Einsatz in Neuburg: 42-Jährige war schon bewusstlos, als die Rettungskräfte kamen. In der Wohnung befanden sich auch sechs Kinder.
(ty) Eine lebensbedrohliche Kohlenmonoxid-Vergiftung hat am gestrigen Sonntag im Stadtgebiet von Neuburg an der Donau eine 42-Jährige erlitten, die in ihrer geschlossenen Wohnung einen Holzkohle-Grill betrieben und den Rauchmelder deaktiviert hatte. Wie die örtliche Polizeiinspektion heute berichtet, war die Frau bereits bewusstlos, als die Rettungskräfte kamen. In der besagten Wohnung befanden sich außerdem insgesamt sechs Kinder; diese blieben nach den bisher vorliegenden Erkenntnissen allesamt unverletzt. Das gesamte Mehrparteienhaus musste sicherheitshalber evakuiert werden.
Laut Polizei war am gestrigen Abend gegen 18 Uhr zunächst Gas-Geruch aus der Wohnung an der Gustav-Philipp-Straße in Neuburg gemeldet worden. Von den Rettungskräften sei dann vor Ort eine erhöhte CO-Konzentration festgestellt worden. "In der Wohnung befanden sich sechs Kinder und eine Frau", heißt es weiter. Die Kinder seien von den Rettungskräften aus der Wohnung gebracht worden. Wie eine Untersuchung gezeigt habe, seien sie unverletzt geblieben. In einem Zimmer habe die Ursache der erhöhten Kohlendioxid-Konzentration festgestellt werden können. Die 42-jährige Frau hatte nach Angaben der Polizei neben ihrem Bett einen Holzkohle-Grill betrieben und den Rauchmelder außer Betrieb gesetzt.
Durch die hohe CO-Konzentration sei die Frau bewusstlos geworden. Sie habe von den Feuerwehrleuten aus dem Zimmer gerettet werden müssen. "In einem kritischen Gesundheits-Zustand wurde die Frau in eine Spezial-Klinik gebracht", erklärte die Polizei. "Ein angeforderter Rettungs-Hubschrauber, der die verletzte Person in eine Spezial-Klinik fliegen sollte, konnte wegen des starken Nebels um Neuburg nicht anfliegen", berichtet die Feuerwehr. Die Kinder und das Enkelkind der lebensgefährlich verletzten Frau wurden laut Polizei in die Obhut von Verwandten gegeben. Auch alle anderen Bewohner des Mehrparteienhauses hatten laut Feuerwehr und Polizei zur Sicherheit zunächst ihre Wohnungen verlassen müssen.
Von den Evakuierungs-Maßnahmen seien gut 30 Personen betroffen gewesen, so die Polizei. Sie konnten, so berichten die Floriansjünger, in einem Nachbar-Gebäude beziehungsweise in zwei Einsatz-Fahrzeugen der Feuerwehr so lange verweilen, bis eine Rückkehr in ihre Räumlichkeiten wieder möglich war. "Dazu mussten aber alle angrenzenden Wohneinheiten und Räume auf eine mögliche vorhandene erhöhte CO-Konzentration gemessen werden", erklärt die örtliche Feuerwehr. "Nach zirka 1,5 Stunden konnten die Personen wieder in ihre Wohnung zurückkehren."