Logo
Anzeige
Anzeige

Fußball-Referees aus der Hallertau können nicht nur pfeifen, sondern auch kicken. Zum achten Mal siegten sie beim traditionellen Max-Klauser-Cup.

(ty) Die junge Mannschaft von der Fußball-Schiedsrichter-Gruppe aus Pfaffenhofen war am gestrigen Samstag sicherlich mit gewissen Ambitionen und nach eigenem Bekunden auch "guten Mutes" zur 37. Auflage des Max-Klauser-Cups gereist. Das Hallenfußball-Turnier stieg diesmal in Altötting. Die Pfaffenhofener schlossen dieses prestigeträchtige Kräftemessen aller 14 oberbayerischen Schiri-Gruppen mit dem ersten Platz ab und holten sich damit zum achten Mal den Titel. In der Finalrunde war die Spannung besonders groß, da zwei Mal ein Sechsmeter-Schießen überstanden werden musste. Die Nerven der Hallertauer waren jedoch offensichtlich am stabilsten – und der anschließende Jubel bei dem von Mustafa Köroglu bestens eingestellten Team umso größer.

"Gerda, wir brauchen ganz schnell noch 15 Kaffee und Butterbrezen!" Schon am Morgen trat die Delegation der Pfaffenhofener Schiedsrichter-Gruppe selbstbewusst auf, als sie sich vor der Abfahrt nach Altötting in einer heimischen Bäckerei stärken wollte. Vielleicht waren die Brezen sogar der erforderliche Energie-Schub für den 1:0-Auftaktsieg gegen die Schiedsrichter-Gruppe Ruperti – David Raabe erzielte den entscheidenden Treffer.

In der zweiten Partie, gegen die forschen Schiri-Nachbarn aus Freising, taten sich die Pfaffenhofener schon etwas schwerer. Doch den zwischenzeitlichen 0:1-Rückstand egalisierte Max Merkl mit seinem postwendenden Ausgleichstor zum 1:1-Endstand. In der dritten Partie, nun gegen das Team der Schiri-Gruppe München-Ost/Ebersberg genügte, wiederum ein einziges Tor zum Sieg, diesmal traf Paul Starzer. 

Dann allerdings mussten die Pfaffenhofener gegen den späteren Gruppen-Sieger, die stark aufspielende Schiedsrichter-Gruppe Chiem, eine 0:2-Pleite hinnehmen. "Jetzt wisst Ihr, wie es nicht geht", lautete die wesentliche Manöver-Kritik von Teamchef Mustafa "Musti" Köroglu. Diese Ansage nahm sich seine Mannschaft wohl zu Herzen und trotzte der Schiedsrichter-Gruppe München-Süd daraufhin ein 0:0 ab – umso beachtlicher, da die Münchner während des gesamten Turniers ohne ein einziges Gegentor blieben.

Für den Einzug ins Halbfinale war dann gegen die Schiedsrichter-Gruppe Ammersee ein Sieg erforderlich. Die Pfaffenhofener ließen sich jedoch sozusagen die Butter nicht mehr von den Brezen nehmen: Sie verteidigten sicher und fuhren durch Treffer von Benjamin Lukas und Manuel Kestler einen ungefährdeten 2:0-Erfolg ein.

 

Bei der Sieger-Ehrung: Niklas Großmann (von links) mit der Meisterurkunde, BFV-Bezirks-Vorsitzender Robert Schraudner, Bezirks-Schiedsrichter-Obmann Walther Michl, der Pfaffenhofener Teamkapitän Manuel Kestler mit dem Pokal und Schiri-Obmann Martin Bruckmayer von der das Turnier diesmal ausrichtenden Schiedsrichter-Gruppe Inn.

In der Vorrunden-Gruppe A landeten die Pfaffenhofener also mit elf Punkten und 5:3 Toren auf dem zweiten Rang, Gruppen-Sieger wurde Chiem mit 13 Zählern und 8:2 Toren. Die Gruppe B entschieden die Gastgeber der Schiedsrichter-Gruppe Inn mit 10:2 Toren und 16 Punkten souverän für sich, dahinter postierte sich Erding mit 14 Punkten und 8:3 Treffern.  In der anschließenden Finalrunde wirkte sich die überwiegend milde Regel-Auslegung der insgesamt sehr souverän leitenden Unparteiischen nicht unbedingt zum Vorteil der eher spielstarken und weniger körperbetont agierenden Pfaffenhofener aus.

So blieb den Hallertauern im Halbfinale gegen die Gastgeber der Gruppe Inn zwar ein Torerfolg verwehrt, doch Keeper Emanuel Zauner rettete mit einigen starken Paraden das 0:0 über die Zeit. Im anschließenden Sechsmeter-Schießen verwandelten Niklas Großmann, Paul Starzer, Benjamin Lukas und Max Merkl sicher – der Final-Einzug war mit einem 4:3-Erfolg erreicht. Im Endspiel trafen die Pfaffenhofener auf die Schiri-Kameraden aus Erding. 

Beide Teams gingen von Anfang an engagiert und offensiv in die Partie, Pfaffenhofen hatte nach dem 1:0 durch Benjamin Lukas zunächst die Nase vorne. Erding kam jedoch nicht unverdient zum Ausgleich, und wieder musste die Entscheidung im Sechsmeter-Schießen fallen. In einem wahren Strafstoß-Krimi vergaben die Herzogstädter den ersten Schuss und Pfaffenhofen ging durch zwei sicher verwandelte Sechsmeter (Niklas Großmann, Paul Starzer) in Führung. Der sonst so sichere Torschütze Benjamin Lukas hatte dann leider das Pech an seinem Fußballstiefel kleben und vergab.

Die Erdinger Kontrahenden netzten in Folge stets ein, so dass die Pfaffenhofener unter Zugzwang immer ausgleichen mussten. Nun bewiesen Max Merkl, David Raabe, Manuel Kestler und Michael Schrag jedoch Nerven wie Stahlseile. Nachdem Pfaffenhofens Keeper Emanuel Zauner zwei Mal schon ganz knapp dran war, parierte er den neunten Sechsmeter der Erdinger. Nun lag es am jüngsten Spieler der Hallertauer: Max Rottenwaller blieb cool und stellte mit seinem Tor den 8:7-Endstand und damit den Turniersieg her.

Die anschließende Sieger-Ehrung fand erstmals ohne den Initiator und Namensgeber des Turnieres, Ehren-Bezirks-Schiedsrichter-Obmann Max Klauser, statt. Alle anwesenden Unparteiischen ließen "ihren Max" jedoch aus der Ferne hochleben. Der amtierende Bezirks-Schiedsrichter-Obmann Walther Michl lobte die Veranstaltung und konstatierte: „Das Herz der oberbayerischen Schiedsrichter-Familie schlägt stark."

Nachdem die Schiedsrichter-Gruppe Weilheim den bisherigen Wanderpokal behalten durfte, wurde den Pfaffenhofenern ein nagelneues Exemplar überreicht. Mit ihrer insgesamt achten oberbayerischen Meisterschaft steht die Schiedsrichter-Gruppe Pfaffenhofen weiterhin absolut unangefochten an der Spitze der ewigen Tabelle, Weilheim belegt mit fünf Titeln nach 37 Meisterschaften den zweiten Platz. Im kommenden Jahr wird der 38. Max-Klauser-Cup voraussichtlich in Erding stattfinden.

Lesen Sie auch:

Wer möchte Schiri werden? Pfaffenhofener Fußball-Referees suchen Nachwuchs


Anzeige
RSS feed