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Er setzt sich für die Stärkung des Pharma-Standorts Bayern ein: Rahmenbedingungen sollen verbessert werden, Abhängigkeiten verringert.

(ty) Der Standort des Arzneimittel-Produzenten Daiichi-Sankyo in Pfaffenhofen ist offensichtlich derzeit für hochrangige CSU-Politiker besonders interessant. Wie berichtet, waren erst vor wenigen Tagen die Europa-Abgeordnete Angelika Niebler, der hiesige Bundestags-Abgeordnete Erich Irlstorfer und der hiesige Landtags-Abgeordnete Karl Straub zu Besuch, um sich "über die innovativen Forschungs- und Produktions-Verfahren des Unternehmens zu informieren und den Dialog zwischen Politik und Industrie weiter zu vertiefen". Am heutigen Dienstag nun kam der bayerische Gesundheits- und Pflege-Minister Klaus Holetschek hierher; Straub war erneut dabei. Eine zentrale Botschaft des Ministers: Er setze sich für eine Stärkung des Pharma-Standorts Bayern ein.

"Die Arzneimittel-Versorgung muss nachhaltig stabilisiert werden. Denn auch wenn sich die Lage derzeit beruhigt hat, haben uns doch die vergangenen Wochen gezeigt, wie anfällig das System derzeit für Störungen ist", betonte der Minister heute im Rahmen seines Besuch am Produktions-Standorts der Daiichi-Sankyo-Europe-GmbH in Pfaffenhofen.

"Wenn wir den Pharma-Standort Bayern und auch die Rolle Deutschlands in der Arzneimittel-Versorgung stärken, kommt das allen Bürgerinnen und Bürgern zugute." Holetschek: "Ich setze mich daher dafür ein, dass die Rahmenbedingungen für Forschung, Entwicklung und Produktion in der Pharma-Branche weiter verbessert werden."

Der Freistaat, so Holetschek, habe dem Bund schon Ende des Jahres 2021 Ergebnisse eines Gutachtens vorgelegt, das klar Handlungsfelder benenne. Wichtig sind seinen Worten zufolge gezielte Strukturpolitik, das Setzen von Anreizen, der Erhalt des Patentrechts und die Diversifizierung von Lieferketten, damit die Pharma-Unternehmen Wirkstoffe von verschiedenen Herstellern beziehen können.

Außerdem müssten europäische Produktions-Standorte erhalten und deren Ausbau gefördert werden, um die Lieferketten zu verkürzen. "Derzeit sehe ich eher Abwanderungs-Bewegungen – das müssen wir verhindern", so der Minister. "Ansonsten sind wir auch bei den Innovationen bald abgeschlagen – dabei haben Patientinnen und Patienten in Deutschland lange von den Innovationen auf dem Pharma-Markt profitiert."

Der Minister erklärte außerdem: "Wir müssen insgesamt die Abhängigkeit von Ländern mit Produktions-Monopolen beenden und weniger krisenanfällige Lieferketten schaffen." Das hätte seinen Worten zufolge weitere positive Effekte, denn dadurch könnte man die Stellung des Freistaats als absoluter Top-Pharma- und Medizintechnik-Standort nicht nur erhalten, sondern auch stärken.

"Mit einer Stärkung der heimischen Produktion würden wir auch etwas gegen unsere Import-Abhängigkeit tun, unter der wir gerade in den letzten Monaten sehr gelitten haben", so Holetschek. Grundsätzlich werde ein Großteil der versorgungsrelevanten Wirkstoffe für in Deutschland zugelassene Arzneimittel in China und Indien hergestellt. "Eine der Lehren aus der Corona-Pandemie und der letzten Monate ist, dass wir solche Abhängigkeiten verringern müssen."

Klar ist allerdings laut Holetschek: "Den Ländern sind in der Umsetzung leider die Hände gebunden. Der Bund und die Europäische Union sind gefordert." Er habe Ende des vergangenen Jahres im Freistaat eine Pharma-Taskforce gegründet, die Vorschläge erarbeitet habe, wie man die Arzneimittel-Versorgung sichern und den Produktions-Standort Deutschland stärken könne.

"Die Ergebnisse wurden in einer gemeinsamen Erklärung zusammengefasst, die ein umfassendes Konzept mit pragmatischen und unbürokratischen Lösungen zur Bekämpfung von Liefer- und Versorgungs-Engpässen vorschlägt – anders als der Referenten-Entwurf des Bundesministeriums für Gesundheit für das Gesetz zur Bekämpfung von Arzneimittel-Lieferengpässen."

Der hiesige Landtags-Abgeordnete Karl Straub erklärte anlässlich des heutigen Besuchs: "Mit dem Pharma-Unternehmen Daiichi-Sankyo-Europe haben wir hier in Pfaffenhofen einen weltweit wichtigen Arzneimittel-Hersteller, der bis zum Jahresende knapp 700 Mitarbeiter zählen wird und den hiesigen Wirtschafts-Standort kontinuierlich stärkt. Es freut mich, heute zu hören, dass dessen Investitionen insbesondere auch in den Bereich der onkologischen Forschung fließen und damit die Produktvielfalt kontinuierlich erweitern." Straub betont: "Es ist und bleibt Aufgabe der  Politik, eindeutige Signale zu senden, aber auch Rahmenbedingungen zu setzen, damit Standorte wie dieser in Pfaffenhofen für die Zukunft erhalten bleiben."


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