Der ERC will in Köln im siebten Finalspiel die Meisterschaft in der DEL nach Ingolstadt holen – Für den Berliner „Tagesspiegel“ wäre das eine Katastrophe
(ty) In ein paar Minuten geht es in der Kölnarena um alles. Die Deutsche Einshockeyliga bekommt auf jeden Fall den Meister, den sie verdient. Denn sowohl die Mannschaft des ERC Ingolstadt als auch die Kölner Haie haben sechs gigantische Finalspiele aufs Eis gelegt. Wir hoffen natürlich, dass der als Außenseiter gehandelte ERC die Meisterschaft nach Ingolstadt holt. Das wäre die Sensation schlechthin.
Für uns Ingolstädter. Das sieht man außerhalb ganz anders. Für den Tagesspiegel in Berlin wäre es eine Katastrophe, würde der ERC das Rennen machen. „Gemessen an der gesamten Saison haben die Kölner den Titel verdient“, schreibt die Zeitung in ihrer heutigen Ausgabe, „Ingolstadt, ein immer aufs Neue aufgepäppeltes Retortenteam mit wenig Zuschauern, wenig Nachwuchs und wenig Visionen, war nach der Hauptrunde Neunter – mit Negativbilanz. Sollten die Bayern jetzt mit ihrem harten destruktiven Spiel Meister werden, würde die monatelange Punkterunde in der Liga ad absurdum geführt.“
Und der Autor zieht den Schluss für die Liga: „Warum anstrengen, wenn sich in zwei Monaten Play-offs alles über den Haufen werfen lässt? Warum sollen die Klubs schon im September in einen teuren Kader investieren, wenn es erst ab Februar ernst wird? Bei einer Liga mit nur 14 Teams ist es abenteuerlich, zehn davon zu erlauben, in der Endrunde um den Titel zu spielen.“
Die Kölner laufen übrigens ohne Robert Collins auf. Er wurde am Sonntag wegen eines Stockstichs gegen Ziga Jeglic mit einer Geldstrafe und einer Sperre für ein Spiel belegt. Für ein derartiges Vergehen sehen Disziplinarordnung und Spieler-Lizenzvertrag einen Strafrahmen von einem bis 16 Spielen vor. Er wird heute also nicht auf dem Eis sein.