Der Gemeinderat stimmte seinem Antrag in der gestrigen Sitzung zu. Rückzug aus gesundheitlichen Gründen erfolgt damit zum Ende März. Neuwahl wohl am 9. Juni.
(ty/zel) Nun ist es offiziell: Manfred Betzin (parteilos) hört vorzeitig als Erster Bürgermeister von Jetzendorf auf. Wie am heutigen Mittwoch auf Anfrage unserer Redaktion aus dem Rathaus bestätigt wurde, befasste sich der Gemeinderat in seiner gestrigen Sitzung – wie angekündigt – mit dem Antrag von Betzin auf Entlassung aus dem Amt aus gesundheitlichen Gründen. Das Gremium habe diesem Antrag zugestimmt. Damit beende Betzin zum 31. März dieses Jahres seine Tätigkeit bei der Gemeinde Jetzendorf.
Die Neuwahl des Ersten Bürgermeisters von Jetzendorf finde voraussichtlich am 9. Juni dieses Jahres statt, wurde heute noch einmal aus der Gemeinde-Verwaltung gemeldet. Diesbezüglich habe man bereits einen entsprechenden Antrag bei der Regierung von Oberbayern gestellt. Hintergrund ist, dass die Wahl des künftigen Rathaus-Chefs dann zeitgleich mit der Europa-Wahl erfolgen würde – freilich nicht zuletzt aus praktischen Gründen. Die Wahl zum zehnten europäischen Parlament findet in Deutschland am Sonntag, 9. Juni, statt. Die Neuwahl des Zweiten Bürgermeisters – er wird von den Gemeinderäten gewählt – ist laut heutigen Angaben aus dem Rathaus in der Gemeinderat-Sitzung am 6. Februar dieses Jahres vorgesehen.
Anfang Dezember vergangenen Jahres hatte sich bekanntlich der bisherige Vize-Bürgermeister Leonhard Sedlmeier von dem Gremium auf eigenen Wunsch hin von seinem Gemeinderats-Mandat entbinden lassen; ebenfalls aus gesundheitlichen beziehungsweise persönlichen Gründen. Sedlmeier hatte 22 Jahre lang im Gemeinderat von Jetzendorf gesessen, seit 2014 auch den Posten des Vize-Bürgermeisters bekleidet. Als Nachrücker in den Gemeinderat wurde mittlerweile Tobias Endres vereidigt. Seit 6. Dezember vergangenen Jahres ist allerdings der Posten des Vize-Bürgermeisters nun nicht mehr besetzt. Einen Dritten Bürgermeister gibt es aktuell nicht.
Der scheidende Erste Bürgermeister Betzin hatte kurz vor Weihnachten offiziell wissen lassen, dass er seinen Posten als Bürgermeister von Jetzendorf spätestens zum Ende März dieses Jahres aufgeben möchte. Hier lesen Sie sein persönliches Statement dazu. Erst 2020 war Betzin für weitere sechs Jahre im Amt bestätigt worden, nun soll deutlich vorzeitig Schluss sein. Als Grund für diesen Rückzug gibt er gesundheitliche Gründe an. Nachdem der Gemeinderat nun gestern, wie erwartet, die Entlassung des ehrenamtlichen Bürgermeisters offiziell beschlossen hat, steht demnächst die Neuwahl des Gemeinde-Oberhaupts an. Den Termin für den Urnengang legt das Pfaffenhofener Landratsamt fest; wegen der geplanten Zusammenlegung mit der Europawahl in Abstimmung mit der Regierung von Oberbayern.
Vom Wahl-Termin hängt auch ab, wie lange die erste Amtszeit des neuen Rathaus-Chefs von Jetzendorf ist. Dazu hatte das Landratsamt bereits erläutert: Trete der künftige, neue Erste Bürgermeister vor dem 1. Mai dieses Jahres seinen Dienst an, dann ende seine Amtszeit im Einklang mit der des aktuellen Gemeinderats zum 30. April 2026. Trete der neue Erste Bürgermeister von Jetzendorf allerdings seinen Dienst am 1. Mai 2024 oder später an, dann werde er bis zum Ablauf des 30. April 2032 gewählt. Zudem hatte die Behörde zu dem für Außenstehende möglicherweise recht hart wirkenden Begriff der Entlassung dargelegt: Ein ehrenamtlicher Bürgermeister könne im Gegensatz zum hauptamtlich tätigen Bürgermeister nicht in den Ruhestand versetzt werden – er werde entlassen. Lesen Sie dazu einen ausführlichen Bericht: Warum Bürgermeister Betzin vorzeitig aufhört und wie es jetzt weitergeht
Der ehemalige Bundeswehr-Pilot Betzin war bei der Kommunalwahl im Jahr 2014 für die CSU angetreten und hatte sich mit rund 70 Prozent der Stimmen gegen Ruth Kuhdorfer durchgesetzt. Er trat damit die Nachfolge des langjährigen Gemeinde-Oberhaupts Richard Schnell (CSU) an, der nicht mehr kandidiert hatte. 2020 wurde Betzin, diesmal ohne Gegenkandidat, mit gut 93 Prozent der Stimmen als Bürgermeister wiedergewählt. Gut ein halbes Jahr später erklärte er, der als Hoffnungsträger der Christsozialen im Landkreis galt, seinen Austritt aus der CSU und übte massive Kritik an der Partei. "So wie die CSU und die Schwesterpartei CDU arbeiten, kann es in Deutschland und Bayern nicht weitergehen", monierte er damals: "Ich bin nicht länger bereit, Partei-Politik, in welcher Weise und Färbung auch immer, die derzeit nur noch von Populismus geleitet wird, zu vertreten." Lesen Sie dazu: Paukenschlag: Jetzendorfs Bürgermeister Manfred Betzin tritt aus der CSU aus