Anna Christmann, Koordinatorin der Bundesregierung für Luft- und Raumfahrt, informierte sich über militärische Programme, Zukunfts-Projekte und Herausforderungen.
(ty) Die Bundestags-Abgeordnete Anna Christmann (Grüne) ist am gestrigen Dienstag in ihrer Funktion als Koordinatorin der Bundesregierung für Luft- und Raumfahrt zu Besuch bei "Airbus Defence and Space" in Manching gewesen. Wie der Betriebsrat des Unternehmens erklärte, informierte sich die Politikerin bei Airbus über den Stand der wichtigsten militärischen Programme, den Fortschritt bei Zukunfts-Projekten wie "FCAS" ("Future Combat Air System") und über aktuelle Herausforderungen, wie zum Beispiel den Personal-Aufbau in Zeiten des Fachkräfte-Mangels und die Zukunfts-Sicherung der Programme "Eurofighter" und "A400M".
Thomas Pretzl, Vorsitzender des Gesamt-Betriebsrats von "Airbus Defence and Space", und Stefan Römelt, der Leiter des Airbus-Standorts in Manching, stellten die Bedeutung und Einmaligkeit des Standorts vor. Manching ist den Angaben zufolge mit knapp 6000 Beschäftigten als größter Standort in Deutschland ein wichtiger Bestandteil von "Airbus Defence and Space".
Zudem gelte der Standort im nördlichen Landkreis Pfaffenhofen, in enger Kooperation mit der Luftwaffe, als zentraler Baustein für die Bündnis- und Landes-Verteidigung in der Luft. Der Besuch von Christmann habe auch als Fortsetzung des bereits im vergangenen Jahr bei der IG-Metall-Tagung "airconnect" initiierten Dialogs mit der Arbeitnehmer-Vertretung von "Airbus Defence and Space" gegolten, so der Betriebsrat.
Das "Militärische Luftfahrt-Zentrum Manching" blickt nach den Worten von Römelt auf über 60 erfolgreiche Jahre der Entwicklung, Fertigung und Betreuung fliegender Waffen-Systeme zurück. "Vor wenigen Tagen haben wir das 20-jährige Bestehen unserer einzigartigen Kooperation mit der deutschen Luftwaffe gefeiert", so der Standort-Leiter.
Er kündigte zugleich an: "Mit unseren neuen Programmen Eurodrone und FCAS werden wir hier am Standort Manching ein neues Kapitel der bemannten und unbemannten Militär-Luftfahrt aufschlagen und damit unsere technologische Spitzenposition in Europa auch in Zukunft unterstreichen."
Anna Christmann im Eurofighter-Simulator; hinten Testpilot Daniel Krüger.
Betriebsrats-Chef Pretzl unterstreicht: "Wir haben eine stolze, hochqualifizierte und hochmotivierte Belegschaft, die vom Arbeitgeber wie von der Politik eine entsprechende Rückendeckung fordert." Airbus in Manching ist nach seinem Dafürhalten eine bayerische, deutsche und europäische, industrielle Erfolgs-Geschichte.
"Wir bilden die gesamte Wertschöpfungskette von Entwicklung, Produktion bis zur Wartung und Instandhaltung in der militärischen Luftfahrt ab. Das soll auch so bleiben", so Pretzl. Er betont den Bedarf einer Gewährleistung von Schlüssel-Technologien und Planungs-Sicherheit, um weiterhin Know-How und Arbeitsplätze zu sichern und auszubauen.
"Die aktuelle sicherheits-politische Lage zwingt uns alle, Politik, Gewerkschaften, Industrie und Gesellschaft, nochmal deutlich über eine strategische nationale Industrie-Politik für die europäische Verteidigungs-Industrie zu sprechen", proklamiert Pretzl.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stellten nach Angaben des Betriebsrats gestern der Koordinatorin der Bundesregierung jeweils die Wartung und Instandhaltung des militärischen Transport-Flugzeuges A400M sowie den Eurofighter-Simulator (MACS) und das "Manned-Unmanned-Teaming Lab", in dem das Zusammenspiel mit der unbemannten Luftfahrt entwickelt wird, vor.
Die Koordinatorin der Bundesregierung stellte bei ihrem Besuch bei Airbus die Bedeutung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer für die Luftfahrt-Industrie heraus: "Ich möchte mich bei den hochqualifizierten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern am Standort Manching bedanken, dass sie mit ihrem Engagement und ihrer Arbeit helfen, die Luftfahrt-Industrie in Deutschland wettbewerbsfähig zu halten", so die Grünen-Politikerin. Für sie ist klar: "Nur mit den Fachkräften der Luftfahrt-Industrie können wir unsere technologische Souveränität und Systemfähigkeit aufrechterhalten."
Airbus-Standort-Leiter Stefan Römelt mit Anna Christmann im A400M.