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Geräusch-Messungen offenbarten Überschreitungen von bis zu 16 Dezibel. BMW-335i wurde sogar sichergestellt. Zwei Anzeigen für Motorrad-Fahrer (19).

(ty) Der Frühling erwacht langsam und damit offenbar auch das Poser-Gehabe von manchen Besitzern getunter Autos. Im Laufe von einer Woche habe man bei insgesamt acht Kontrollen im Stadtbereich von Ingolstadt, die fast allesamt zwischen 20 Uhr und 1 Uhr erfolgten, vermehrt Verstöße im Zusammenhang mit technisch veränderten Pkw festgestellt, berichtet die örtliche Polizeiinspektion. An beliebten Schauplätzen der Tuning-Szene – wie rund um den Westpark – seien Streifenbeamte auf Fahrzeuge gestoßen, die zum Teil erheblich zu laut waren, so ein Polizei-Sprecher gegenüber unserer Zeitung. In einem Fall sei eine gravierende Überschreitung um 16 Dezibel gemessen worden. Ein Auto habe man sichergestellt.

In sechs Fällen haben dem Bericht des Polizei-Sprechers zufolge Messungen ergeben, dass das Standgeräusch bei den meist hochmotorisierten Pkw über der gesetzlich vorgeschriebenen Begrenzung lag. "Nicht zugelassene technische Umbauten der End-Schalldämpfer oder der Auspuff-Anlage führten zu der erhöhten Geräusch-Produktion", heißt es in der Presse-Mitteilung. Die zu hohen Standgeräusche rührten von unerlaubten technischen Veränderungen her. Beispielsweise seien Attrappen von End-Schalldämpfern angebracht. Gerne werde aber auch die Software des Fahrzeugs manipuliert, um den Geräusch-Pegel zu erhöhen, so der Polizei-Sprecher.

Die zugelassene Dezibel-Zahl differiere je nach Pkw-Marke, erklärt er weiter. In der Regel seien bei einem im Stand laufenden Motor um die 88 Dezibel erlaubt. Bei den Messungen durch zum Teil speziell geschulte Streifenbeamte seien nach Abzug der üblichen Toleranz-Grenzen Überschreibungen von meist 13 bis 16 Dezibel festgestellt worden. "Die technischen Veränderungen hatten zur Folge, dass die Betriebs-Erlaubnis für das jeweilige Auto erlosch", so die Gesetzeshüter. In einem Fall sei der kontrollierte Wagen, ein BMW-335i, sogar sichergestellt worden.

Zwei weitere Pkw-Lenker habe man dabei erwischt, wie sie absichtlich durch starkes Beschleunigen oder Hochdrehen des Motors im Stand mit ihren Autos unnötigen Lärm erzeugten, heißt es aus der Polizeiinspektion von Ingolstadt. Auch das sei eine Ordnungswidrigkeit. Verstöße habe man unterm Strich bei acht Autofahrern im Alter zwischen 18 und 32 Jahren festgestellt. Jeweils drei von ihnen stammen aus dem Kreis Eichstätt und aus dem Stadtgebiet von Ingolstadt, einer aus dem Kreis Neuburg-Schrobenhausen, einer ist aus Bulgarien. Ihnen blühen wegen Verstößen gegen die Straßenverkehrs-Ordnung beziehungsweise Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung nun Anzeigen, die Bußgelder zur Folge haben. 

Auf eine nicht erlaubte Veränderung, die eine "Erhöhung des Geräusch-Verhaltens" zur Folge hatte, sei man auch bei der Kontrolle eines Kraftrads gestoßen. Außerdem habe sich herausgestellt, dass der 19 Jahre alte Motorrad-Fahrer unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln gestanden habe. Diesen jungen Mann erwartet nun neben einem Bußgeld-Verfahren wegen eines Verstoßes gegen die Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung auch eine Anzeige wegen des Fahrens unter Drogen-Einwirkung. Ihm drohen diesbezüglich ein Fahrverbot und Strafpunkte sowie ein weiterer Bußgeld-Bescheid.


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