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Gemeinde kaufte Gebäude in der Ortsmitte, nun geht es los: Um die bevorstehende "Mammut-Aufgabe" zu bewältigen, wird diesen Sonntag ein Verein gegründet, der sich um die Umsetzung und den laufenden Betrieb kümmert.

(ty) In Geroldshausen, einem großen Ortsteil südlich von Wolnzach, steht am morgigen Sonntag, 14. Januar, eine für die Einwohner wichtige Versammlung an. Es geht um nicht weniger als die Gründung eines Dorfheim-Vereins. Die Zusammenkunft beginnt um 16 Uhr – im künftigen Dorfheim. Eben dieses Gebäude, in dem sich einst ein Gasthaus befand, soll Heimat etlicher Vereine und Schauplatz künftiger Veranstaltungen werden. Die Gemeinde hat es gekauft, nun steht die Sanierung an. Anton Lutz, der Chef des hiesigen Gartenbau-Vereins, spricht auch im Namen der sieben weiteren örtlichen Vereine von einer "Mammut-Aufgabe". Man hoffe deshalb auf reges Interesse an der Versammlung und darauf, dass der "Dorfheim Geroldshausen e.V.", den es aus der Taufe zu heben gilt, viele Gründungs-Mitglieder bekommt.

"Geroldshausen hatte bis vor wenigen Jahren zwei Gaststätten", erklärt Anton Lutz gegenüber unserer Zeitung. Der Ort zeichne sich durch ein reges Vereinsleben aus; insgesamt gebe es acht Vereine. "Leider hat, wie in so vielen anderen Orten, in der Corona-Pandemie die letzte Gaststätte aus Altersgründen geschlossen", so Lutz. Damit gingen seinen Worten zufolge sowohl eine wichtige Herberge für die hiesigen Vereine als auch Räume für Veranstaltungen verloren.

Die Vereine müssten nun notgedrungen auf Lokale in Nachbar-Ortschaften oder ins Pfarrheim ausweichen. "Zwei Vereine sind aber akut in ihrer Existenz bedroht", unterstreicht Lutz. "Der Theater-Verein benötigt einen Saal mit Bühne und es gibt mittlerweile in der gesamten Marktgemeinde Wolnzach keinen alternativen Spielort mehr", erklärt er. "Ebenso haben die Hubertus-Schützen keine alternative Schießstätte."

Vor diesem Hintergrund haben sich laut Lutz bereits Anfang des Jahres 2022 sämtliche Vereine aus Geroldshausen mit dem Ziel zusammengeschlossen, im Ort ein Dorfheim für die gesamte Bevölkerung zu schaffen. Es seien diesbezüglich verschiedene Varianten entwickelt und der Kontakt mit der Gemeinde Wolnzach aufgenommen worden.

Der besondere Bedarf für eine Begegnungsstätte in der Dorfmitte sei auch bei einer Dorf-Analyse im Rahmen des "Integrierten städtebaulichen Entwicklungs-Konzepts" (ISEK) festgestellt worden. Im vergangenen Jahr habe sich dann für die Kommune die Möglichkeit eröffnet, das ehemalige Gasthaus Gscheider zu erwerben. "Nach langwierigen Verhandlungen konnte der Kauf zum 1. Dezember 2023 abgeschlossen werden", berichtet Lutz.

"Damit ist der Wunschtraum der gesamten Bevölkerung und der örtlichen Vereine in Erfüllung gegangen", sagt er. Denn dieses Gebäude erfülle sämtliche Anforderungen perfekt: Es liege in der Dorfmitte neben Kirche und Maibaum, besitze eine große Gaststube und einen schönen Saal, biete ausreichend Platz zum Einbau einer Schießstätte – und es gebe weitere Räumlichkeiten für zusätzliche Angebote. 

Bereits in diesem Monat finden nach Angaben von Lutz die ersten Veranstaltungen in diesem künftigen Dorfheim statt. Demnächst gebe es hier auch wieder einen sonntäglichen Stammtisch, sagt er. Und der Theater-Verein führe heuer im März insgesamt acht Vorstellungen seines aktuelles Stücks "Da Haftlmacher" auf.

Nach dem Kauf des Anwesens durch die Gemeinde erklärt Lutz zu der morgigen Versammlung: Damit nun ein Gesamt-Konzept zur Nutzung des Gebäudes erstellt werden könne, man in die konkreten Planungen einsteigen und auch Zuschüsse beantragen könne, werde an diesem Sonntag, 14. Januar, in dem künftigen Dorfheim der "Dorfheim Geroldshausen e.V." gegründet. Diese bedeutsame Zusammenkunft beginnt um 16 Uhr. 

"In enger Abstimmung mit der Gemeinde soll dann möglichst rasch die Renovierung und Sanierung des Gebäudes in Angriff genommen werden", sagt Gartenbau-Vereins-Chef Lutz und betont: "Nun hoffen die örtlichen Vereine auf eine rege Teilnahme und wünschen sich viele Gründungs-Mitglieder, um diese Mammut-Aufgabe zu bewältigen." Es geht freilich nicht nur um den Umbau zum Dorfheim, sondern auch um dessen Betrieb.


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