67-Jähriger erkannte die Betrugs-Masche, ging zum Schein darauf ein und informierte die Polizei. Jetzt sitzt ein 26-Jähriger im Gefängnis.
(ty) Nach wie vor treiben Kriminelle in der Region mit so genannten Schock-Anrufen ihr Unwesen, um arglose Menschen um Geld und Wertsachen zu bringen. Wie das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord heute mitteilte, sind allein am gestrigen Tag im Raum Ingolstadt wieder mehrere solche Fälle registriert worden. In einem Fall klickten allerdings für einen mutmaßlichen Betrüger die Handschellen. Der 26-Jährige wurde sozusagen von seinem vermeintlichen Opfer (67) hereingelegt. Bei der erhofften Geld-Übergabe in Ingolstadt gab es dann für den jungen Polen keine Beute, sondern die Festnahme. Er sitzt seit dem heutigen Nachmittag hinter Gittern.
Laut Polizeipräsidium Oberbayern-Nord erhielt der 67 Jahre alter Ingolstädter zunächst einen Anruf, bei dem die Betrüger mit der üblichen Masche agierten. Dem Mann wurde demnach vorgegaukelt, dass ein enger Verwandter einen folgenschweren Verkehrsunfall verursacht habe und dass eine Haftstrafe nur durch die Zahlung eines hohen Geldbetrags vermieden werden könne. Der 67-Jährige habe das kriminelle Treiben allerdings durchschaut. Während es ihm gelungen sei, den Kontakt zu den Tätern aufrecht zu erhalten und die vermeintliche Übergabe des geforderten Gelds zu vereinbaren, habe er über den Notruf die Polizei verständigt. Von Beamten der örtlichen Kriminalpolizei-Inspektion habe der 67-Jährige die erforderlichen Anweisungen erhalten.
Ein durchaus aufwändiger Polizei-Einsatz nahm seinen Lauf: Schließlich waren etliche Zivilkräfte erforderlich, die obendrein nicht auffallen durften. Dank des engen Zusammenwirken zwischen den Polizisten und dem 67-Jährigen sei letztlich die Festnahme des 26-Jährigen gelungen. Der junge Mann sei gegen 17.30 Uhr in der Hebbelstraße in Ingolstadt vorstellig geworden, um die erhoffte Beute abzuholen. Am Anwesen des 67-Jährigen sei er dann festgenommen worden. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft von Ingolstadt sei der 26-Jährige am heutigen Nachmittag einem Haftrichter vorgeführt worden. Nachdem gegen ihn Haftbefehl erlassen worden war, sei er in eine Justizvollzugsanstalt gebracht worden.
Erfolg hatten die Betrüger dagegen bei einer Seniorin aus dem Kreis Eichstätt: Sie übergab laut Polizei einen fünfstelligen Euro-Betrag an eine ihr nicht bekannte Frau. Hier die Details zu diesem Fall: Rentnerin übergibt fünfstellige Summe an unbekannte Frau