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Bei einem Treffen in Pfaffenhofen ging es auch um die schwankenden hiesigen Ernte-Erträge "aufgrund vielfach fehlender Bewässerung". 

(ty) Der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (FW) hat sich beim deutschen Hopfen-Wirtschafts-Verband (DHWV) in Pfaffenhofen über die Lage der Hopfen-Wirtschaft informiert. Das teilte der DHWV in einer heute verschickten Presse-Mitteilung mit, die allerdings offenbar mit reichlich Verspätung veröffentlicht wurde. Denn wie es heißt, fand der Besuch bereits am 20. März statt, also vor über einer Woche. Der Minister und stellvertretende Ministerpräsident sei einer Einladung des Verbands gefolgt, um über aktuelle Themen und Herausforderungen innerhalb der Hopfen-Branche zu sprechen. Thematisiert wurde dabei auch die Frage der Bewässerung.

"Hopfen ist ein wichtiger Rohstoff für unsere Bierbrauer und wichtiges Export-Produkt", so Aiwanger. "Bayern gehört zu den weltweit wichtigsten Hopfen-Anbau-Gebieten." Wichtiges Thema des Gesprächs zwischen dem Wirtschaftsminister und den Vertretern des DHWV waren nach Angaben des Verbands "die schwankenden Ernte-Erträge der heimischen Hopfen-Pflanzer aufgrund vielfach fehlender Bewässerung, während die Konkurrenz in den USA stark auf Bewässerung setzt". Das Thema Bewässerung müsse mit Fingerspitzengefühl, aber gezielt, orientiert am konkreten Einzelfall, angegangen werden, so Aiwanger.

Nach den teils schwachen Ernte-Ergebnissen der letzten Jahre aufgrund von Trockenheit sei man in der gesamten Hopfenbranche zunehmend besorgt", so Pascal Piroué, der Vorsitzende des DHWV zur Situation. Es gäbe zwar Ideen und teils konkrete Konzepte, jedoch bedürfe es hier einer Art "Masterplan", um auf die weiteren Veränderungen, die mit dem Klimawandel einhergehen, ausreichend vorbereitet zu sein. Auch in Sachen Züchtung arbeite man im Hopfen-Forschungs-Zentrum in Hüll bei Wolnzach sowie in privatwirtschaftlichen Einrichtungen seit längerem an klima- und stressresistenteren, neuen Hopfensorten.

Minister Aiwanger und Vertreter seines Hauses mit DHWV-Funktionären.

Die Etablierung neuer Zuchtsorten bedürfe jedoch Zeit, so der DHWV-Vorsitzende. Die erfolgreiche Züchtung einer neuen Sorte nimmt nach Angaben des Verbands zehn Jahre in Anspruch. "Zehn weitere Jahre werden dann durchschnittlich benötigt, um neue Sorten in der weltweiten Brau-Industrie erfolgreich zu vermarkten." Stephan Schinagl, der Vize-Vorsitzende des Verbands, fasst zusammen: Letztendlich gehe es zum einen um die Reputation deutscher Hopfen, "zum anderen müssen langfristige Verträge mit den Brauereien bedient werden können". Klima- beziehungsweise witterungsbedingte Engpässe seien dringend zu vermeiden.

Ohne ein deutliches Umdenken in punkto Bewässerung droht aus Sicht des deutschen Hopfen-Wirtschafts-Verbands  langfristig das Risiko, dass Deutschland als Lieferant weltweit anerkannter Hopfen-Erzeugnisse für die globale Brau-Industrie an Bedeutung verliert und der Hopfen-Anbau sowie die gesamte nachgelagerte Verarbeitungs- und Vermarktungs-Industrie in Bayern beziehungsweise in ganz Deutschland in der heute bekannten Form nicht mehr möglich ist. 

Vertreter des DHWV beim Treffen mit dem bayerischen Wirtschaftsminister: Barbara Berger (von links), Thomas Kastner, Hubert Aiwanger, Stephan Schinagl, Pascal Piroué, Korbinian Meier, Bernhard Ramsauer.


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