen Polizeiinspektion mit seinem Auto angehalten und vorläufig festgenommen. Es handle sich um einen polnischen Staatsangehörigen ohne festen Wohnsitz in Deutschland. Der 19-Jährige sei am heutigen Vormittag dann auf Antrag der zuständigen Staatsanwaltschaft einem Haftrichter vorgeführt worden. Mittlerweile wurde der junge Mann in eine Justizvollzugsanstalt gebracht, wo er jetzt in Untersuchungshaft sitzt.

In Zusammenhang mi dieser Betrugs-Masche gibt die Kripo erneut folgende Präventions-Hinweise:

  • Gesundes Misstrauen ist keine Unhöflichkeit!
  • Der Anrufer macht Druck? Das ist Teil der Masche. Legen Sie einfach auf.
  • Die echte Polizei fordert niemals Vermögen von Ihnen, um Ermittlungen durchzuführen!
  • Übergeben Sie nie Geld oder Schmuck an Unbekannte!
  • Wenn ein Anrufer Geld oder andere Wertsachen von Ihnen fordert: Besprechen Sie dies mit Familien-Angehörigen oder anderen Ihnen nahe stehenden Personen.
  • Weitere Hinweise gibt es unter diesem Link.

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