Bei einem Lehrgang werden Interessenten für ihre Aufgaben fit gemacht, um ein konfliktfreies Miteinander von Mensch und Tier zu ermöglichen.

(ty) Wem der Schutz der heimischen Natur und der darin vorkommenden Arten am Herzen liegt und wen auch Ameisen davon nicht abschrecken, der könnte an dieser Aufgabe durchaus Interesse haben: Die Untere Naturschutz-Behörde des Landkreises Kelheim sucht nämlich ehrenamtliche Ameisen-Heger. Genau diese Behörde ist Ansprechpartner bei Problemen mit Waldameisen. Diese Tiere sind nach Mitteilung des Landratsamts besonders geschützt und dürfen inklusive Nest und Brut weder mutwillig beunruhigt, gefangen, getötet, beschädigt oder vernichtet noch ohne Genehmigung umgesiedelt werden. 

Wenn die Ameisen allerdings an einem unpassenden Ort ihren Hügel errichten, kann es zu Konflikten mit dem Menschen kommen. Aufgabe der Ameisen-Heger sei es, auf eingehende Meldungen zu reagieren und Betroffene zu beraten – mit dem Ziel, ein Nebeneinander von Mensch und Tier zu ermöglichen. Sofern dies nicht möglich sei, weil das Belassen des Nestes an Ort und Stelle nicht zumutbar ist oder ein Bauvorhaben ansteht, sei es Job der Ameisen-Heger, mit entsprechender Genehmigung auch fachgerechte Umsiedlungen von Ameisen-Völkern vorzunehmen. Daneben gehören laut Naturschutz-Behörde auch die Hege, Pflege und Kontrolle der Bestände sowie deren Entwicklung zu den Aufgaben eines Ameisen-Hegers.

Folgende Voraussetzungen sollten Interessenten für die Tätigkeit als Ameisen-Heger laut Behörden-Angaben mitbringen: 

• Interesse an Waldameisen und deren Schutz
• Bereitschaft, die notwendige Ausbildung zu absolvieren
• Körperliche Fitness, denn: Die Tonnen mit dem Nestinhalt müssten zum Auto getragen und im Wald ausgebracht werden.
• Bereitschaft zur frühmorgendlichen Durchführung (bis Sonnenaufgang)
• Führerschein sowie Pkw mit Anhänger oder alternativ Pkw mit großem Kofferraum; denn: Die Tonnen für die Umsiedlung haben eine Höhe von zirka 60 Zentimetern

Die notwendigen Kenntnisse für die Tätigkeit als Ameisen-Heger werden nach Mitteilung des Kelheimer Landratsamts im Zuge eines Lehrgangs, der in der Regel an einem Wochenende stattfindet, durch die so genannten bayerische Ameisen-Schutzwarte vermittelt. Eine entsprechende Ausrüstung bekomme man gestellt. Zudem erhalte man für geleistete Einsätze eine Aufwands-Entschädigung. Weitere Fragen beantwortet die Untere Naturschutz-Behörde am Kelheimer Landratsamt; sie ist telefonisch unter der Rufnummer (0 94 41) 2 07 - 43 10 oder per E-Mail an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! erreichbar.