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Gesundheits-Minister Holetschek rät zu Schutz-Impfung gegen durch Zecken übertragbare Hirnhaut-Entzündung.

(ty) Der bayerische Gesundheits-Minister Klaus Holetschek (CSU) wirbt für Schutz-Impfungen gegen die durch Zecken übertragbare Hirnhaut-Entzündung (Frühsommer-Meningoenzephalitis, FSME). "Das Risiko, sich mit dem FSME-Virus anzustecken, ist von April bis Oktober am größten. Es ist deshalb höchste Zeit für eine Schutz-Impfung", betonte er am heutigen Samstag in München. Für vergangenes Jahr seien dem bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittel-Sicherheit (LGL) im Freistaat insgesamt 261 FSME-Fälle gemeldet worden; im Jahr zuvor seien es 187 gewesen. Heuer seien bislang sieben FSME-Fälle in Bayern gemeldet worden.

"Experten zufolge gibt es in diesem Jahr viele Zecken", erklärte Holetschek. Menschen, die sich oft in der Natur aufhalten, sollten sich seinen Worten zufolge deshalb jetzt gegen FSME impfen lassen. "FSME ist eine ernstzunehmende Erkrankung mit Entzündungen von Hirnhaut, Gehirn oder Rückenmark. Vor allem bei älteren Menschen kann die Erkrankung schwer verlaufen", so der Minister. Aber auch Kinder seien gefährdet. Aktuell seien in Bayern nur 36,8 Prozent der Schulanfängerinnen und Schulanfänger gegen FSME geimpft.

"Zecken halten sich gerne in hohem Gras und dichtem Unterholz auf", erläuterte Holetschek. "Daher sollte man hier besonders achtsam sein und den Körper und die Kleidung nach dem Aufenthalt im Freien gründlich absuchen, um Zecken möglichst schnell zu entfernen."

Das bayerische Gesundheits-Ministerium führt weiter aus: Die ständige Impf-Kommission (Stiko) empfehle eine FSME-Impfung für Personen, die in Risiko-Gebieten mit Zecken in Kontakt kommen könnten. Da nahezu der gesamte Freistaat mittlerweile vom Robert Koch-Institut (RKI) als FSME-Risiko-Gebiet eingestuft sei, werde in Bayern die FSME-Impfung ohne geografische Einschränkung öffentlich empfohlen.

Die Impfung gegen FSME sei in der Regel sehr gut verträglich und werde im Freistaat von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Für einen kompletten Impfschutz seien drei Impfungen innerhalb eines Jahres erforderlich. Nach Auffassung der Stiko zähle aber jede Impfung, sodass eine angefangene Grund-Immunisierung jederzeit vervollständigt werden könne. "Die Impfung sollte je nach Alter und Impfstoff bei fortbestehendem Infektions-Risiko regelmäßig durch eine einzelne Impf-Dosis aufgefrischt werden", heißt es aus dem Ministerium.

"Zecken können neben dem FSME-Virus auch Bakterien übertragen, die eine Lyme-Borreliose verursachen können", ergänzte der bayerische Gesundheits-Minister. "Bei ihr kann es auch Monate später nach dem Stich noch unter anderem zu schmerzhaften Nervenentzündungen kommen." Die Lyme-Borreliose ist seinen Worten zufolge die häufigste zeckenübertragene Krankheit in Deutschland. Gegen die Infektions-Krankheit schütze leider keine Impfung.

Deshalb ist es laut Holetschek wichtig, Zecken-Stiche zu vermeiden und die Zecke im Falle eines Stichs schnellstmöglich mit geeignetem Werkzeug zu entfernen, um das Infektions-Risiko zu minimieren. "Im Falle einer Erkrankung kann die Lyme-Borreliose in der Regel gut mit Antibiotika therapiert werden, vor allem bei frühem Beginn", so Holetschek. "Eine möglichst frühzeitige Diagnose und Behandlung ist deshalb wichtig."

Gut erkennbar ist die Lyme-Borreliose laut bayerischem Gesundheits-Ministerium an der Wanderröte (so genanntes Erythema migrans), einer ringförmigen Rötung um die Zecken-Stichstelle. Bisherigen Auswertungen bayerischer Meldezahlen zufolge handele es sich beim klinischen Bild der Lyme-Borreliose in etwa 97 Prozent der gemeldeten Fälle um eine Wanderröte.

"Nach Entfernung der Zecke sollte die Hautstelle beobachtet und bei einer auftretenden Wanderröte umgehend eine Ärztin oder ein Arzt aufgesucht werden", heißt es weiter. Dem LGL zufolge wurden im vergangenen Jahr 3637 Borreliose-Fälle registriert – im Vorjahr waren es 3980 Fälle. Im laufenden Jahr habe es bisher 203 Fälle gegeben. Weitere Informationen gibt es beim bayerischen Gesundheits-Ministerium unter diesem Link und beim LGL unter diesem Link.


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