Logo
Anzeige
Anzeige

960 Asylbewerber in rund 80 Unterkünften, weitere 800 Personen im Anker-Zentrum, 14 minderjährige Ausländer und 1130 Ukraine-Flüchtlinge.

(ty) Die Zahl der im Kreis Pfaffenhofen untergekommenen Asylbewerber und Flüchtlinge ist in jüngerer Vergangenheit deutlich angestiegen. Nach Angaben des Landratsamts waren zum Jahreswechsel insgesamt insgesamt 961 Asylbewerber in 81 über den ganzen Landkreis verteilten dezentralen Unterkünften untergebracht. Dabei handelte es sich nach Behörden-Angaben um 856 Personen mit einem laufenden oder negativ abgeschlossenem Asyl-Verfahren sowie um 105 Menschen mit humanitärem Aufenthaltsrecht – so genannte Fehlbeleger. Ende des Jahres 2021 seien 480 Personen in 50 dezentralen Asyl-Unterkünften im Landkreis untergebracht gewesen; Ende des Jahres 2020 seien es 528 Personen in 53 dezentralen Asyl-Unterkünften gewesen.

Zusätzlich befanden sich nach Angaben des Landratsamts zum Ende des vergangenen Jahres rund 800 Personen in der so genannten Anker-Einrichtung Manching-Ingolstadt in der ehemaligen Max-Immelmann-Kaserne bei Manching-Oberstimm, die vom Sozialamt betreut und dem Landkreis Pfaffenhofen zugerechnet wurden. Dazu seien noch 14 unbegleitete minderjährige Ausländer gekommen, die in separaten Wohnungen untergebracht gewesen seien. Zum Vergleich: Ein Jahr zuvor seien es 21 minderjährige Flüchtlinge gewesen.

"Der Trend der letzten Jahre, dass weiter einzelne Unterkünfte im Landkreis geschlossen werden konnten und sich der Zustrom an Asylbewerbern beruhigt hat, wandelte sich in 2022 somit grundlegend", fasst Siegfried Emmer, der Leiter des Sozialamts am Pfaffenhofener Landratsamt zusammen. Seinen Worten zufolge wurden binnen Jahresfrist insgesamt 31 Unterkünfte neu angemietet. Hinzu komme, dass zum Jahreswechsel 1130 Ukraine-Flüchtlinge im Landkreis lebten, davon fanden gut 340 Personen in staatlichen Unterkünften ein Obdach.

"Alleine an diesem Zahlenverhältnis sieht man schon, wie wichtig es ist, dass viele aus der Ukraine geflüchtete Menschen privat aufgenommen wurden oder mittlerweile selber Wohnraum gefunden haben", erklärt Emmer. Aktuell werde dem Landkreis alle zwei Wochen ein Bus mit Flüchtlingen zugewiesen – also jeweils rund 50 Personen. Das seien "mal klassische Asylbewerber mit den Hauptherkunftsländern Afghanistan, Syrien und Türkei, mal ein Bus Ukraine-Flüchtlinge", so Emmer. Wie sich der Zustrom an Flüchtlingen in Zukunft entwickeln werde, könne aufgrund der sich immer wieder ändernden weltweiten Krisenherde nicht beurteilt werden, betont er.

Entsprechend der genannten Entwicklung seien auch die Ausgaben des Kreises Pfaffenhofen zu Lasten des Freistaates Bayern für alle Leistungen im Zusammenhang mit Asylbewerbern gestiegen. Sie betrugen laut Landratsamt im vergangenen Jahr rund 12,8 Millionen Euro. Im Jahr zuvor seien es 6,3 Millionen Euro gewesen, im Jahr 2020 rund 5,7 Millionen Euro. Von den genannten 12,8 Millionen Euro seien etwas mehr als 2,7 Millionen Euro rein auf Leistungen für die Ukraine-Flüchtlinge entfallen. Diese Jahres-Summe an Ausgaben für 2022 stellte bislang die Höchstsumme für Flüchtlinge dar. Zu den Ausgaben für neu angemietete Objekte kämen oftmals hohe Reparatur-Bedarfe für seit 2014/15 angemietete Unterkünfte.

Außerdem seien im Einzelfall die Mieten erhöht, worden. Die gestiegenen Nebenkosten schlagen bei 81 Unterkünften freilich ebenfalls zu Buche. Daneben bekamen laut Emmer auch die Empfänger nach dem Asylbewerber-Leistungs-Gesetz Corona-Sonder-Zahlungen. Mit dazu beigetragen habe auch die hohe Fluktuation der Personen im Anker-Zentrum. Denn alle Personen, die dort zu den jeweiligen Auszahlungs-Terminen in Zuständigkeit des Landratsamts von Pfaffenhofen untergebracht sind und einen Anspruch auf das "Taschengeld" haben, würden unabhängig von ihrer Verweildauer ausbezahlt. Allein für diese Einrichtung stiegen dadurch laut Behörde die Ausgaben von rund 1,44 Millionen Euro im Jahr 2021 auf zirka 2,47 Millionen im vergangen Jahr. Im Jahr 2020 war es noch eine Million.


Anzeige
RSS feed