Der Automobilbauer hat nach der Studie über die Zusammenarbeit der Auto Union mit dem Naziregime bereits Texte um museum mobile getauscht und will den Unterricht der Auszubildenden anpassen
(ty) Heute ist die Studie in den Buchhandel gekommen, die von Audi in Auftrag gegeben worden war, um die unrühmliche Geschichte der Auto Union in der Zeit des Dritten Reiches eingehend zu untersuchen. 500 Seiten hat das Buch. Und die Ausmaße der Verstrickung mit dem Nazi-Regime sind erschreckend. Nachdem der Betriebsratsvorsitzende Peter Mosch bereits angekündigt hatte, einen nach dem damaligen Chef der Auto Union, Richard Bruhn, benannten Pensionsfonds umzubenennen, sind die fraglichen Texte im Audimuseum an der Ettinger Straße bereits bereinigt. „Wir haben im museum mobile Texte verändert, die nicht mehr haltbar waren oder nicht mehr den neuen Erkenntnissen entsprechen“, sagte uns Audi-Pressesprechen Jürgen de Graeve. Das Wichtigste aber sei, was jetzt daraus folge. Audi will beispielsweise neue Projekte mit den Auszubildenden bei Audi starten. Es reiche eben nicht, nur die Geschichte zu vermitteln. Deswegen gehe man bei Audi konsequent den Weg, den jungen Menschen im Unterricht den Wert von Respekt, Toleranz und Verantwortung ebenso zu vermitteln wie die Bedeutung der freiheitlich demokratischen Grundordnung. So soll es beispielsweise ein Treffen von Zeitzeugen mit Auszubildenden geben, um Diskussionen zu diesen Themenkomplexen anzustoßen.
Robert Bruhn.
Die Stadt will im nächsten Ältestenrat beraten, wie man mit der Bruhnstraße umgehet, die ja nach dem höchst umstrittenen Chef der Auto Union benannt ist. Für die wird es wohl einen neuen Namen brauchen.
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