Es geht um Lügen-Geschichten, die auch per Messenger aufgetischt werden, um eiskalte Schock-Anrufe, angeblich drohende Haftstrafen und vermeintliche Listen.
(ty) Die Pfaffenhofener Polizeiinspektion warnt vor verschiedenen kriminellen Maschen, mit denen Betrüger nach wie vor versuchen, ihre Opfer mit Lügen-Geschichten über Messenger-Dienste beziehungsweise über Telefon-Anrufe um Geld und Wertsachen zu bringen. Der aktuelle Anlass ist laut heutiger Mitteilung, dass diese Machenschaften "in letzter Zeit wieder vermehrt vorkommen und immer wieder zum Erfolg für die Täter führen". Auch das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord, in dessen Zuständigkeit-Gebiet unter anderem der Landkreis Pfaffenhofen liegt, warnt in einer heutigen Meldung erneut vor so genannten Schock-Anrufen – allein gestern seien rund 40 solcher Betrugs-Versuche aktenkundig geworden.
Eine Masche funktioniert nach Angaben der Pfaffenhofener Polizeiinspektion so: Die Opfer erhalten von einer unbekannten Telefonnummer aus einen Anruf oder eine Textnachricht. Dabei gibt sich ein unbekannter Täter als nahestehender Verwandter – oft als Tochter oder Sohn – aus und bittet um die Erledigung einer wichtigen Überweisung. Die den Adressaten unbekannte Handy-Nummer erklären die Absender – wie mehrfach berichtet – zum Beispiel damit, dass das alte Handy des vermeintlichen Verwandten angeblich kaputtgegangen sei. Einen beispielhaften Chat-Verlauf sehen Sie unten. Geraten wird, sich beim Erhalt solcher Nachrichten mit der Polizei in Verbindung zu setzen oder mit den jeweiligen Angehörigen über deren tatsächliche Mobilfunk-Nummer in Kontakt zu treten.
Nach wie vor gibt es die Betrugs-Masche, bei der unbekannte Täter sich als Polizeibeamte ausgeben und ihren potenziellen Opfern vorgaukeln, dass es in der Nachbarschaft zu einem Einbruch gekommen sei. Dann wird erzählt, dass die Einbrecher auf ihrer Flucht eine Liste mit Namen verloren haben oder dass bei gefassten Einbrechern eine solche Liste gefunden worden sei. Jedenfalls kontaktieren die falschen Polizeibeamten nun angeblich alle auf dieser Fantasie-Liste befindlichen Personen und versuchen dabei sensible Daten in Erfahrungen zu bringen – zum Beispiel Informationen über Kontostände oder über Wertsachen.
Immer wieder erfolgreich sind dreiste Kriminelle mit einer eiskalten Schock-Anruf-Masche: Dabei tischen die Anrufer, die sich als Polizeibeamte oder Staatsanwälte ausgeben, den Angerufenen die Geschichte auf, dass ein nahe stehender Verwandter, zum Beispiel ein Kind, einen folgenschweren Verkehrsunfall verursacht habe. Nun sei, so das Lügen-Märchen weiter, die Bezahlung einer hohen Kaution fällig, um eine Haftstrafe abzuwenden. Das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord erklärte heute, dass allein am gestrigen Tage in der Region insgesamt rund 40 solcher Anrufe angezeigt worden sind. Zum Glück seien die Täter in den bisher bekannten Fällen ohne Beute geblieben.
Hinweise der Polizei:
- Gesundes Misstrauen ist keine Unhöflichkeit!
- Der Anrufer macht Druck? Das ist Teil der Masche. Legen Sie einfach auf!
- Die echte Polizei fordert niemals Vermögen von Ihnen, um Ermittlungen durchzuführen!
- Übergeben Sie nie Geld oder Schmuck an Unbekannte!
- Wenn ein Anrufer Geld oder andere Wertsachen von Ihnen fordert: Besprechen Sie dies mit Familien-Angehörigen oder anderen Ihnen nahe stehenden Personen.
- Weitere Informationen über verschiedenste Betrugs-Maschen und Präventions-Hinweise gibt es auf www.polizei-beratung.de; hier der direkte Link.