Nach der Verhaftung des wegen eines Sexualdeliktes vorbestraften Center-Managers bleiben einige Fragen offen – Da er nicht fest angestellt war, brauchte er auch kein Führungszeugnis
(ty) Nachdem am Montag früh der 39-jährige Center-Manager des Wonnemar verhaftet und in Untersuchungshaft gesteckt worden war, weil der verurteilte Sexualstraftäter gegen die gerichtliche Auflage verstoßen hat, sich keinen Minderjährigen zu nähern, stellt sich natürlich die Frage, wie es passieren konnte, dass ein Mann, der wegen eines Sexualdeliktes vorbestraft ist, Leiter eines Freizeitbades werden konnte.
Der 39-Jährige ist erst sein wenigen Wochen in dieser Position. Wie die Polizei ihm auf die Spur kam, das wollte die Staatsanwaltschaft heute früh nicht beantworten. Mit dem Hinweis auf Schutz der Persönlichkeitsrechte des Verhafteten. Es werde aber im Laufe des Tages eine Presseerklärung geben.
Wie der Mann in diese Position kam, das war aus Unternehmenskreisen zu hören. Dem Vernehmen nach war der 39-jährige Center-Manager, der lange Zeit in Spanien gearbeitet haben soll, im Wonnemar nicht fest angestellt, sondern über eine von ihm betriebene Beraterfirma auf Rechnungsbasis zu dem Job gekommen. Der Trick dabei dürfte der sein, dass ein fest angestellter Center-Manager selbstverständlich ein polizeiliches Führungszeugnis vorlegen muss. Das war im Fall des 39-Jährigen allerdings nicht so, weil er eben als Beratungsfirma diesen Job übernommen hatte und deswegen offenbar auch nicht überprüft wurde.
Weil die Staatsanwaltschaft die Frage, wie man ihm auf die Spur kam, nicht beantworten wollte, kann man zum jetzigen Zeitpunkt auch nicht sagen, ob es während seiner Zeit in Ingolstadt – immerhin seit Mitte März – einen eindeutigen Vorfall gegeben hat. Möglich wäre auch, dass der Center-Manager, der im Zuge der Berichterstattung über das Public-Viewing im Internet abgelichtet war, auf diese Weise von einem alten Bekannten aus Nordrhein-Westfalen erkannt worden ist oder aber einer der angereisten Eishockey-Fans der Kölner Haie das Gesicht kannte. Denn viele Kölner Fans waren auch beim Public Viewing im Beachclub. Und der Center-Manager hatte lange in Köln gearbeitet, bevor er dann nach Malaga in Spanien ging, wo er erfolgreich drei große Bäder geleitet haben soll.
Dem Vernehmen nach hat der 39-jährige Wonnemar-Leiter, wie gestern bereits berichtet, gegen gerichtliche Auflagen verstoßen, die vor allem darin bestehen, dass er sich keinen Minderjährigen nähern darf. In Nordrhein-Westfalen soll er zuvor wegen eines eindeutigen Delikts auch verurteilt worden sein. In diesem Zusammenhang sind auch die Auflagen zu sehen – die er in seiner Tätigkeit als Freizeitbad-Manager freilich schwer einhalten konnte. Zudem soll der Mann in Großmehring mit seinem minderjährigen Stiefsohn zusammengewohnt haben. In Großmehring klickten dann auch die Handschellen.
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