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Darauf weist die Gewerkschaft NGG hin und ergänzt: Die rund 12.100 hiesigen Teilzeit-Stellen würden zu 84 Prozent von Frauen bekleidet.

(ty) "Die 520-Euro-Arbeit ist weiblich", fasst die Gewerkschaft "Nahrung, Genuss, Gaststätten" (NGG) zusammen. Von den rund 11 400 Mini-Jobs im Landkreis Pfaffenhofen seien 59 Prozent in Frauenhand – im Hotel- und Gaststätten-Gewerbe liege der Anteil sogar bei 65 Prozent. Auch bei der Teilzeit-Arbeit liegen die Frauen laut NGG vorne: Die rund 12 100 Teilzeit-Stellen im Kreis Pfaffenhofen werden zu 84 Prozent von Frauen gemacht. Die Gewerkschaft beruft sich dabei auf aktuelle Zahlen von der Arbeitsagentur. Ein Großteil der Vollzeit-Stellen würden in vielen Branchen nicht von Frauen besetzt.

Rainer Reißfelder, der als NGG-Geschäftsführer für die Region Oberpfalz auch das nördliche Oberbayern mitbetreut, spricht von einer "Lohn- und Renten-Falle". Denn, so führt er aus: "Teilzeit-Arbeit bedeutet immer ein schmaleres Portemonnaie – und auch eine kleinere Rente. Und Mini-Jobs bedeuten Mini-Renten." Hinzu komme, dass Frauen im Bundesdurchschnitt sieben Prozent weniger pro Stunde verdienten als Männer. Und das bei einer vergleichbaren Qualifikation, Tätigkeit und Erwerbs-Biografie, so die Gewerkschaft. Die Die NGG beruft sich dabei auf Angaben des statistischen Bundesamtes. Es sei daher wichtig, mit einem Tabu zu brechen.

"Über Geld redet man nicht. Das ist ein ungeschriebenes Gesetz. Beim Lohn sollte man in den Betrieben im Kreis Pfaffenhofen aber mal eine Ausnahme machen", findet Reißfelder. Überall dort, wo es einen Betriebsrat gebe, könne der auch die "Lohn-Kommunikation im Unternehmen beleben". Ansonsten gebe es zwar auch noch einen Rechts-Anspruch darauf, zu erfahren, was ein männlicher Kollege in ähnlicher Position verdiene. Doch das Entgelt-Transparenz-Gesetz gelte lediglich in Betrieben mit mindestens 200 Beschäftigten. "Eine Köchin im Restaurant oder eine Verkäuferin in der Bäckerei haben davon allerdings nichts", so Reißfelder. Hier solle die Bundesregierung dringend nachbessern.

Ziel müsse es sein, die Lohnscheren zwischen Männern und Frauen zu schließen. "Wie dick die Lohntüte ist, das darf nicht vom Geschlecht abhängen. Aber auch nicht davon, wie gut jemand das Lohnpokern beherrscht", betont Reißfelder. "Beim Lohn für Arbeit muss mehr Fairness her: Wir brauchen ein neues Lohn-Fair-Play." Dafür setzte sich die NGG auch bei Tarif-Verhandlungen ein: In der Süßwaren-Industrie beklagt die Gewerkschaft "eine systematische Diskriminierung von Frauen, die in den untersten Lohngruppen der Branche die Mehrheit darstellen". Grund dafür sei ein überholter Tarif-Vertrag. Hier fordert die Gewerkschaft 500 Euro mehr für die unteren Tarifgruppen sowie faire Eingruppierungs-Regeln.


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